Admin-Blog Special: Amis kleines Korea-Tagebuch (Tag 10)

  • Uff, uff, uff. Ich bin zurück von einem 5-Tages-Trip nach Jejudo, ich hatte ein anstrengendes Wochenende, und nun bin ich zurück mit Tag 10 meiner Korea-Reise, es ist Freitag, der 1. August.


    Zuallererst: Ihr erinnert euch an’s Bogenschießen?
    Well, have a look at this.



    Dummerweise kommen die Farben auf dem Foto ziemlich blass rüber. In Realität sah mein Arm ziemlich kaputt aus. Wie ein überdimensionaler Knutschfleck.
    Und Ruslanas Arm… na ja, man kann den blauen Schatten erahnen. (In den folgenden Tagen hat sich der riesen Fleck übrigens über grün, violett, gelb bis hin zu braun in allen Farben laufend verändert, lecker. :D)


    Nun, der Tag begann wie immer mit Unterricht bei I Raeho Sonsaengnim:



    Allerdings hab ich diesmal gelernt, wie ich das Lied von der Kaulquappe und dem Frosch singe und tanze. (Ich bin sicher, das wird mich im koreanischen Alltag weiterbringen. :D)
    Wer Bock hat, sich mal ein Video reinzuziehen, wie man das tanzt, damit er weiß, was ich da für’n Mist mache, der besuche diesen Link und klicke unter dem ersten Bild mit dem Jungen auf den rosa Button mit den Noten. Für die folgende Darstellung braucht ihr Java. Dann nur noch auf den Playbutton klicken. :D
    Ich weiß, dass irgendeiner ein Video von uns gemacht hat, wie wir dieses Lied singen und den Tanz tanzen, aber kein Plan, wer das noch mal war. Ich muss denjenigen mal finden und ihm sein Video abnötigen.


    Edit: Video erhalten!


    [YOUTUBE]YBx-eP61MCo[/YOUTUBE]


    Aber für’s erste reicht es, wenn ihr wisst, dass wir uns ziemlich zum Affen gemacht haben. Und trotzdem hatte ich dabei tierischen Spaß. Der Sonsaengnim hat nämlich voll mitgemacht. Der macht das zu Hause bestimmt öfter mit seinen Kindern. Tierisch komisch, dem dabei zuzusehen, wie der da am rumdancen ist.


    Naja, jedenfalls hat keiner von uns das Lied wieder aus dem Kopf gekriegt für den Rest des Tages. Muss lustig gewesen sein für die Koreaner… so ne Horde ausländischer Studenten, die alle das Lied vom Frosch und der Kaulquappe vor sich hinsummen. :D


    Nach dem Mittagessen ging’s dann erst mal ab in den Bus, denn auf dem Programm stand für diesen Freitag ein Besuch im Hangug Minsogchon, also dem Korean Folk Village.
    Hier sind Martina und ich im Bus:



    Ich wusste eigentlich gar nicht, was wir da genau zu sehen kriegen. Erwartet hab ich eigentlich wieder ne Führung und ätzend lange Besichtigungen in der prallen Sonne.
    Aber als wir dann ankamen, gab es sofort zwei positive Dinge zu erfahren:
    Erstens ist das Korean Folk Village mehr so ne Art Outdoor Erlebniswelt (etwa so wie ein Freilicht Museum, falls das einem von euch was sagt) und zweitens konnten wir in freier Gruppenbildung völlig eigenständig entscheiden, was wir in der Zeit tun, in der wir da sind.
    Natürlich war die Zeit mit drei Stunden viel zu kurz bemessen. Schon der Blick auf die Karte hat uns gezeigt, dass man mindestens einen Tag braucht, um alles erlebt zu haben, insbesondere deshalb, weil es dort nicht nur die alten Häuser zu sehen gibt, sondern man auch jede Menge Shows besuchen kann, wie Tanz- und Musikveranstaltungen, Akrobatik, etc. Außerdem gab es dort jede Menge Geschäfte, zwei Museen und einen Themenpark. (Es war quasi die koreanische Version vom Phantasialand. :D)
    Es war also wie immer: Wenn wir freie Zeiteinteilung haben und es etwas wirklich interessantes gibt, dann geben sie uns 2 Stunden, die nicht reichen, wenn’s aber ne koreanische Führung ist, die kein Schwein versteht, zu nem Thema, das kein Schwein interessiert, dann scheuchen sie uns mindestens 4 Stunden durch die Gegend (und danach zum nächsten, gleichartigen Event). Ich kotze. Aber nun gut, wir entschieden uns, einfach so weit zu gehen, wie wir kommen.


    Hier der Eingang zum Folk Village. Alle Angestellten im Park waren übrigens zuckersüß im Hanbog unterwegs.



    Und natürlich bekommt jeder so’n hübsches Bändchen…
    (Na, wer weiß, welche Hand meine ist? :D)



    Der Großteil der Leute blieb schon am ersten Souvenirshop am Eingang zum Park hängen. :D



    Hier seht ihr ein koreanisches Paar in der damaligen traditionellen Hochzeitskleidung.
    Diesmal sind es keine Angestellten, sondern koreanische Touristen des Folk Village, die dafür bezahlt haben, diese Kostüme tragen zu dürfen und sich darin fotografieren zu lassen. Putzig die Zwei, oder? :chu:



    Hier unsere Truppe zu Beginn der Tour.



    Erin entdeckt sinnlose Souvenirs in einem Shop. (Ja, das ist ein Ananas-Schwein. :D)



    In diesem Shop hier sind wir dann auch erst mal ne halbe Stunde hängen geblieben. Wie beschissene Touristen… Moment mal, wir SIND beschissene Touristen. Verdammt… :D



    In dem Laden hab ich mir dann einen zweiten Fächer gekauft. Die hatten da so schöne mit eingestanzten Mustern im Bambus und farbigen Verzierungen auf dem Holz, etc.pp., ich konnte einfach nicht widerstehen. *g* Außerdem hab ich da ein besticktes Beutelchen erstanden, das farblich zu meinem Kimono passt, und vom Schnitt her den japanischen Taschen ähnelt, die man zu dieser Kleidung trägt (ich geb nen Fick, ob das koreanisch ist… ist letztendlich eh alles Made in China :D).



    Vor dem Inner Three-Passage Gate schreibt Ami noch nen Wunsch an die Götter auf ein Zettelchen und knotet es zu den tausenden anderen an den Stein.



    Hier das Tor zum Dorf.



    Und ab geht’s in eine andere Welt…



    Das hier war so eine große Attraktion, dass ich dessen Existenz auf einem Foto festhalten musste. Meine Damen und Herren, ich präsentiere Ihnen voller Stolz und Freude: Einen Mülleimer. (Es gibt sie also wirklich in Korea… O.o Und in diesem Park zum Glück auch reichlich.)



    Aber zurück zum Folk Village… *räusper*



    Die ganze Anlage war unter freiem Himmel. Wie ihr auf einigen Bildern erkennen könnt, waren die Häuser wie ein echtes Dorf durch Wege und Straßen verbunden, alles von Bäumen überschattet, wirklich sehr schön angelegt. Man hat überhaupt nicht das Gefühl, etwas künstliches zu besichtigen, weil es so hübsch arrangiert ist.


    Mitten durch den Park verläuft ein Fluss. Auf dem fahren sowohl Puppen auf alten Booten ihre Runden, als auch Touristen, die kleine gemietete Rundfahrten unternehmen.




    Als wir am Ende des Dorfdistriktes ankamen und so was wie einen großen Platz betraten, wurde gerade eine Tanzperformance aufgeführt. Wir konnten schon von Weitem Trommeln und Rasseln hören. Da muss Ruslana als Trommelbegeisterte natürlich sofort hin.
    Hat sich auch gelohnt, wie ihr auf den folgenden Bildern sehen könnt.



    Wie ich das verstanden habe, waren das alte Tänze, die in solchen Dörfern von Bauern getanzt wurden. Alle spielen kleinere oder größere Trommeln oder Schlaginstrumente und begleiten sich während des Tanzens selbst. Und die Jungs haben wirklich Stimmung gemacht da. Ich wollt eigentlich gar nicht mehr weggehen. :D
    Der Typ im roten Kostüm ist so was wie der Anführer, der vorne weg geht. Wie ihr sehen könnt, haben einige der Tänzer bewegliche Federbäusche oder Bänder an den Hüten. Besonders letztere bewegen sich abhängig davon, wie die Tänzer die Köpfe drehen. (Ich stell mir das sehr anstrengend vor, das gleichzeitig zum Tanzen und Instrumentspielen zu koordinieren. Ich fand das Band bei der Rhythmischen Sportgymnastik schon anstrengend genug, aber das auf’m Kopf zu haben, muss doppelt ätzend sein. :D)


    Ich hab ein paar Videos für euch aufgenommen, damit ihr euch das mal live ansehen könnt. Leider konnte meine Kamera keinen Ton aufnehmen, weshalb die Videos von mir ohne Ton sind, aber ich hab euch eins von Ruslana mit Ton dazugepackt, damit ihr auch das Klangerlebnis mal mitbekommt. (Ich bekomme demnächst von Erin noch ein paar bessere Videos mit Ton, auf denen dann auch’n bisschen mehr Action ist, aber das machen wir kurz vor der Abreise. Ich hab kein Bock, alle zwei Tage mit anderen Videos und Fotos auszutauschen.)


    [YOUTUBE]ZcARp7iD0NA[/YOUTUBE]


    [YOUTUBE]-nGAfs28zmo[/YOUTUBE]


    [YOUTUBE]rVc9A5ybi18[/YOUTUBE]


    Ich hab dann zum Ende natürlich auch noch ein tolles Bild mit einem der Band-Hütchen-Trommel-Tänzer ergattert. :D



    Leider hat meine Kamera schlapp gemacht, als ich ein Bild mit mir und einem der Tänzer mit den großen bunten Hüten und den großen Trommeln machen wollte. :(
    Ich hab keine Ahnung, wie das passiert ist, weil sie wenige Minuten vorher noch funktioniert hat, aber plötzlich zeigte das Display einen Fokuserror, und die Kamera war nicht mehr in der Lage, Dinge zu fokussieren oder zu zoomen, und auch das Ein- und Ausschalten der Kamera hat keine Besserung gebracht. Nach ein paar Versuchen beschloss das Objektiv lediglich, überhaupt nicht mehr im Gehäuse zu verschwinden, sondern nur noch komische Geräusche und rhythmische Vibrationen von sich zu geben. Fotos machen war somit absolut unmöglich für mich geworden. ;(


    Ich kann euch daher lediglich noch mit Fremd-Material von dem Tag versorgen, also die Fotos, die ich inzwischen schon von anderen erhalten habe. Ich hab auch noch ein paar Fotos und Videos mit meinem Handy gemacht, aber ich hab das Datenkabel natürlich zu Hause gelassen (grmbl).


    Und das musste natürlich ausgerechnet an diesem Tag passieren, und zu diesem Zeitpunkt, denn als die Tanzveranstaltung zu Ende war, ging in einer anderen Manege hinter uns die Seiltanzakrobatik los.
    Da war so ein wirklich alter Sack mit nem großen Fächer, der ohne jegliche Sicherung auf so nem durchhängenden Seil balancierte. Der Typ war echt der Hammer. Der hat das Seil benutzt wie ein Trampolin, ist darauf herumgehüpft oder getanzt, gekrabbelt oder hat sonst welche Verrenkungen gemacht. Ich bezweifle, dass das Handyvideo davon gut geworden ist, denn leider stand ich ganz außen hinter den Zuschauern, und darum ist der Typ nur gaaaaaanz klein. *wein*


    Wir haben dann einen Abstecher zu einem der großen palastartigen Gebäude gemacht. Dort waren Folterinstrumente ausgestellt. (Wir haben dort eine Szene nachgestellt, in der ich Martina kreuzige und mit einem schweren Holzknüppel die Knochen breche. Ich weiß nicht mehr, wer zum Teufel dieses Bild hat, aber ich will es haben. :D)
    Neben dem Hauptgebäude waren alte Gefängnistrakte, die man besichtigen konnte, und eine Zelle, die man betreten und sich dort in so ein Gerät einspannen lassen durfte. Irgendwie hat keines der Mädels den Wunsch verspürt, das mal auszuprobieren. :D


    Und als wir da rauskamen, war schon die nächste Show am Start, nämlich artistische Reiter, die von Pferden aus Pfeile abschießen oder Lanzen werfen oder sonst was für Verrenkungen machen. :D



    Leider konnten wir uns die Show nicht zu Ende ansehen, denn die Zeit für unseren Besuch war auch schon zu Ende, und wir mussten ja noch zum Ausgang zurückfinden. -.-


    Für ich war der Teil des Tages dann auch weniger lustig. Zwar waren wir alle damit beschäftigt, uns gegenseitig das vorzuführen, was wir gekauft hatten, aber ich hab mir ziemliche Sorgen um meine Kamera gemacht, denn es war ja noch nicht einmal die Hälfte meiner Reise vorbei. Und als ich zurück im Wohnheim war, hab ich in meiner Bedienungsanleitung nur folgende Erklärung gefunden:
    “Wenn das Display einen Fokuserror anzeigt, versuchen Sie, das Gerät aus- und wieder einzuschalten. Wenn dies keine Besserung bringt, wenden Sie sich bitte an den nächsten Fuji-Fachhändler.“ Na super. Also mit anderen Worten: Im Arsch.
    Ich hab dann erst mal mit meiner Mum telefoniert und mit ihr abgemacht, dass ich in den nächsten Tagen eine neue Kamera kaufen werde (Korea hat schließlich diesbezüglich gute Technik zu bieten).


    Trotzdem war ich sickig an diesem Abend. Schließlich bedeutete das für mich, dass ich keine neuen Fotos machen konnte, bis ich die neue Kamera habe. Und ich hatte auch noch keinen blassen Schimmer, wie ich etwas so brisantes wie einen Kamerakauf abwickeln soll in einem Land, dessen Sprache ich nicht annähernd so gut spreche wie Englisch (denn selbst in Englisch würde mir sicherlich teilweise technisches Vokabular fehlen, um mich über die Vor- und Nachteile von Kamerafunktionen unterhalten zu können).


    Ich hab mich dann erst mal für ein paar Stunden auf’s Ohr gelegt, damit ich abends fit für’s Seouler Nachtleben bin.
    Dass ich allerdings immer noch nicht in so glänzender Stimmung war, als wir dann aufbrachen, zeigt vielleicht dieses Foto von mir im Bus. :D



    Allerdings wurde meine Stimmung im Laufe des Abends auch nicht besser, denn wie sich herausstellte, war unsere Chaosgruppe auch nach einer Woche in Seoul immer noch genauso chaotisch wie am Anfang. *g*
    Statt (wie geplant) nach unserer Ankunft in Seoul gemeinsam zu Abend zu essen, quengelten nämlich schon in Sadang nach der Busfahrt die Hälfte der Leute, dass sei Hunger haben, und wollten darum schon dort etwas essen.
    Nur kennen wir uns in Sadang nicht so gut aus wie in Seoul, und da es nur ein äußerer Stadtteil ist, hat es auch nicht so viel zu bieten, und die Läden in unmittelbarer Nähe zum U-Bahnhof waren alle recht klein, boten für uns keine Sitzmöglichkeiten und waren darum in meinen Augen nicht wirklich eine Lösung.
    Die eine Hälfte der Leute stürmte dann in eine Filiale von Paris Baguette, um sich in Plastik abgepackte, fabrikproduzierte Teilchen und Brötchen zu kaufen, die sie dann im Stehen vor dem Laden verzehrten, weil es drinnen keine Sitzmöglichkeiten gab. Davon angepisst, entschloss ich mich schon mal, diese Form der Nahrungsaufnahme zu boykottieren. (Es wird ja wohl möglich sein, sich gemeinsam gemütlich irgendwo hinzusetzen, verdammt noch mal.)
    Ruslana und Ulyana entschieden dann (mal wieder im Alleingang), dass sie irgendein Kimbimbab in irgendeinem Miniladen essen wollen, wo wir auch nicht alle reingepasst hätten, weshalb wir auf die zwei dann auch noch mal ne halbe Stunde draußen gewartet haben.
    Das ganze war so spannend, dass ich schon in Sadang beinahe im Stehen eingepennt wäre, wenn ich nicht so wütend auf diese Situation gewesen wäre.
    Ich persönlich wollte eigentlich nur nach Seoul und endlich meinen Spaß haben, statt in Sadang draußen auf der Straße rumzustehen, als einzige westlich aussehende Menschen unter einer Million Koreaner, die dich angucken als wärst du die Attraktion des Jahrhunderts.
    Noch schöner wurde es, als Erin einfiel, dass die letzte Bahn ja gegen 0.30 Uhr fährt, und wir gefährlich nahe davor sind, diese zu verpassen.
    Nachdem wir also Ruslana und Ulyana schnellstens aus dem verdammten Imbiss rausgezerrt hatten, haben wir gerade noch so die letzte U-Bahn Richtung Hongdae erreicht, und nachdem wir außerplanmäßig noch einmal umsteigen und verwirrt auf dem Bahnsteig rumirren mussten, waren wir dann auch endlich irgendwann mal da.


    Die beiden letzten Bilder zeigen deutlich, dass ich kein Interesse mehr hatte, mich an der „lustigen Gesellschaft“ um mich herum zu beteiligen.



    Man sollte ja auch meinen, wenn man dann einmal in Hongdae ist, könnte nichts mehr schief gehen. Ich hab aber die Chaostruppe unterschätzt.
    Zunächst fing es unterwegs natürlich erst mal an zu regnen. (Natürlich… was auch sonst…)
    Dima und Ulyana mussten dann unbedingt noch in einen By the way, und irgendetwas kaufen. Dafür brauchten sie dann ne halbe Stunde, während mir draußen der Regen auf den Kopf fiel. Ihr könnt euch vorstellen, dass mit jeder Minute meine Ungeduld ein wenig zunahm. Als Ulyana dann nach 10 Minuten den Kopf zur Tür rausstreckte und fragte „What do you guys think about champagne?“, ist mir endgültig der Kragen geplatzt. Als ich sie fragte, wo zum Teufel Dima bleibe, meinte sie, dass der da drinnen ein gemütliches Pläuschchen mit der Ollen an der Theke halte, woraufhin ich Ulyana bat, Dima doch bitte freundlichst mitzuteilen, dass ich ihn an den Hoden aus dem verdammten Kiosk schleife, wenn er seinen Arsch nicht auf der Stelle raus zu uns in den Regen bewegt.


    Als wir dann endlich wieder unterwegs waren (wobei die andern es schafften, doch tatsächlich trotz Regen in einem sehr gemächlichen Schritttempo zu laufen, so dass ich letztendlich wirklich völlig aufgeweicht war), brach schließlich die Diskussion aus, wo wir eigentlich hingehen. Nicht, dass das für mich nicht ohnehin klargewesen wäre… oder für die meisten anderen in unserer Gruppe. Denn uns hatte das letzte Wochenende eigentlich so gut gefallen, dass wir da gern noch einmal hingegangen wären.
    Aber Ruslana, selbstbewusst und entscheidungsfreudig wie immer, stellte ohne Absprache mit irgendwem anders erst mal fest, dass wir da nicht noch mal hingehen werden.
    Auf meine gereizte Gegenfrage, was denn ihr Alternativvorschlag wäre, entgegnete sie nur, wir könnten ja in den erstbesten Club gehen, an dem wir vorbeilaufen, und der keinen Rap spielt. Da ich ein scheinbar ein sehr fairer Mensch bin, hab ich darauf verzichtet, ihr zu erklären, dass für mich ein Abend in einem Club mit der falschen Musik (also nicht Rap-Musik) zwangsläufig in einer stimmungsmäßigen Katastrophe bei mir und somit einer atmosphärischen Katastrophe für alle anderen enden würde. Schließlich kann ich nicht verlangen, dass andere sich ständig nur meinem Musikgeschmack anpassen (obwohl der Großteil der Leute eigentlich HipHop bevorzugte, und wir uns darum dem Prinzip der Mehrheit entsprechend eigentlich überhaupt niemandem hätten anpassen müssen).
    Außerdem wurde mir geradezu schlecht bei dem Gedanken, 15.000 Won Eintritt für einen x-beliebigen und unbekannten Club zu bezahlen, der sich auch als Flop und totale Scheiße herausstellen konnte. Den ersten Jazz-Club konnte ich dann zum Glück auch durch das Androhen körperlicher Misshandlungen umgehen.
    Allerdings waren die Leute sich immer noch nicht einig, wohin. Und die Diskussion wurde auf offener Straße ausgetragen. Der Regen war inzwischen übrigens zu sturzbachartigem Schütten übergegangen. Ihr könnt euch vorstellen, wie ich aussah. Ihr könnt euch vorstellen, wie erpicht ich darauf war, in diesem Aufzug noch irgendwohin zu gehen. Ihr könnt euch sicherlich auch vorstellen, welche Auswirkungen das auf mein Stimmungsbarometer hatte.


    Als wir von ein paar Promoleuten in einer Seitenstraße angesprochen wurden, wir sollen doch in ihren HipHop-Club kommen, der Eintritt wäre frei, waren wohl der Regen und der freie Eintritt der Grund dafür, dass wir tatsächlich geschlossen hinein gegangen sind.
    Allerdings war unten total tote Hose. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob das daran lag, dass schlechtes Wetter und Freitag Abend war. Allerdings hab ich nach kurzem Überlegen, wie viele Menschen täglich in Seoul selbst unter der Woche unterwegs sind, geschlussfolgert, dass der Club wohl einfach nur scheiße ist. Und da auch nach 10 Minuten außer uns kein anderer Mensch den Laden betreten hat, schienen das auch irgendwann mal die anderen einzusehen, auch wenn Dima schon wie ein Gehirnamputierter auf der Tanzfläche abhampelte.


    Draußen kam dann irgendeinem Kleingeist die Idee, wir könnten doch in den Club UNTER dem Q-vo gehen. Es wusste zwar keiner, was dort für Musik gespielt wurde, aber dort wurde zumindest kein Rap gespielt. Fand Ruslana dann super, so dass ich 10 Minuten später vor dem Club stand, in den ICH gehen wollte, nur dass ich ein Stockwerk tiefer in einen Club gezogen werden sollte, der mindestens genauso teuer war, aber Musik spielte, die ich NICHT hören wollte.
    Ich hab dann spontan entschlossen, dass mich die Welt mal am Arsch lecken kann, und hab der Gruppe erklärt, dass wir uns jetzt gerne aufsplitten können, aber ich würde jedenfalls hoch ins Q-vo gehen. Ich war erstaunt, dass mir Martina und Erin sofort folgten, die auch lieber Rapmusik hören wollten. Und die anderen, entweder zu feige, zu wenig entschlusskräftig oder warum auch immer, kamen im Endeffekt dann doch hinterher.
    Im Endeffekt zeigt das nur wieder, dass echt alles schneller gehen würde, wenn die Leute nur auf mich hören würden. :D


    Zum großen Knall kam es dann schließlich doch noch, als wir bereits drin waren, und ich Anub a.k.a Muniya darum bat, für uns eine Box zum Einschließen der Taschen zu besorgen, denn die Typen im Club sprechen kein Englisch, und Anub dafür ziemlich gut Koreanisch.
    Doch er weigerte sich, selbst nachdem ich ihm klargemacht hatte, dass ich von ihm weder verlange, dass er bezahlt, noch dass er seinen Pass als Pfand hinterlässt. Das ist übrigens typisch Anub, und (wie Erin mir sagte, die einen Monat in Indien verbracht hat) typisch für Inder. Anub war der einzige, der keine Tasche hatte und kein Schließfach brauchte, und sah es darum nicht ein, wieso er uns helfen sollte, eines zu bekommen. Dass mir bei so was der Hut hochgeht, ist vorhersehbar. Als Ruslana dann fragte, was los sei, und ich nur antwortete „Nothing. Anub is acting strange.“ hat das scheinbar seinen Stolz verletzt (dabei hab ich nichtmal gelästert) und er fing an, auf mich einzuschreien und mit seinem Finger einen Zentimeter vor meinen Augen rumzufuchteln. Das hat bei mir dann den starken Drang ausgelöst, ihm in die Eier zu treten, aber da die Clubmitarbeiter schon ziemlich beunruhigt in unsere Richtung glotzten, und ich keinen Bock hatte, direkt zu Beginn da wieder rauszufliegen, bin ich dann einfach in Richtung Tanzfläche abgehauen. Außerdem laberte Anub inzwischen irgendwas von „I can drink one bottle of Vodka“, wobei er mich immer noch anbrüllte und aggressiv dreinschaute, und ich hatte schon wieder null Ahnung, was er mir damit überhaupt sagen will (wie immer eigentlich, denn Anub spricht Englisch auf meist ziemlich kryptische Weise :D), und ich hatte große Mühe, mir zu verkneifen, in prustendes Lachen auszubrechen, und aus Erfahrung weiß ich, dass ihn das nur noch mehr auf die Palme bringt, also hielt ich den Rückzug für die taktisch Klügere Lösung dieser Situation.


    Und letztendlich war der Abend auch wieder genauso lustig, wie in der Woche zuvor.
    Martina war selig, ihre beiden Barmänner wieder zu sehen, und erreichte durch Dauersitzen an der Theke bei einem von ihnen den Freigetränk-Status. :D Außerdem lernte sie irgendeinen Drama-Schauspieler kennen, der sie mitsamt ihren Freunden (also uns) in die VIP-Lounge einlud. Ich selbst machte Bekanntschaft mit einem schwarzen B-Boy, der mit koreanischen Tänzern ein kleines Battle auf der Tanzfläche austrug. Und wir haben sogar Leute wiedergetroffen, die wir schon letzten Samstag kennen gelernt hatten.
    Da wir diesmal Freitags und erst um halb Zehn aufgebrochen waren (und nicht wie letzte Woche erst Samstags und den Tag zuvor in Seoul verbracht haben), war auch keiner müde, bevor die erste U-Bahn fuhr, und als um fünf Uhr morgens dann langsam Sense im Club war, sind wir alle gemütlich zum Bahnstation getingelt, haben uns in die U-Bahn gesetzt und sind nach Hause gefahren. Wenigstens die Rückfahrt war diesmal unproblematisch.
    Und somit nahm wenigstens der Freitagabend doch noch ein gutes Ende.


    (Und wenn ich morgen beim Taekwondo nicht umgenietet werde, erfahrt ihr dann, wie ich zu einer neuen Kamera gekommen bin. :D)

  • geht mir auch so....hab mal kurz drübergelesen...ein bild klappt auch bei mir ned...


    wie habt ihr den bogenschiesen gemacht das du so aussiehst? 8o

  • Zitat

    Original von Padrino
    Ami, weniger ist mehr...ich wollte mir die Zeit ja nehmen, aber nee... :(


    Dann lass es halt. Hier gibt's genug Leute, die sich darüber freuen, und sich letztes Mal beschwert haben, dass ich mehr Bilder gepostet und weniger geschrieben habe. Dieser Blog ist nicht für Padrino.
    Das hier zu lesen dauert vielleicht 10 Minuten. Wenn es dir das nicht wert ist, kann ich verstehen. Ich geh am Tag auch lieber 10 Minuten kacken, als mir eure Probleme wegen irgendeiner Scheiße reinzuziehen.


    Zitat

    Original von Tekz
    geht mir auch so....hab mal kurz drübergelesen...ein bild klappt auch bei mir ned...


    Hab ich korrigiert. Ich hatte nen Fehler im Dateinamen. Jetzt gehen alle Bilder.


    Zitat

    wie habt ihr den bogenschiesen gemacht das du so aussiehst? 8o


    Lies den Blog vom Vortag.


    Zyne: Nee, sorry, is mir zu unsicher. Außerdem hab ich eh schon Übergepäck. :D

  • Ohnein ;( Schon die dritte Kamera ;(
    Fand ich ganz lustig das ganze :D Besonders mit Muniya hahaha I can drink one bottle vodka :D :D


    Und hier muss ich ein Kompliment aussprechen:




    VOLL HÜBSCH ..... der Fächer :chu:




    So sehen also öffentlcihe Toiletten aus 8o Und du redest von Sauber und Modern...

  • Zitat

    Original von hellvisfreshley
    haben koreaner wirklich so kleine pimmel wie man sagt??



    Wahrscheinlich hast du zuviel Koreaner Gay Pornos gekuckt statt dir das jemand gesagt haben könnte :)

  • Zitat

    Original von hellvisfreshley
    haben koreaner wirklich so kleine pimmel wie man sagt??


    Keine Ahnung. Die koreanische Bevölkerung ist schon ziemlich modern, und wohl entgegen deiner Erwartung laufen die meisten Menschen hier voll bekleidet rum, so dass ich dir auf diese Frage keine Antwort geben kann, denn ich habe noch keinen koreanischen Pimmel gesehen, seit ich hier angereist bin.

  • Zitat

    Original von Ami


    Dann lass es halt. Hier gibt's genug Leute, die sich darüber freuen, und sich letztes Mal beschwert haben, dass ich mehr Bilder gepostet und weniger geschrieben habe. Dieser Blog ist nicht für Padrino.
    Das hier zu lesen dauert vielleicht 10 Minuten. Wenn es dir das nicht wert ist, kann ich verstehen. Ich geh am Tag auch lieber 10 Minuten kacken, als mir eure Probleme wegen irgendeiner Scheiße reinzuziehen.


    Nimm es locker und reg dich ab. Ich geh kacken

  • Bisher habe ich auch nur die Bilder angeguckt und ab und zu mal das bischen was zu den bildern geschrieben wurde. Allerdings werde ich mir demnächst mal die Zeit nehmen und es zum Frühstück oder so alles lesen.

  • Freu, endlich geht mein Lieblings-Blog weiter :chu:


    Komme grad vom Bahnhof, konnte daher nur kurz überfliegen, aber morgen wird sich abends direkt Zeit genommen und RICHTIG gelesen! :)


    Achja, eins muss ich aber noch loswerden, Martina ist supercute, total knuffig. <3


    Wooow!

  • verdammt ich klick nie wieder auf ein blogeintrag von dir ami.... ich hatte es schon beim letzten mal geschworen aber ich konnte nicht widerstehen
    mein firefox hängt weil die seite soviel inhalt hat - ohne scheiß!

  • Zitat

    Original von Schildetaugtnix


    ja 1-2 leute wirds schon geben :D


    ^^ich oute mich...ich gehör zu den leuten die sich drüber freuen...:D



    ^^schöner fächer...aber die frau die ihn hält gefällt mir noch besser mit diesem genialen grinsen...:D

  • Snake --> Schleimer :D


    Ami Hey,


    wow^^ Also ich warte gerade 5 Stunden auf meine Finanzmathematik-Klausur und finde das Tagebuch sehr nais. Sicher einer der höchsqualifizertesten Beiträge die R.in jemals bekommen hat;)


    Sieht wirklich interessant aus, vor allem interessant, weil man von Korea selten etwas in den Nachrichten hat. So eine autentische Berichterstattung hat man auch selten. Ist eine wirklich gute Sache...sollten mehr Leute machen, dann bekommt man mal einen Eindruck, wo es schön ist und wo nicht...


    Viel Spaß noch,



    mfg,



    Wh*te

  • Zitat

    Original von Padrino
    Nimm es locker und reg dich ab. Ich geh kacken


    Immer wieder interessant zu sehen, wann Leute glauben, dass ich mich aufrege. Mich aufzuregen erfordert ein bisschen mehr als bloßes Desinteresse deinerseits.


    Zitat

    Original von Merlin
    Achja, eins muss ich aber noch loswerden, Martina ist supercute, total knuffig. <3


    Oh ja, das ist sie. Du wirst sie noch mehr mögen, wenn du das Saufabend-Video mit ihr gesehen hast. :D
    Aber sie hat auch ihre negativen Seiten, und dann möchte man sie am liebsten gegen ne Wand klatschen. Dann macht man sie am besten besoffen, und alles ist wieder gut. :D


    Zitat

    Original von Ka-o-Peh
    verdammt ich klick nie wieder auf ein blogeintrag von dir ami.... ich hatte es schon beim letzten mal geschworen aber ich konnte nicht widerstehen
    mein firefox hängt weil die seite soviel inhalt hat - ohne scheiß!


    Ich ficke Firefox. :D


    Zitat

    Original von SnakeOneEPR
    ^^schöner fächer...aber die frau die ihn hält gefällt mir noch besser mit diesem genialen grinsen...:D


    Ey, das Grinsen ist diesmal ja wohl nicht zu extrem. Ich hab mir solche Mühe gegeben, nicht zu bescheuert auszusehen. :D

  • Zitat

    Original von 6 ix Eltie
    8o du kannst doch nicht bogenschießen ohne Armschutz, die Sehne kann tief, und mit tief mein ich tief, verdammmmmt tief ins Fleisch eindringen.


    Mein Vater hat das früher mal ne Zeit lang gemacht und der hat auch mal Bilder mitgebracht von Bogenschießerkollegen.... ;( ;( ;(


    Tjo sorry, aber nen Armschutz haben die uns für die 10 Pfeile, die wir abschießen durften, nicht gegeben. :D
    Er meinte nur, wir sollen die Sehne nach außen drehen. Hat beim dritten Mal dann auch geklappt, aber bei den ersten beiden Malen hab ich die Wucht unterschätzt, mit der die Sehne nach vorne schnellt und den Bogen dreht, wenn die Spannung nachlässt.

  • HAst ja glück gehabt das es im Dorf schon nicht egregnet hat dafür aber auf dem Weg zur disco :D das die LEute nicht so mitziehen wie du willst würd mich aufregen echt, hasse sowas auch wenn man irgendwo hinwill und die leute trödeln und wenn es dann noch regnet und man muss an jedem pissladen anhalten würde mir auch der kragenplatzen.


    Ach ja ich dachte immer Asiaten wären klein aber als ich das Foto von dir und den Trommler gesehen habe hab ich das in frage gestellt (ach ja so schlimm ist dein lächeln auch nicht weiß nicht was alle haben)


    Wußte auch nicht das du ein Kimono hast kanst ja mal ein foto damit machen wenn du neue klamera hast sieht bestimmt witzig aus


    Und die letzte frage für heute wie spät ist es bei dir ich weiß nicht wie der zeitunterschied zwischen deutschand und korea ist

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