Eine nächtliche Telefonkonferenz der Präsidenten des Hamburger SV und von Real Madrid hat das wochenlange Hickhack um Rafael van der Vaart beendet. Bis weit nach Mitternacht glühten die Drähte zwischen dem auf Mallorca urlaubenden Bernd Hoffmann und dem Spanier Ramón Calderón, am Ende einigte man sich auf mehr als 15 Millionen Euro Ablöse für den niederländischen Fußball-Starakteur.
«Rafael hat sich beim HSV zu einem europäischen Topspieler entwickelt und hatte durch seine individuelle Klasse entscheidenden Anteil an der positiven Entwicklung des HSV. Wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft», sagte Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer zum Wechsel.
Bewegung in die seit Wochen schwelende Personaldiskussion um den Spielmacher des HSV, der von 2005 bis 2008 in 74 Bundesliga-Spielen
29 Tore erzielt hat, brachte die schwere Verletzung von Reals Offensiv-Akteur Wesley Sneijder. Der niederländische Nationalspieler, der sich am Sonntag eine schlimme Knieverletzung beim Emirates Cup zugezogen hat, wird womöglich lange ausfallen. Real musste handeln, weil sich zudem der Transfer von Cristiano Ronaldo von Manchester United bisher nicht verwirklichen ließ. Die am Wochenende gebotenen neun Millionen Euro für den einst für fünf Millionen Euro von Ajax Amsterdam gekommenen Linksfuß van der Vaart wurden schnell erhöht.
«Der HSV und Rafael hatten gemeinsam drei sehr erfolgreiche Jahre.
Rafael war Kapitän der Mannschaft und hat mit seinen hervorragenden Leistungen für ganz besondere Fußball-Momente gesorgt. Wir wünschen ihm für seine neue Herausforderung viel Erfolg», schloss sich Hoffmann den Wünschen an. Van der Vaart geht als Freund, denn diesmal wurden - im Gegensatz zum Vorjahr, als er sich im Valencia-Trikot ablichten ließ - die Spielregeln eingehalten.
«Ein Traum wird wahr. Ich gehe nach Madrid und beginne einen neuen Lebensabschnitt», schrieb der 25-Jährige auf seiner Homepage (http://www.vandervaartofficial.com). «Wie jeder weiß, wollte ich immer nach Spanien. Ich habe ein starkes Band zu diesem Land.» Van der Vaart, dessen Mutter Spanierin ist, soll beim Club des deutschen Trainers Bernd Schuster einen Fünfjahresvertrag mit einem Nettogehalt von drei bis vier Millionen Euro im Jahr unterzeichnen und am Dienstagnachmittag vorgestellt werden. Die «Königlichen» wollen ihn schon am Mittwoch auf ihre Reise nach Kolumbien mitnehmen.
Höflich bedankte sich der Publikums-Liebling auch für die Unterstützung, die er in den vergangen Jahren an der Elbe erfahren hat. «Ich bin sehr glücklich, dass ich beim HSV diese Erfahrungen machen durfte», schrieb van der Vaart. Und: «Kein anderer Club und seine Fans behandeln einen so so zuvorkommend wie der HSV - Sylvie und ich werden Euch nie vergessen.»
Nach dem Abschied des Kapitäns zwei Wochen vor Bundesliga-Beginn am 15. August bei Bayern München geht für Beiersdorfer nun der Stress um die Suche nach Ersatz in die heiße Phase. «Wir brauchen noch Offensiv-Spieler», forderte Trainer Martin Jol, der die defensive Spielweise der vergangenen Saison mit nur 47 Toren verbessern will.
Quelle: http://www.tranfermarkt.de
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