Absurd - Geschichte

  • yo bisschen lang geworden, bitte aber als Gesamtes betrachten. :)


    86 Geboren..wohl zu früh, doch er spürte, es ist Zeit/
    die ersten Jahre wuchs er noch behütet auf daheim/
    mit Vater und Mutter, er bekam noch ein Brüderchen mit zwei/
    einen Bruder, mit dem er immer spielte, trotz Geschreie/
    und stets tröstete, wenn Papa etwas wüstes und Gemeines/
    tat, gemeinsame Tränen, die sie tief zusammenschweißten/
    woanders hat er bis heute seine Gefühle nie gezeigt/
    nur bei seim´ klein´ Bruder, er hat ihn geliebt wie keinen zweiten/
    Tom war der Stärkere, Morti der Klügere von beiden/
    sie hielten zusammen, als Pa das Rügen nicht mehr reichte/
    und sie schworen sich, sie würden diese Prügel nie verzeihen/
    Mama wusste von den Schlägen, doch übte sich im Schweigen/
    wenn sie was sagen wollte, hieß es; hol mir´n Kühles und sei leise/
    oder; geh spülen und sei leise/ oder; geh bügeln und sei leise/
    und eine weitere Diskussion erübrigte sich dann meistens/
    sie hatte wohl selbst Angst und fügte sich dem einfach/


    Tom war nun sieben, Narben zeigten die Tiefe seines Leidens/
    da am Rücken...Papa verwendete den Gürtel als ne Peitsche/
    dort der Arm...Papa verbrühte ihn mit heißen/ Wasser...
    oder am Kopf die Platzwunde, weil man IHN mal wieder reizte/
    wie er sagte..als glaubte er wirklich, sie verdienten diese Scheiße/
    wie die Kippe, die er auf Toms Arm drückte, bis der kreischte/
    einfach zum Frust ablassen, weil er verbittert war und pleite/
    Tom hätte noch viele weiter Schürfwunden zu zeigen/
    doch er hatte tiefere Narben als die in seinem Fleische/
    und diese würden ganz sicher nie mehr wieder heilen/
    er brachte Mortimer zum KiGa und trieb sich dann wie meistens/
    in der Stadt rum...die Briefe von der Schule würde er zerreißen/


    Es war um Mittag rum, die Sonne brannte schwül herab und eisern/
    und zu allem Überfluss zerstachen Mücken ihm die Beine/
    Tom ignorierte es...
    er hatte ein Waldgebiet erreicht und betrachtete die Blüten eine Weile/
    die Bienen, die Tierchen und die reifen Früchte an den Zweigen/
    er sah sie und wie er wusste, brachte der warme Frühling sie zur Reife/
    er dacht´ nicht an Morti, als er die Felder und Wiesen so durchstreifte/
    völllig losgelöst erklomm er einen Hügel, sein Blick schweifte/
    in die Ferne, in Richtung der Stadt, der Türme und dem leisen/
    Hupen von Autos...das konnte er künftig einfach meiden/
    das Glück war schon zum greifen/ hier draußen mit Mortimer...
    denn sie gehörten zusamm´, wie Niccoló Paganini und die Geige/
    ja, für ihn war Mortimer, was das Klavier für Rubenstein ist/
    aus einem Bach trank Tom ein paar Schlücke; es war eisig/
    er hatte einen Wald erreicht und kauerte zu füßen einer Eiche/
    und fühlte sich alleine/...er stand auf...
    noch ein letztes mal in die Stadt zum KiGa...dann die Reise/
    und was mit seiner Mama passierte, war ihm gleichgültig/


    ...
    Abends kam sein Vater nach 7-8 Bierchen aus der Kneipe/
    schon sauer, weil er´s leid war, mit dem Wirt herumzustreiten/
    und las beschwippst den ersten blauen Brief, der ihn erreichte/
    drin stand was von Versetzungsgefahr und wiederhol´n der 2./
    er rastete aus, brüllte wütend nach dem Weibsbild/
    sie war doch schuld daran, dieser Ziege würd´ er´s zeigen/
    er taumelte ins Bad, sie stand vor dem Spiegel an der Seite/
    so ungeschminkt und blass glich sie wirklich einer Leiche/
    ...“he du Dreckfotze“ ...sie sah ihn an. Ihr Blick war leer. Die Angst war weg.
    Er schrieh, er wird sie Prügeln bis die Fließen nicht mehr weiß sind/
    und dann würd er´s mit ihr treiben, was würd´ sie dazu meinen?/
    doch Toms Mutter sah ihn nur an und hauchte: „du bist widerlich und feige/
    er stürmte sie auf sie zu, schlug sie an die Wand des Raumes/
    er trat sie, doch egal ob mit Fäusten zur genüge: sie blieb leise/
    dann nahm er seinen Gürtel und begann, sie zu würgen, doch erreichte/
    nur, dass sie sich nicht mehr rührte und er weinte/
    er sah ihr in die Augen: „Du bist doch meine Süße und du weißt es/
    sie lächelte...und dann flüsterte SIE noch: „ich verzeihe...“/
    ihr Blick wurde kalt und seiner würde es in Kürze auch schon sein/
    ...er würde sterben...
    doch davor wollte er zur Kirche und Gott die Fürbitte bereiten/
    denn nur Gott war in der Lage, ihn von seinen Sünden zu befreien/
    es war beschlossen, der Vater fuhr in aller frühe nach der Beichte/
    los, und machte es sich mit einer Flasch Gin gemütlich auf den Gleisen/
    nach ner Weile kam die Bahn, das Zuglicht war so gleißend/
    und das stählerne Rattern...; Toms Vater spürte es von weitem/
    er würde die Erlösung erfahren, den Himmel in kürze schon erreichen/
    und seine beiden Söhne; er würde sie nie mehr wieder geiseln/
    in guter Erinnerung wollte sein...bei den Typen aus der Kneipe/
    ein strenger Vater, der die Kinder zwar zügelte, doch einfach...
    nur, weil er sie erziehen wollt´ zur Reife/...und mehr nicht...
    mehr wollte er nie...
    Es begann plötzlich zu schütten wie aus Eimern/
    als sich der Vater entschloß, seinen Flügel nun zu spreizen/
    um ihnen zu entfliehen, diesen stürmischen Gezeiten/
    und so kam er sich wie ein Held vor, als ihn der Güterzug zerfleischte/

  • Die Reime hast du sehr tapfer durchgehalten, das muss man dir lassen^^
    Schade finde ich bloß, dass du in jedem Abschnitt eine "neue"
    Geschichte anreißt, aber nie zu Ende erzählst...bis auf den letzten.
    Was passiert in den ersten Strophen mit den Kindern und der Frau?
    Du schilderst einpaar Eindrücke, aber keine wirkliche Handlung...man
    wartet gespannt auf den Höhepunkt, den du mit einer "neuen"
    Geschichte dann aber verschluckst...

    Meine Rechte (wer glaubt es ihr heut?)
    war einstmals eine offene Rose
    voller Schmetterlinge.


    - Hilde Domin -

  • Danke :) Aber es ist doch eine Geschichte. Erst geht es um die allgemeine Situation, dann darum, wie Tom wegläuft und Mortimer mitnehmen will und am Ende darum, was mit dem Vater und der Mutter passiert.

  • Ja, das ist schon richtig...aber du lässt die ersten Parts offen...aber
    andersrum wäre es sicher auch ungünstig, deine Geschichte noch
    weiter in die Länge zu ziehen. Hätte jetzt auch keine optimale Lösung,
    was du mitteilen möchtest, drückst du gut aus...aber es wirkt unvoll-
    ständig.

    Meine Rechte (wer glaubt es ihr heut?)
    war einstmals eine offene Rose
    voller Schmetterlinge.


    - Hilde Domin -

  • Also ich find den richtig gelungen! :) Bei den Reimen könnte etwas mehr Variation drin sein, aber ist auch cool so, weil man beim Lesen dadurch quasi einen eigenen "Lesetakt" entwickeln kann^^


    An der Story und dem Verlauf habe ich eig nichts zu kritisieren. Finde es gerade cool, dass einige Stellen "offen" bleiben.


    Von den Formulierungen, der Story und den Reimen her bin ich echt beeindruckt man! Da merkt man, dass du Talent und Phantasie hast!


    Was ich noch anmerken könnte: An manchen Stellen, die ich "überlesen" habe um den Lesefluss nicht zu unterbrechen, hast du dich meine ich verschrieben. Müsstest das gegebenenfalls nochmal durchlesen^^
    Und: Anfangs gibst du Informationen über einen der beiden Jungs. Mir war ehrlich gesagt nicht direkt klar, wer von beiden das nun ist (Tom oder?). Wenn ich drüber nachdenke, ist das schon ein Kritikpunkt, da man es nur erahnen kann und somit beim Lesen damit beschäftigt ist, die Informationen zuzuordnen :P


    Alles in allem aber schon beeindruckend! :)

  • Wie du schon selber gesagt hast, ist es wirklich schon sehr lang und wie Thai schon sagt ist es schade das du das Ende der ersten zwei Parts offen lässt. Gibt es keine Möglichkeit, den Text evtl. zu kürzen?

  • klar, Gegenfeed geb ich :) Danke für die Meinungen.


    Fantastic: Kannst du schreiben, welche Stellen das sind? Mit den Namen hast du Recht, ist mir garnicht so aufgefallen. Danke!


    @iNetwork: hmm, kann ich leider nicht machen, da dann ja was fehlt.

  • Ich bin der Meinung als Interpret kann man dieses "Verschlucken"(wie Thai erwähnt) Ganz gut in Raptechnik und Tontechnik verpacken. Nach dem Motto aus negativ wird Positiv.


    Es ist definitiv kein text für anfänger und leute die die tontechnik nicht beherrschen(das verschlucken wird sozusagen zum horror der langeweile)


    Aber ansonsten kann man was draus machen :D


    Ich bin übrigens Interpret und würde euch bitten das ihr euch vielleicht meine tracks anhört, votet und konstruktive krittik abgibt.
    habe gestern einen track released habe aber auch noch ältere falls es euch interessiert.(Ich bin auch nicht schlecht)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!