Vor etwa 50 Jahren gründete Bertelsmann das Plattenlabel "Ariola". In der Folgezeit waren fast alle großen Musiker der Deutschen Hitparade, von Peter Alexander bis Konstantin Wecker, dort unter Vertrag.
2004 erfolgte schließlich der Zusammenschluss mit Sony Music unter dem neuen Namen "Sony BMG" (Bertelsmann Music Group).
Mit Künstlern wie Alicia Keys, Beyoncé oder Justin Timberlake entstand durch die Fusion der zweitgrößte Musikkonzern der Welt.
Aus der Deutschen HipHop-Szene sind u.a. Kool Savas, Eko Fresh, Die Fantastischen Vier, das gesamte Ersguterjunge-Camp (inkl. Bushido und Chakuza) sowie Massiv bekannte Vertreter des Labels.
Nun endet die Zusammenarbeit zwischen Sony und Bertelsmann.
Nachdem die Umsätze und Gewinne der Musikindustrie in den letzten Jahren unter dem Druck des Internets immer weiter purzelten und sich viele internationale Topstars mehr zu den Tourneeveranstaltern als zu den klassischen Plattenfirmen hinorientieren, zieht Bertelsmann-Vorstandschef Hartmut Ostrowski nun die Notbremse und steigt aus.
Im Gegensatz zu Sony hat Bertelsmann den Glauben verloren, das Musikgeschäft in absehbarer Zeit wieder zu einem wirklich gewinnbringendem Wirtschafszweig machen zu können.
Man müsste massiv investieren, um den Transformationsprozess der Branche zu gestalten, heißt es in Gütersloh. Und vorherzusagen, ob dieser Prozess überhaupt jemals gelingt, komme Rätselraten gleich.
Sony übernimmt die 50 Prozent der Anteile von Bertelsmann und wird das Unternehmen fortan unter dem Namen "Sony Music Entertainment" weiterbetreiben.
Bertelsmann wird sich künftig auf wachstumsreichere Bereiche wie das Fernsehen (RTL Group), Industriedienstleistungen (Arvato) und das stabile Verlagsgeschäft (Gruner + Jahr, Random House) konzentrieren.
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