Braunes Österreich

  • Zitat

    Original von Santino
    scheinbar wählen viele rechte parteien, weil sie keine andere lösung sehen..
    das is wohl ihr einziger weg die ausländer zu stoppen


    zu stoppen? fallen die ausländer schon wieder in polen ein?

  • Ja, aber ist doch erschreckend... und irgendwie n Armutszeugnis für die Demokratie. Ich meine in Deutschland lass die NPD einmal in den Landtag ziehen und sie zerkloppen sich selber (beispiel Sachsen und hoffentlich auch bald in Meck Pomm), aber da scheinen die ja ne krasse Dauerwählerschicht zu haben.

  • Solang keiner aus Österreich hier her kommt und auf Politiker macht wie damals, ist mir das recht egal, was da unten geht.

  • ich glaub es geht net vorwiegend um deutsch, sondern um türken, polen und was weiss ich. wegen diesen volksgruppen wählen die menschen diese piss parteien. is jetz net böse diesen gruppen gegenüber gemeint

  • Zitat

    Original von Santino
    ich glaub es geht net vorwiegend um deutsch, sondern um türken, polen und was weiss ich. wegen diesen volksgruppen wählen die menschen diese piss parteien. is jetz net böse diesen gruppen gegenüber gemeint



    Arier sind da immer herzlich willkommen

  • Zitat

    Original von Santino
    ich glaub es geht net vorwiegend um deutsch, sondern um türken, polen und was weiss ich. wegen diesen volksgruppen wählen die menschen diese piss parteien. is jetz net böse diesen gruppen gegenüber gemeint


    ey ich sag doch, diese polen sind wieder in polen eingefallen.

  • Brauner Sumpf breitet sich wieder aus


    Ein fadenscheiniger Erfolg: Zwar haben die Österreicher Kanzler Schüssel und seine Mitte-rechts-Koalition abgewählt, aber dennoch wuchert das braune Gedankengut. 15 Prozent der Wähler haben fremdenfeindlichen Parteien ihre Stimme gegeben.


    Wien - Er sieht aus wie um Jahre gealtert: Der Blick geht starr geradeaus, die Mundwinkel hängen nach unten, auf der Stirn eingegraben ist eine Ansammlung von Sorgenfalten. Als Wolfgang Schüssel in seiner Limousine sitzt und sich auf den Weg zur politischen Elefantenrunde im ORF-Fernsehen macht, weiß er, dass es gelaufen ist. Er ist der große Verlierer des Abends. 8,1 Prozent hat seine Österreichische Volkspartei gegenüber der letzten Wahl eingebüßt. Eine schmerzhafte Watschn für den großen Taktierer. Ein Desaster.


    "Weil er's kann" - selbstbewusst und über alles erhaben hatte sich der schwarze Kanzler im Wahlkampf präsentiert, als Macher, als Übervater, als politischer Garant für die "rot-weiß-rote Erfolgsstory". Wirkliche Inhalte hatte seine Volkspartei dagegen kaum artikuliert, stattdessen hämmerten die Konservativen dem Wähler kurze, stakkato-artige Botschaften ins kollektive Bewusstsein. "Österreich. Bleibt besser", hieß es auf Plakatwänden landauf, landab, oder auch "Sicher. Österreich".


    Vielen waren diese Minimal-Botschaften offenkundig zu platt. Vor allem die magere Wahlbeteiligung auf dem Land, sagen Demoskopen nun, hat der Schüssel-Partei schwere Verluste beigebracht. Während die ÖVP-Anhänger zu Hause blieben, verstand es die SPÖ, ihre Klientel besser zu mobilisieren. Waren sich Kanzler und Partei am Ende zu sicher? Hat sich die demonstrativ in Szene gesetzte Überlegenheitsgeste gerächt? Hat die eigene Hybris die monatelang in Umfragen um einige Prozentpunkte vor den Sozialdemokraten liegende Volkspartei zu Fall gebracht?


    Tatsächlich ist der inhaltsleere, plakativ auf Schüssel zugeschnittene Personenwahlkampf gescheitert. Das Ziel, stärkste politische Kraft zu werden, haben die Konservativen klar verfehlt. Das Ergebnis schönzureden wäre zwecklos, das hat auch die Parteispitze erkannt. Und so gab ÖVP-Klubobmann Wilhelm Molterer bereits am Wahlabend den Seinen unübersehbare Zeichen, dass sie die Dinge beim Namen nennen sollten. "Es ist ein herber Verlust, das ist keine Frage", gestand Molterer die Niederlage seiner Partei unumwunden ein.


    Haiders einsprachiges Kärnten


    Der sonst so mürrisch dreinblickende Kanzlerherausforderer Alfred Gusenbauer schaffte dagegen die Überraschung des Abends. Er avancierte zum strahlenden Sieger, seine SPÖ verbannte die ÖVP auf Platz zwei. Monatelang lag der Sozialdemokrat in Umfragen hinter der Schüssel-Partei - knapp zwar, doch kontinuierlich. Das imageschädigende Debakel um die Gewerkschaftsbank Bawag, die mit hochriskanten Finanzspekulationen in der Karibik rund eine Milliarde Euro verspielt hatte, schien die Roten den Sieg zu kosten. Nun aber zeigen Wählerbefragungen, dass das Bawag-Thema fast keine Rolle spielte.


    Stattdessen zahlte sich Gusenbauers Sozial-Wahlkampf aus: Er versprach den Rentnern "sichere Pensionen", den Kranken ein Ende der "Zwei-Klassen-Medizin", den Wohlstand will er erklärtermaßen "gerecht verteilen". In einem Land, in dem die letzte Steuerreform der Regierung Schüssel vor allem die Superreichen begünstigte, den breiten Mittelstand aber belastete, fielen Gusenbauers Versprechungen auf fruchtbaren Boden.


    Und noch einen Gewinner brachte die gestrige Wahl hervor: Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) mit Heinz-Christian Strache an der Spitze. Der stets solariumgebräunte Jung-Demagoge zog aggressiv gegen "Massenzuwanderung" und die vielen "Gastarbeitslosen" zu Felde. Mit 11,2 Prozent wurde die FPÖ drittstärkste Kraft. Damit tritt Strache auf Bundesebene das politische Erbe seines einstigen Ziehvaters Jörg Haider an.


    Schüssels bisheriger Koalitionspartner, Haiders Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ), das er im Frühjahr 2005 nach parteiinternen Zwistigkeiten von der FPÖ abspaltete, kommt - immerhin - auf 4,2 Prozent. BZÖ-Chef Westenthaler hatte den populistischen Umtrieben im Wahlkampf die Krone aufgesetzt und gefordert, 300.000 Ausländer umgehend aus dem Land zu karren. Und Haider macht sich für ein "einsprachiges Kärnten" stark - ein Angriff auf die im Staatsvertrag verbrieften Rechte der dort lebenden slowenischen Minderheit.


    15 Prozent für ausländerfeindliche Politik


    Das Abschneiden der beiden Rechts-Parteien belegt: 15 Prozent der Österreicher schätzen eine offen ausländerfeindliche, demokratieverachtende, mit Ängsten operierende Politik. Mit den Stimmenzuwächsen der beiden Parteien ist die politische Hygiene in der Alpenrepublik einmal mehr zum Verlierer geworden - unabhängig davon, wie künftige Koalitionsvereinbarungen aussehen werden.


    Am wahrscheinlichsten ist es, dass das Wahlergebnis die Großparteien zur Zwangsehe in einer Koalition verpflichtet. Es wäre ein Zurückkehren zu alter, österreichischer Tradition: Insgesamt regierte die Koalition aus Schwarz und Rot das Land Jahrzehnte lang, ein lang erprobtes Modell also, das der Alpenrepublik eine gewisse Vorhersehbarkeit, aber auch lähmenden Proporz und schädlichen Filz einbrachte. Eine Große Koalition unter Führung der SPÖ wäre gleichzeitig aber auch das Aus für Wolfgang Schüssel als Kanzler.


    Dass der gewiefte Machtpolitiker versucht sein könnte, eine Koalition mit der politischen Rechten - BZÖ samt FPÖ - zu schmieden, gilt allgemein als abwegig. Viele in der ÖVP-Führungsriege sprechen dem unberechenbaren FPÖ-Chef Strache die Koalitionsfähigkeit ab; Landwirtschaftsminister Josef Pröll ortete den eifernden Rechtsaußen mit den stechend blauen Augen jüngst gar im "Hooligan-Sektor". Einerseits.


    Andererseits: Das politische Wien traut Wolfgang Schüssel zur Machtsicherung eine Menge zu. Aus gutem Grund: Schon einmal hat Schüssel mit einem fintenreichen Hackentrick überrascht. Vor der Wahl im Oktober 1999 erklärte er zunächst, er werde in die Opposition gehen. Dann kam alles anders: Schüssels ÖVP wurde drittstärkste Kraft. Er holte die Haider-Partei ins Regierungsboot - und zog erhobenen Hauptes am Wiener Ballhausplatz ins Kanzleramt ein.


    Quelle: gmx.de

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