Was ist am Nationalismus schlecht?

  • Guten Tag,
    im Zuge der Contraband Diskussion mit Staiger kam es ja immer wieder zu Diskussionen auf, das der Nationalismus nur schlechtes bringen würde. Da ich mich aber zugegebenermaßen mich noch nie mit dem Thema auseinander gesetzt habe und ich in dem Glauben aufgewachsen bin das eine starke Identifikation mit der eigenen Nation befürwortet wird, möchte ich einfach mal ein paar negativ Beispiele für den Nationalismus sammeln. Kennt sich da jemand etwas besser aus?

  • Und da fragst Du auf Rappers.in. Du musst wirklich viel Interesse daran haben, objektive Fakten zu sammeln.

  • An sich ist Nationalismus ja nichts schlechtes. Aber sobald er in übertriebener Form ausgeübt wird, ist er schlecht.
    Viele Länder sind sehr nationalstolz und hängen an ihren Traditionen (z.B. viele Teile Spaniens), was ja an sich auch nichts schlechtes ist. Es ist ja die Frage, ob man inklusiven Nationalismus, also Patriotismus, ausübt oder Exklusiven, der halt deutlich aggressiver ist. Letzteres ist natürlich schlecht.
    Aber aus bekannten Gründen ist die ganze Nationalismus-Geschichte wohl in Deutschland eh schwieriger als in anderen Ländern

    Don’t give yourselves to these unnatural men - machine men with machine minds and machine hearts! You are not machines! You are not cattle! You are men!
    You have the love of humanity in your hearts! You don’t hate! Only the unloved hate - the unloved and the unnatural!

  • ich vermutet, dass es halt in die Richtung abzeihlt, dass Nationalismus grob gesagt das erheben der eigenen Nation/Land/Stadt/... über all anderen ist und damit immer zu Streit/Diverenzen führen wird. Ist aber glaub ich vorerst eine Definitionsfrage wo für einen der Nationalismus anfängt und auf hört. Denke viele sehen Nationalismus als Faschismus/Rassismus was aber mMn zu weit gegriffen ist. Ich bin auch der Ansicht, dass im allgemeinem nix schlechtes dran ist sich mit einem Staat zu identifizieren, je nach definition könnte man sogar sagen, dass ein Staat wie Deutschland nicht funktionieren würde. Die Vergangenheit hat aber auch gezeigt, dass eine zustarke indentifizikation zu blindem Gehorsam führen kann. Und dann kommt halt sowas raus wie im 3. Reich

    "Deine Seele gehört jenem der am meisten bietet/
    Ich krieg lieber weiter Prügel als mich schweigend einzufügen/
    Was nützt die Ablehnung ihrer, wenn deine eigenen Lügen/
    Die einzig plausible Alternative sein solln?/
    Dass du der Feind meines Feindes bist, macht dich nicht zu meinem Freund/
    Wir sind nicht ein Volk mein Freund/"

  • Zitat

    Original von Nic-O
    (...) Viele Länder sind sehr nationalstolz und hängen an ihren Traditionen (z.B. viele Teile Spaniens), was ja an sich auch nichts schlechtes ist. (...)


    Es sei denn, du bist ein Stier.

  • Ich bin Erdling und identifizier mich mit dem Planten Erde. Bei nahezu jedem Krieg war ausgeprägter Nationalismus zumindest in irgendeiner Form eine verursachende oder verstärkende Komponente. Nationalismus führt eben schnell zu Fremdenhass und Abgrenzung. Sehe ich auch nicht selten bei EMs oder WMs in Deutschland.
    Natürlich ist Nationalismus nicht zwangsläufig etwas schlechtes, aber ich stell die Frage mal anders rum : Was ist an Nationalismus eigentlich gut ?

  • Zitat

    Original von DerMEGABOSS2000
    Ich bin Erdling und identifizier mich mit dem Planten Erde. Bei nahezu jedem Krieg war ausgeprägter Nationalismus zumindest in irgendeiner Form eine verursachende oder verstärkende Komponente. Nationalismus führt eben schnell zu Fremdenhass und Abgrenzung. Sehe ich auch nicht selten bei EMs oder WMs in Deutschland.
    Natürlich ist Nationalismus nicht zwangsläufig etwas schlechtes, aber ich stell die Frage mal anders rum : Was ist an Nationalismus eigentlich gut ?


    :thumbup:


    Frage ist auch inwiefern man auf irgendeinen Staat aus sozialgesellschaftlicher Sicht stolz sein kann. Das die Welt n kalter abgefuckter Ort ist is ja ne Floskel die sich leider nicht ihne weiteres ergeben hat.
    Kurz: Gäbe es einen Staat den man aus utilitaristischen Gründen als relativ gut bezeichnen könnte wäre sowas wie Nationalismus in gewisser Weise begrüßenswert. Ich kenn aber keinen solchen Staat mit ner Anzahl >100

    all y'all records sound the same
    I'm sick of that fake thug, R&B-rap scenario, all day on the radio
    Same scenes in the video, monotonous material

  • wird gut hier, ich geh schnell ne Keule rauchen und freu mich auf viele viele Beiträge wenn ich wieder da bin :chu:

  • Zitat

    Original von DerMEGABOSS2000
    Natürlich ist Nationalismus nicht zwangsläufig etwas schlechtes, aber ich stell die Frage mal anders rum : Was ist an Nationalismus eigentlich gut ?


    Naja, wenn der Feind vor der Burg steht, muss man drinnen ja einig sein. Einigkeit bringt Stärke, und die kleinste gemeinsame Nenner von Menschen, die alle völlig verschieden sind, ist nunmal die gemeinsame Nationalität. Siehe Besatzung deutscher Gebiete durch Napoleon.


    Womit ich jetzt nicht sagen wollte, dass ich Nationalismus befürworte.

  • Nationalismus ist eigentlich das wichtigste wenn man familiär, und politisch (was schon fast an das selbe grenzt) engagiert bleiben will.


    Doch was schlecht an der Sache ist, ist wenn man mit nicht dazugehörigen durch eine falsche Vergangenheit eine Zukunft schafft.


    Wikipedia sagt viel und das jedem.


    So sollte man sich darauf stützen um eine ergonomische Gleichung zu schaffen.

  • Naja, Nationalismus bzw. Patriotismus ist so ne Sache.


    Identifikation mit der Hood -> Super
    Identifikation mit der Stadt -> Super
    Identifikation mit der Region -> Super
    Identifikation mit der Nation -> Bedenklich
    Identifikation mit Europa -> Super


    Irgendwie ergibt das für mich keinen wirklichen Sinn und in seinem letzten Interview mit Toxic ist Steiger beim Thema Lokalpatriotismus find ich ein bisschen ins Schwimmen gekommen und konnte für meine Begriffe nicht erklären wieso Lokalpatriotismus anders zu bewerten ist als Nationalismus.


    Für mich ist Patriotismus und Solidarität mit Leuten, die den selben Background haben wie man selbst vollkommen normal und in einem gewissen Maße auch richtig. Es darf nicht so weit kommen dass man diejenigen, die nicht den selben Background haben abwertet, diskriminiert oder sogar verfolgt, aber gerade das passiert doch auch auf lokaler oder europäischer Ebene.


    Wer sich für eine Stelle bewirbt und aus dem selben Dorf wie der Arbeitgeber kommt, hat bessere Chancen den Job zu kriegen. Gibt hier in München genug Bayern, bei denen man gleich wieder gehen kann, wenn man einen sächsischen Dialekt hat.


    Und warum ein Rumäne nach Deutschland ziehen können sollte, wenn er das möchte, aber ein Brasilianer nicht, erschließt sich mir auch nicht.

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