Kurzgeschichten-Wettbewerb

  • Zitat

    Original von bill trumendous


    puncherfaust hat ja quasi schon gewonnen


    Achso, hehe. Na, schauen wir mal, wie die Jury das sieht, und wie die anderen geschichten werden.

  • Punchis Geschichte finde ich zwar gut aber ich denke mal es ist gerade bei der Teilnehmerzahl noch etwas zu früh jetzt direkt nen Sieger auszurufen, immer mit der Ruhe...

  • Zitat

    Original von Bone
    Nur mal so ne Frage: Mein ihr man hat hier auf rappers.in überhaupt ne Chance wenn man keine "super lustige" Geschichte schreibt, sondern eher was ernstes/trauriges?


    mega deep ist immer gut, guck dir die charts an


    ich denke mal, wenn das gut geschrieben ist, wird man das auch wohl anerkennen

  • Zitat

    Original von Bone
    Nur mal so ne Frage: Mein ihr man hat hier auf rappers.in überhaupt ne Chance wenn man keine "super lustige" Geschichte schreibt, sondern eher was ernstes/trauriges?


    Wenn ich mir die jury anschaue, denke ich schon, dass man da eine Chance hat, ich mach auf jeden Fall auch was ernstes.

  • ich hoffe, ihr fühlt den pain


    Lichtblicke


    130 Kilometer pro Stunde. Wir fahren schon den ganzen Tag und sind viel zu schnell unterwegs. Doch sie denkt nicht an bremsen. Kein Ziel, kein halten, kein nachdenken. Nur wir beide zusammen in dieser alten Karre. Ich werfe ihr einen flüchtigen Blick zu während im Radio die Pixies laufen, where is my mind. Sie lächelt mich an und wieder hört mein Herz für den Bruchteil einer Sekunde auf zu schlagen. Sie bezaubert mich, ich habe keine Sorgen mehr und es gibt nichts was mich beunruhigt. Alles was ich erlebt habe stört mich nun nicht mehr weil ich mit ihr in diesem Auto sitze und wir ins Nirgendwo fahren. Die dunklen Kapitel werden von ihr ausgeleuchtet und überblendet.
    Ich hätte heute Morgen noch etwas für meine Arbeit erledigen müssen, es ist mir egal. Meine Mutter wollte mit mir am Nachmittag telefonieren, unwichtig. Sie hat mich spontan abgeholt und ich habe voller Freude alles stehen und liegen lassen, es lohnt sich. Es lohnt sich für sie.
    Es fängt an zu dämmern doch wir denken nicht daran unseren sinnlosen Ausflug zu beenden, wir lieben es und es könnte ewig so weitergehen. Den ganzen Tag könnte ich sie ansehen, ohne, dass mir langweilig werden würde. Ich finde sie spannend und interessant. Sie ist wunderschön.
    Sie greift nach meiner Hand und legt sie auf ihren Oberschenkel. Mein Mund fühlt sich trocken an und mein Puls steigt. Ein verruchter Blick ziert ihr Gesicht und ich fühle mich unendlich stark zu ihr hingezogen.
    Ich versuche ruhig zu bleiben. Wir kennen uns nun zwei Monate, haben uns immer gut verstanden und hatten so viel Spaß zusammen. So eine Aktion wie heute ist aber neu für uns. Das alles ist so unendlich neu für mich und ich fange an zu begreifen was leben wirklich bedeutet. Viel zu viele Pläne und Zukunftsstrategien haben meinen Alltag bestimmt. Zu viel Ärger und Probleme. Nun ist sie da, meine Rettung, mein Lichtblick.
    Ihr geht es auch so, sie hat es mir gesagt. Sie meint, sie fühlt sich bei mir lebendig, verstanden und geborgen.
    Langsam erkenne ich doch ein Ziel in unserem gemeinsamen Tagesausflug, wir beide wissen wo die Reise hingeht. Wir tauschen vielsagende Blicke und die Vorfreude staut sich in mir, ich werde sogar leicht nervös und muss meine Aufregung unterdrücken.
    Die Sonne geht allmählich in unserem Rücken unter und es wird dunkel. Autos hupen uns an, weil wir zu schnell sind. Es ist uns egal. Unserer Horizont beschränkt sich ohnehin nur auf alles was in diesem Auto stattfindet. Sie können hupen, schreien, uns beschimpfen und gegen uns sein. Es spielt keine Rolle.
    Sie drückt meine Hand auf ihren Oberschenkel. Ich atme tief durch und spüre eine Last auf meiner Brust. Sie lächelt und ich kann nicht anders. Ich sehe sie an und sage was ich sagen muss: "Ich liebe dich".
    Ihr lächeln verschwindet. Ich frage sie was los sei, sie schweigt. Sie sieht mich durch emotionslose Augen an und reißt das Lenkrad rum. Wir kommen von der Straße ab und fahren gegen einen Baum. Ich blute, bin schwer verletzt und eingeklemmt. Sie ist relativ unversehrt, steigt aus und geht. Meine Stimme versagt während ich versuche ihr hinterher zu rufen "Hilfe, komm zurück.".Sie dreht sich nicht zu mir um.

  • Zitat

    Original von Puncherfaust
    :thumbup:



    Kuhu, hönntest du eines der "nochmals" streichen, was Bone meinte. Wenn es dir nichts ausmacht.


    Habs geändert, 4got10 auch im Startpost.

  • "......ich trenne mich von dir......, ich liebe dich nicht mehr........,....wir müssen ihnen leider mitteilen das Sie für uns zu teuer sind.... du bist nicht mein richtiger Vater.... , .....du betrügst mich..... ich hasse dich......"


    Und es tropfte.Tropfen für Tropfen .Man verliert sein Zeitgefühl wenn man trinkt.Der Tag ist eine halbe Ewigkeit , nur der Alkohol lässt die Zeit schneller verstreichen. Dieses benommene Gefühl betäubt den Schmerz den man wie einen schweren Sack hinter sich schleifen muss.Ich liege noch in meinem modrigen Schlafsack und merke den fesselnden Rausch der durch meinem Körper bebt danach merke jeden Knochen , denn das Leben auf der Strasse macht einen schneller alt. Der Rotwein( mein Lebenselexier ) packt meinen gebrechlichen Körper in Samt und ich fühle mich wie ein frisch gebadetes Baby ... doch ich brauche mehr ...Die Augen werden schwerer, es war kein einfacher Tag . Ausser die verkommenen Reste einer Banane und der letzte Schluck von meinem Lebenselexier ,blieb mir nicht viel. Ich brauch mehr , und ich weiss nicht sorecht was mich antreibt. Ist es der hungernde Motor, der bekräftigt werden will ? Oder das einzige was mir geblieben ist ? Die Freundin , die nie lügt ,mich nie vergisst und immer für dieses samtige Gefühl sorgt. Sie kümmert sich um mich . Eine Zweisamkeit die nie erlischt,die wahre Liebe....
    Es regnet stärker , und ich verlier mein Reich . Das was ich mit eigenen Händen gebaut habe .Meine Heizung erlischt, meine Anlage wird leiser und rauscht (...19 Uhr.... das Wetter zschhhhrr.... es wird regional kräftigen ...zschhrr... und örtliche Gewitter...schrr......) ich liege noch , denn das Gewitter ist gerade in meinem Kopf und lähmt mich. Der Regen prasselt wie Dauerfeuer in mein Reich und ich fühle mich ergeben . Ich hab kaum Kraft und es pocht in meinem Kopf . Ich versuche aufzustehen doch es gelingt mir nur kaum. Die Gliedmassen zittern , denn der Motor braucht Kraftstoff . Mein Reich wurde von den Massen erobert, das einzige Hab und Gut ist mein Bett das ich mitmir trage . Ich laufe , und jeder Schritt lässt das Gewitter in meinem Kopf donnern. ...Da ein Lichtblick , jemand warf eine Zigarette auf den Boden. Das leicht lodernde Licht ist wie ein kleiner Herzschlag ,der mir pro Atemzug weitere Lebensminuten meines sinnlosen Daseins vernichtet... der Motor wird betäubt und ich fasse klaren Gedanken....
    Der Hauptbahnhof, meine letzte Ruhestätte ? Ich brauch Liebe denn ich friere und ich möchte in Samt eingepackt sterben. Das Licht aus den Leuchtstoffröhren flackert majästetisch und führt mich zu meinem Grab. Die Bank bietet mir die Ehre die mir geblieben ist , und ich durchstöber den Mülleimer für mein letztes Abendmahl. Der halbe Cheeseburger schmeckt wie ein Chateubriand und die halbe Flasche Prosecco ,wie ein Rotwein teuerster Güte...
    Mein Schlummertrunk wird mit einem Schluck verrichtet und ich lege mich auf mein Grab, eingepackt in weichem Samt schliesse ich meine Augen ......


    -fin-

  • Das Gras auf der anderen Seite


    „Scheiß Deutsche Bahn...“, murmele ich so vor mich hin, während der Zug gerade die 30. Minute Stillstand vollendet. Gefühlte 100 Meter vom Bahnhof entfernt. Schon wieder rauscht ein Zug zur Linken an uns vorbei. Wie gerne ich einfach aussteigen und mich zu Fuß auf den Weg machen würde. Song vorbei. Jetzt erst bekomme ich mit, dass die Frau hinter mir nicht nur nervenaufreibende Tritte gegen meinen Sitz auf Lager hat, sondern auch geübt in lauten Telefongesprächen ist. Dass ich ihre Sprache nicht beherrsche kommt wohl gar nicht so ungelegen.
    Egal. Der nächste Track setzt an und Earl Sweatshirt beschallt wieder meine Ohren. Genau das richtige für meine Laune.
    „All my dreams got dimmer when I stopped smoking pot
    Nightmares got more vivid when I stopped smoking pot“
    Schon dunkel inzwischen. Die Minuten verrinnen und mit jeder Minute rutsche ich tiefer vom Sitz. Schau' mich um. Diejenigen, die gerade nicht auf ihr Smartphone glotzen, scheinen ähnlich mies drauf zu sein wie ich. Aber warum bin ich das eigentlich? Vor hatte ich nicht mehr wirklich was heute Abend, will nur nach Hause. Man ärgert sich über jede Minute, die einem „geraubt“ wird, dabei verschwendet man doch selbst mehr als genug davon. Wieder fährt links ein Zug vorbei.
    Bin hundemüde, aber einschlafen will ich jetzt ganz sicher nicht. Wäre ja noch schöner, wenn ich zu weit fahre und wie einst ein Kumpel in Kamen-Methler aufwache, sind wir doch nur eine Minute vom Bahnhof entfernt. Jedenfalls wenn der Hundesohn von Zugführer seinen scheiß Zug wieder in Gang bringen würde. Dass die Verspätung natürlich seine berechtigten Gründe haben wird, ist mir bewusst. Aber jetzt ist keine Zeit für Rationalität. Irrationale Wut ist an der Tagesordnung.
    Nach einiger Zeit bemerke ich, dass das Mädel von nebenan versucht mich was zu fragen. Ob ich bitte kurz auf ihren merkwürdigen Reisekoffer Acht geben kann, will sie wissen, während sie ihn langsam in die Richtung der 4er-Sitze schiebt, von denen ich einen okkupiert habe. „Klar.“, sage ich, rücke kurz ein wenig rüber, damit genug Platz für die Tasche ist. Nachdem ich mich erst über die fast schon übertrieben höfliche Frage wunderte und überlegte wie ich die Frage stellen würde, kommt mir noch ein zweiter Gedanke.
    Worauf soll ich eigentlich aufpassen? Dass nicht irgendwelche fremden Typen an ihre Sachen gehen und sie bestehlen? Fremde Typen wie ich es einer bin? Irgendwie sinnlos. Naja, was soll's. Nach kurzer Zeit ist sie auch schon wieder zurück, bedankt sich und nimmt ihren Koffer wieder rüber.
    Schon wieder ein Zug, diesmal von rechts. Ha! Der bleibt auch stehen! Ich weiß nicht warum, aber das gönne ich ihm. Wenn wir nicht weiterfahren können, warum sollten's dann die anderen?
    Kurze Zeit nachdem ich meinem Ärger im Whatsapp-Gruppenchat Luft gemacht habe, ist es soweit! Preiset den Herrn! Der Zug rattert langsam los und macht sich auf seine letzten ca. 500 Meter bis zum Bahnhof. Genug Earl. Schaue in die Wiedergabeliste meines letzten Geburtstags und entscheide mich vergleichsweise schnell. „Surplexes Inside Of Complexes And Duplexes“ soll es nun sein. Der Zug fährt ein, doch wirklich froh werde ich trotzdem nicht. Stehe auf, greif mir meine Tasche und schlender' langsam zu Tür.
    Um das klassische Bahnerlebnis zu komplettieren, steht natürlich noch so ein Vollhorst von Mensch direkt vor der Tür und will reinstürmen, bevor man überhaupt aussteigen kann. Alter, der Zug kam 40 Minuten zu spät, da machen die 5 Sekunden den Braten doch wohl auch nicht mehr fett oder?
    Egal, solche Leute gehören wohl einfach dazu.
    Arschkalt jetzt draußen auf dem verschissenen Gleis und der Regen kommt auch nicht gerade geil. Da wünsche ich mich fast schon wieder in den still stehenden Zug zurück. Unzufrieden ist man halt immer. Wurscht. Muss mich jetzt beeilen, die U-Bahn und ihre noch obskureren Insassen warten auf mich.

  • Routine


    Nennt mich Klaus. Bin gerade aufgestanden. Wir haben sechs Uhr abends oder so. Heute ist glaub ich Mittwoch. Keine Ahnung ist mir auch vollkommen egal. Ich kann eh schlafen so lange ich will. Im Fernsehen läuft mal wieder nur Dreck. Mitten im Leben. Irgendwelche Untermenschen machen sich im TV lächerlich. Ich ergötze mich daran. Auch wenn ich eigentlich weiß, dass diese Scheiße nur gespielt ist. Fragt sich nur was ich heute den ganzen Tag machen werde. Werde ich schlafen oder TV gucken?
    Ich würde gerne andere Sachen machen, Zeit hab ich genug, aber was? Die einzige Alternative wäre mir beim Supermarkt Bier zu kaufen, aber wozu, wenn ich schon welches bei mir hab? Mein Arzt meinte ich soll den Alkohol unterlassen, da meine Leber das irgendwann nicht mehr mitmachen wird. Aber als würde ich auf ihn hören. Es würde doch sowieso keinen Unterschied machen ob ich jetzt verrecke oder nicht. Vielleicht würde es den Staat freuen, da er so weniger Ausgaben haben, aber sonst.
    Nun ist es stockdunkel draußen. Was habe ich heute gemacht? Nichts. Mal wieder. Während andere jetzt mit Freunden die Stadt unsicher machen, sitze ich hier rum und schau in die Glotze. Sie ist wohl mein einziger Freund. Was würde ich ohne sie wohl machen. Vielleicht würde ich mir dann mal richtige Freunde suchen. Aber nur vielleicht. Es wäre schön mal wieder mit anderen Leuten außer der Kassiererin und mir selbst zu reden. Aber ich finde dann wieder Gründe wieso ich doch lieber zuhause bleiben sollte. Das war mal anders. Früher hatte ich einige Freunde. Ich hatte sogar ne Freundin. Doch dann verlor ich irgendwie meinen Job und hab mich zum TV zurückgezogen. Dann wollte niemand etwas mit mir zu tun haben. Was Wunder, wer will schon zu jemanden der keine Lust zu allem hat? Jetzt will ich wieder Freunde. Erst wenn man menschlichen Kontakt verliert merkt man, wie wichtig er doch einem ist.
    Der Spielfilm im TV ist doch ein schlechter Witz. Aber gute Filme bekommt man vielleicht einmal im Jahr. Stattdessen muss ich mich mit diesem Rotz zufrieden geben. Nicht mal schönsaufen kann man sich diesen Mist. Die sechs Flaschen Bier sind schon weg. Ich sollte bestimmt jetzt aufhören zu trinken, aber ich mache das sowieso nicht. Macht doch keinen Unterschied. Nun ist es Mitternacht. Mal gucken was es für ne Auswahl an Pornos gibt. Aber die sehen alle verdammt scheiße aus. Ich schalte hin- und her aber eine ist hässlicher als die Andere. Ich geb mich dann mit einer Asiatin ohne Titten zufrieden.
    Darüber mache ich mir Sorgen. Dass es zu schlechte Pornos im TV gibt. Andere machen sich Sorgen um ihre Existenz.
    Ich will das nicht mehr. Immer und immer wieder dasselbe. Kein Bock mehr auf das Ganze. Am liebsten würde ich mir ne Knarre kaufen und mir den Schädel wegpusten. Aber ich habe kein Geld dafür. Ach was ich habe nicht einmal Geld für ein Messer mit dem ich mich erdolchen kann.

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