eure erfahrungen mit obdachlosen?


  • Die Frage, die ich mir stelle, ist, warum diese Menschen wohl "undankbar" sind. Das sind Lebensumstände, die so fern von meinem Alltag sind, dass ich mir da einfach kein Urteil erlauben möchte. Wer kann das schon nachvollziehen, obdachlos zu sein, na'mean? Manche sind dankbar für Almosen, andere entwickeln aufgrund der Umstände vielleicht Hass auf die Welt, sind zu stolz oder haben ein gekränktes Selbstwertgefühl, wer kann das schon genau sagen? - Ich habe zynische und sarkastische Kommentare über verstorbene Verwandte gemacht, weil das nun mal meine Form der Verarbeitung ist. Das heißt ja nicht, dass ich innerlich nicht trotzdem sehr traurig war


    Hinzu kommt, dass man einem Obdachlosen Geld/Essen/whatever aus freien Stücken gibt, warum sollte ich da irgendwas erwarten?

  • Zitat

    Original von Bone
    Stimmt schon ich habe auch Geschichten von so Blendern gehört die nicht einmal Obdachlos sind. Die setzen sich früh morgens mit dem Kaffee vom Bäcker an die besten Stellen während die echten Obdachlosen noch damit beschäftigt sind einen sicheren Schlafplatz zu finden (Die schlafen selten Nachts, eher in den frühen Morgenstunden und tagsüber aus Sicherheitsgründen) und sacken damit ein Haufen Geld ein. Reicht wohl gut für Miete, essen usw.


    Wird wohl n Kommentar auf meinen Post sein.


    Nee, das war wirklich n Obdachloser. In der Bremer Innenstadt sind die Leute aber spendabel und er hatte ne besonders gute Stelle. Dazu war er recht sparsam. Kein Alk, keine Kippen, keine Drogen (bis auf bißchen Gras...aber nur, wenn wer anders zahlt :D). Kaum Ausgaben, bis auf Essen, Trinken...und "gutes" Einkommen. Daher recht viel Geld gehabt für n Obdachlosen. Hätte vllt. sogar wirklich für ne Miete und so gereicht, habe keine Ahnung. So genauen Einblick hatte ich auch wieder nicht...aber er wollte es so. Das Leben auf der Straße.
    War auch nicht der einzige, dem es so geht bzw. ging. Aber nicht der Normalfall.

  • Zitat

    Original von Slut
    Hart behindert von den Mächten oben auf den bequemen Sesseln!


    In Deutschland hat jeder Mensch grundsätzlich Anspruch auf 'ne Wohnung. Die Menschen, die da auf den Straßen übernachten sind einfach dumm oder unwissend oder bekommen es einfach nicht gebacken, weil sie keine Perspektive mehr haben.

  • Zitat

    Original von NateH8red


    Wird wohl n Kommentar auf meinen Post sein.


    Nee, das war wirklich n Obdachloser. In der Bremer Innenstadt sind die Leute aber spendabel und er hatte ne besonders gute Stelle. Dazu war er recht sparsam. Kein Alk, keine Kippen, keine Drogen (bis auf bißchen Gras...aber nur, wenn wer anders zahlt :D). Kaum Ausgaben, bis auf Essen, Trinken...und "gutes" Einkommen. Daher recht viel Geld gehabt für n Obdachlosen. Hätte vllt. sogar wirklich für ne Miete und so gereicht, habe keine Ahnung. So genauen Einblick hatte ich auch wieder nicht...aber er wollte es so. Das Leben auf der Straße.
    War auch nicht der einzige, dem es so geht bzw. ging. Aber nicht der Normalfall.


    Habe schon verstanden dass dein Kerl ein echter Obdachloser war, sonst hätte er dir kein Geld geliehen :D Fast alle Obdachlosen legen nämlich absolut keinen Wert auf Besitz und das macht sie zu so wunderbaren Menschen. Allerdings muss ich auch zustimmen dass es verdammt viele Psychos da draußen gibt, die zur allgemeinen Sicherheit irgendwo eingesperrt gehören.

  • ich kenne auch von 2 obdachlosen hier in meiner stadt die story, bei einem wars wie bei einem von bone, frau und kind bei autounfall draufgegangen und von da an halt absolut kein bock mehr aufs leben


    der andere ist auf der autobahn mit seinem LKW in einen unfall geraten, hatte selbst absolut keine schuld daran; wollte dann irgendwelchen opfern helfen, da war aber nich mehr viel zu machen und der anblick der opfer war wohl so krass, dass er davon komplett ne macke bekommen hat


  • :thumbup:

  • Zitat

    Original von Bone


    Habe schon verstanden dass dein Kerl ein echter Obdachloser war, sonst hätte er dir kein Geld geliehen :D Fast alle Obdachlosen legen nämlich absolut keinen Wert auf Besitz und das macht sie zu so wunderbaren Menschen. Allerdings muss ich auch zustimmen dass es verdammt viele Psychos da draußen gibt, die zur allgemeinen Sicherheit irgendwo eingesperrt gehören.


    Ja, das war ein mega cooler Dude. :thumbup:
    Wollte das Geld auch nie wieder. Da kam dann: "Was soll ich damit? aufs Konto packen?" und daraufhin dreckig gelacht. :D
    Wenn er es sich leisten konnte, also Geld überschüssig war, hat er gegeben. Mehr wollt er ja nicht. Nur Geld zum Leben.


    Zurück genommen hat er es rigoros nicht. Der kam zurecht.

  • vegetarier sind halt unfreundlich (siehe hitler) was sicher einer der gründe war,dass er überhaupt obdachlos geworden ist.wahrscheinlich hat ihm mit der zeit auch einfach die kraft gefehlt arbeiten zu gehen und somit geld zu verdienen,oder er hat sich ausgesperrt und war nicht mehr stark genug die tür aufzudrücken oder sowas

  • Zitat

    Original von suexf


    Die Frage, die ich mir stelle, ist, warum diese Menschen wohl "undankbar" sind. Das sind Lebensumstände, die so fern von meinem Alltag sind, dass ich mir da einfach kein Urteil erlauben möchte. Wer kann das schon nachvollziehen, obdachlos zu sein, na'mean? Manche sind dankbar für Almosen, andere entwickeln aufgrund der Umstände vielleicht Hass auf die Welt, sind zu stolz oder haben ein gekränktes Selbstwertgefühl, wer kann das schon genau sagen? - Ich habe zynische und sarkastische Kommentare über verstorbene Verwandte gemacht, weil das nun mal meine Form der Verarbeitung ist. Das heißt ja nicht, dass ich innerlich nicht trotzdem sehr traurig war


    Hinzu kommt, dass man einem Obdachlosen Geld/Essen/whatever aus freien Stücken gibt, warum sollte ich da irgendwas erwarten?


    Ich weiss schon was du meinst.


    Wenn man (ich spreche auch mal für mich) sich kein Urteil erlauben möchte, dann muss man glaube ich wenn man den Gedanken zu Ende denken würde neben der Frage warum jemand "undankbar" ist auch die Frage stellen warum jemand "dankbar" sein sollte, weisste?


    Man kann hier genau so wenig pauschalisieren wie bei eigentlich allen anderen Diskussionen in denens um bestimmte Personengruppen geht.


    Deswegen finde ich ne Diskussion hier auch ehrlich irgendwie etwas fragwürdig...


  • da fällt mir spontan "Handeln" von Prinz Pi ein: "Wer nicht bittet muss niemand danken"

  • Also bitte.
    Jetzt so ein pseudopoetisches Zitat von Prinz Pi zu verwenden, ernsthaft?


    Deine Freundin, ein Kumpel, deine Eltern, wasweissichwer schenken dir unerwartet was.
    Hast du sie darum gebittet?
    Bedankst du dich?


    Gut.
    Schön dass wir trotzdem kurz drüber nachgedacht haben Dawg.


  • klar kann man das nicht auf alles beziehen, aber speziell in diesem Fall jetzt, wo man etwas von einem Fremden geschenkt bekommt das man gar nicht haben möchte. Jetzt sag mir mal warum ich da danke sagen sollte?


  • Jo, sehe ich an sich genauso, hab in meinem Post ja auch mit einbezogen, dass manche damit halt mit Dankbarkeit umgehen, andere nicht


    Ich erkläre mir das einfach so, dass Obdachlossein eine kontinuierliche, sich aufbauende Extremsituation ist, in Extremsituationen reagiert jeder Mensch anders


    Da die Initiative, mit diesen Personen in Kontakt zu kommen, in der Regel von mir ausgeht (bzw. die finale Handlung, die Kontaktaufnahme kommt ja eher non-verbal vom Obdachlosen), muss ich auch mit den "Konsequenzen" leben, wie auch immer die aussehen mögen.

  • Wie auch in Deutschland, ist es auch in der Schweiz so, dass jeder ein Recht auf eine Wohnung hat. Es gibt jedoch viele Ausreisser, die aufm Schrottplatz wohnen, also die haben halt alte Schulbusse geschlachtet und sich aus Müll irgendwas zusammengebastelt, sind halt die echten Mainstream-Gegner. Auf jeden Fall respektiere ich diese Leute, wie auch Heroinabhängige oder sonstige Junks. Niemand weiss, warum sie so leben und ich denke es hat seine Gründe. Ich fahre jeden Tag neben dem Schrottplatz vorbei und spende ihnen meine Reste vom Vorabend.


    Verdammte Scheisse, ich bin ein verdammt guter Mensch.

  • Zitat

    Original von Monotonie


    klar kann man das nicht auf alles beziehen, aber speziell in diesem Fall jetzt, wo man etwas von einem Fremden geschenkt bekommt das man gar nicht haben möchte. Jetzt sag mir mal warum ich da danke sagen sollte?


    Ich bin jetzt allgemein eher von Dingen ausgegangen die der jenige gebrauchen kann, muss ich dann in deinem Beispiel (bzw. Dilly seinem) alos wohl gelten lassen.


    Ich wollte hier aber auch eigentlich keine Grundsatzdiskussion lostreten :D

  • Zitat

    Original von JazaAuf jeden Fall respektiere ich diese Leute, wie auch Heroinabhängige oder sonstige Junks. Niemand weiss, warum sie so leben und ich denke es hat seine Gründe.


    Stimmt, dass sie so leben liegt bestimmt nicht an der Droge, die sie einmal probiert haben und die sie süchtig gemacht hat bis in den letzten Teil ihres Gehirns. :rolleyes:


    Drogenjunkies sind mit die einzigen Menschen, bei denen man sofort sagen kann, wieso sie so leben. Das ist nämlich ein immer wiederkehrendes Muster, bei jedem einzelnen.

    Jetzt fassen wir uns mal alle gegenseitig an die eigenen Nasen!

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