Wahl-O-Mat zur Europawahl

  • Zitat

    Original von bill trumendous


    bin anarchist, ist halt nicht so wirklich mit parlamentarismus vereinbar


    theoretisch könnte eine partei innerhalb der parlamentarischen institutionen teil unserer emanzipatorischen bewegung sein (u.a. um die gesetzlichen handlungsspielräume für aktivisten zu verteidigen und auszuweiten), aber noch ist das meiner meinung nach nicht der fall


    Die Parlamentarische Demokratie ist der einzige Weg zu einer echten Anarchie und gerade in diesen Zeiten erstarkender rechter Tendenzen sollte man sollte man sie unterstützen wo man nur kann, und wenn man nur das kleinere Übel wählt. Meiner Meinung nach.

  • Zitat

    Original von bill trumendous
    bin anarchist


    ok. und wie äußert sich das so bei dir?


    hälst du anarchismus tatsächlich für realistisch?


    erfüllst du überhaupt selber das menschenbild, was voraussetzung dafür wäre, damit anarchismus funktionieren könnte?

  • Zitat

    Original von djxcz


    erfüllst du überhaupt selber das menschenbild, was voraussetzung dafür wäre, damit anarchismus funktionieren könnte?


    Ein funktionierendes Gehirn? Denke schon, sonst könnte er keinen Computer bedienen.

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    Original von There is an Ocean


    Ein funktionierendes Gehirn? Denke schon, sonst könnte er keinen Computer bedienen.


    ernsthaft jetzt?

  • Oh man... na da ist echt Hopfen und Malz verloren. Naja, habe die Diskussion hier schon mal an anderer Stelle geführt und es ist mir zu müssig sie erneut zu führen. Also belassen wir es besser dabei und gehen b2t.

  • Zitat

    Original von djxcz
    Oh man... na da ist echt Hopfen und Malz verloren. Naja, habe die Diskussion hier schon mal an anderer Stelle geführt und es ist mir zu müssig sie erneut zu führen. Also belassen wir es besser dabei und gehen b2t.


    Darf ich dir einen ehrlich gemeinten Tipp geben: Wenn du nichts zu sagen hast, sage nichts.

  • Zitat

    Original von There is an Ocean


    Darf ich dir einen ehrlich gemeinten Tipp geben: Wenn du nichts zu sagen hast, sage nichts.


    Ok. Dann eins noch: Wer Anarchismus ernsthaft für umsetzbar und auf Dauer für praktikabel hält, ist entweder ein vollkommen verblendeter Idealist oder sollte erwachsen werden.


    So besser?


    /edit: Ich komm mir schon alleine deswegen richtig dumm dabei vor, das überhaupt zu posten. Und nein, nicht wegen des Inhaltes.


  • sondern wegen den 3 Edits :kaputt:


    auf Dauer läuft da eh nichts. In paar Jahren wird neu gewählt. Dann ist eh wieder alles anders.

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    Original von bill trumendous


    ja. er wurde ja in der geschichte auch schon erfolgreich realisiert (spanien 1936: klick, klick)


    Bist du tatsächlich der Überzeugung, dass sowas auch langfristig funktionieren würde, oder bist du einfach nur der Meinung, dass es selbst in Anbetracht des menschlichen Wesens einen Versuch wert wäre?


    Ich meine ich verstehe ja den Grundgedanken, aber ich halte Menschen im Allgemeinen einfach für zu scheiße.

  • Das menschliche Wesen ist natürlich ein unbeweglicher monolithischer Block und das Bewusstsein dementsprechend nicht formbar, deswegen kann keine Gesellschaft, die nicht auf Kapitalakkumulation ausgelegt ist bestehen. Allein diese Aussage ist Ausdruck geschaffener ideologischer Hegemonie im Kapitalismus.

  • Zitat

    Original von There is an Ocean


    Die Parlamentarische Demokratie ist der einzige Weg zu einer echten Anarchie und gerade in diesen Zeiten erstarkender rechter Tendenzen sollte man sollte man sie unterstützen wo man nur kann, und wenn man nur das kleinere Übel wählt. Meiner Meinung nach.


    Wir leben in einer Zeit erstarkender rechter Tendenzen?


    Bitte was?

  • Sarrazin, Pirincci, Mattusek usw. , dass man mittlerweile mit Rassismus und Homophobie kokettieren kann und dafür noch Beifall von einem immer größer werdendem Heer von Stammtischrassisten erhält spricht für sich. Dazu kommen die neuen Montagsdemonstrationen und in Europa die Erfolge von Swoboda, dem rechten Sektor, Jobbik und der goldenen Morgenröte.

  • Zitat

    Original von Leninade
    Das menschliche Wesen ist natürlich ein unbeweglicher monolithischer Block und das Bewusstsein dementsprechend nicht formbar, deswegen kann keine Gesellschaft, die nicht auf Kapitalakkumulation ausgelegt ist bestehen. Allein diese Aussage ist Ausdruck geschaffener ideologischer Hegemonie im Kapitalismus.


    Verstehst du mich gerade absichtlich falsch?


    Mir ist bewusst, dass das menschliche Wesen auch Ideologie-, Erziehungs- und Systemabhängig ist, allerdings haben wir auch noch den nicht zu vernachlässigenden Faktor der Gene, was Idealisten wohl gerne vergessen. Bestimmte Verhaltensweisen die auch jetzt bestehen, erklären sich nicht durch die Mentalität, die im Kapitalismus für den Kapitalismus geschaffen wurden. Die sind eher hard-coded.


    Und jetzt sag bitte nicht, dass mir der böse Kapitalismus das eingepflanzt hat. Es ist einfach schon evolutionär gesehen richtig, dass jeder seine eigenen Gene als die besten wahrnimmt. Da brauch es kein System oder Einfluss von außen zu. (Siehe auch: Alle Tierarten)


    Menschen werden immer irgendwie auf den eigenen Vorteil bedacht sein, und irgendwer(wahrscheinlich mehr als einer) würde irgendwann in der Anarchie(in Krisenzeiten z.B. ) wieder so "mutig" (lies "dreist") sein und das System zu seinem Vorteil ausnutzen und/oder durch Propaganda kippen. Es fängt ja schon damit an, dass wenn es schlecht läuft man Menschen einen gemeinsamen Feind sehr gut verkaufen kann, dass der Mensch immer gerne einen Sündenbock hat, wenn die Gründe für sein Scheitern nicht allzu naheliegend sind - und das ist erwiesenermaßen systemunabhängig.


    Ich habe sowieso Menschen als zu scheiße und nicht als grundkapitalistisch beschrieben. Ob ihr Vorteil nun materieller oder spiritueller Güte ist, sei nun mal dahingestellt, das hängt natürlich auch von dem perzipierten Wert der Dinge ab.


    Es ist sowieso illusorisch zu glauben, dass Anarchie ewig hält - keine einzige Art von System wird ewig halten. Natürlich ist das auch ein Totschlagargument für alle anderen Arten von Ideologien, aber ich halte aus o.g. Gründen die Anarchie für besonders kurzlebig. Wenn du das anders siehst - bitte.



  • Möchte hier wieder einhaken, zum einen ist der Mensch kein grundegoistisches Wesen - ich denke da sind wir einer Meinung. Der vielleicht relevanteste Faktor für die Entwicklung der momentan Stellung des Menschen in der Welt ist sein soziales und kulturelles Gefüge. Das ist logischerweise schon vor dem Menschen entstanden, der Mensch ist quasi durch dieses System entstanden.
    Dadurch gibt es eine Grundsolidarität unter den Menschen, kennen wir, die sich auch neurologisch begründen lassen (Spiegelneuronen, etc.). Unsere Gesellschaft geht so weit, Menschen, die nicht zur Empathie fähig sind, als krank zu bezeichnen (Psychopathen, etc.).
    Das sind die nüchternen Voraussetzungen. So wie der Kapitalismus nun den menschlichen Geist in Richtung Konkurrenz und Kampf gezogen hat, könnte nun ein System anderer Prinzipien den Geist in Richtung Solidarität und Chancengleichheit beeinflussen.


    Ob das dauerhaft funktioniert? Ich will deine These genau umgedreht vertreten: Mit unseren momentanen Theorien funktioniert es nur dauerhaft, das Problem ist, wie es kurzfristig bestehen soll. Auch hier eine ganz einfache Eigenschaft des Menschlichen Geistes, die Gewohnheit, die sich auch in unserer aktuellen Lage widerspiegelt...oder hast du das Gefühl, dass der Kapitalismus an zu viel Nächstenliebe zu Grunde geht?


    Zu einem wichtigen Punkt, den du angesprochen hast: Natürlich muss ein liberales System wie eine Anarchie immer korrektiv sein, man muss sie immer verändern können. Wenn eine Gruppe von Menschen keinen Bock mehr auf Anarchie haben: Pech für die Anarchie. Wie man allerdings verhindern kann, dass Einzelne sich, quasi von außen, an der Anarchie vergreifen, ist relativ simpel: Die Abwesenheit von Gewalt, unter die keine freiwilligen und selbst gewählten Hierarchien fallen, und die Abwesenheit von Herrschaft bedingen nicht die Abwesenheit rechtlicher Schutzmechanismen.



    P.S. Tut mir leid wegen der hochgestochenen Sprache, ich komme grade aus einer Philo-Vorlesung, und du weißt ja sicher, wie sowas manchmal ist :kaputt:

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