Admin-Blog #1 2008

  • Um ein wenig Einblick in den Alltag der Admins und der Verwaltung von Rappers.in zu geben und unseren Stammusern etwas mehr Transparenz zu verschaffen, haben wir uns entschlossen hin und wieder an dieser Stelle mal einen Blog zu verfassen und über rappers.in zu berichten.
    Mal schreib ich ihn, mal Hopz und hin und wieder sicher auch Ami.


    Wen's interessiert, der darf gerne weiterlesen und natürlich auch einen Kommentar hinterlassen - aber sich nicht beschweren wir hätten ihm die Zeit gestohlen.



    Wiedermal viel zu tun, wiedermal viel zu wenig Zeit und wiedermal kommt irgendwas dazwischen.
    Das wohl nervigste davon in der letzten Woche ist wohl einer der Beatserver.
    Es ist Abend, ich bin froh gestimmt und eigentlich wollte ich ja mal wieder ein wenig vorankommen - einen neuen Vertriebspartner für unseren Shop anschreiben um das Angebot dort noch etwas zu erweitern. Aber zunächst mal heißt es Routinearbeit leisten und nochmal die PNs checken, 25 ungelesene - der Großteil wird es auch bleiben.. ich bin nunmal nicht so der Support-Dienstleister, wenn es um Dinge geht die in der FAQ und in 20 eindeutig benannten Threads im Forum beantwortet werden. Aber auch zwei PNs von creamrecords die nicht meiner intuitiven Ignoranz zum Opfer fallen sind dabei. Seine Beats sind weder Download- noch abspielbar.. Da wir mittlerweile 7 Server mit insgesamt 50 Terrabyte Traffic unterhalten dürfte es daran eigentlich nicht liegen. Also mal nachschauen was da los ist..


    Fuck! In großen Lettern steht dort "Account suspended!" (Account aufgehoben). Mir schwant böses. Es ist ja kein Geheimnis, dass seit Monaten ein Mitarbeiter von Myownmusic unsere Beats durchwühlt um Samples zu finden, diese meldet und uns nahe legt unsere Beat-Sektion völlig zu schließen oder weitere Einschränkungen zu veranlassen. Wir hofften, mit dem Schritt eine über 20 köpfige Beatsecurity einzustellen, welche ja auch hervorragende Arbeit leistet, sei es getan.
    Aber nix da.. ich habe den Eindruck dem Laden gehen durch unser kostenloses Angebot so viele Einnahmen flöten, dass die richtig sauer sind.
    "Sample-Beats sorgen für die Verseuchung des HipHop" sagt er. Nunja, seine Meinung. Ich finde die (vielleicht unlizensierten aber guten) Samples auf Bambule und Gefährliches Halbwissen durchaus passend und so verseucht fand ich die Platten nun auch nicht.
    Aber egal - zurück zum Server! Gesperrt also.. Mail schreiben warum und die Befürchtung bestätigt sich. Jemand hat behauptet wir würden copyright-geschütztes Material hosten. Mehr nicht, keine Beweise, keine bestimmten Dateien angegeben, geschweigedenn welche Rechte denn angeblich verletzt wurden. Nix! Aber hauptsache erstmal den Server sperren. Schade, dabei war ich mit dem Anbieter und seinem Service bisher immer höchst zufrieden. Also erstmal Englischbuch rausholen, eine Mail schreiben und denen den Sachverhalt erklären: Dass wir die größte Community für HipHop-Musiker in Europa betreiben und auf dem betreffendem Server Free-Beats gehostet werden, die wir nach bestem Bestreben bereits kontrollieren etc. pp.. Ganz freundlich und höflich natürlich. Schwupps, der Server ist wieder freigeschaltet, Halleluja!!
    War wohl ein unfairer Konkurrent der mich da kicken wollte. Wer genau, und ob es der eingangs erwähnte war, kann und möchte ich natürlich nicht behaupten. Aber ich hab da so meine Vermutung...
    4 Tage später schon wieder das gleiche! Diesmal sogar gleich "Account terminated!". Ich werde langsam echt wütend und überlege mir den Spieß mal umzudrehen.. aber eigentlich will ich hier ja vorankommen und nicht fremde Seiten durchforsten, also verschieben wir das mal auf eventuell später, holen wieder den Langenscheidt für Business-English aus dem Regal. Naja, diesmal brauchte es schon 5 Mails, aber wenigstens komme ich wieder an die Daten und der Server läuft wieder.
    Ich glaub die feine Musik ist da aber nicht mehr so sicher, wenn die jedesmal ohne echte Gründe sperren. Also mal schnell die 150 GB downloaden die bei dem Anbieter liegen und mir einen neuen suchen....


    Aber wie den Server-Anbieter wechseln ohne Geld? Tja... letzte Privatreserven ausschöpfen, n bisschen ins Minus gehen und statt Coke oder Pepsi künftig so'ne Limo kaufen, auf der nur noch die Farbe und die Aufschrift verraten, dass die Jauche da drinne angeblich auch Cola sein soll. Achja, und den Shop ausbauen, wo wir wieder bei dem Vertriebspartner wären.
    Aber erstmal muss das T-BurnA-Album eingetragen werden - Die erste Platte die durch unsere Aktion "Eure CDs im Rappers.in Shop" bei uns eingegangen ist. Vielleicht kommt durch User-CDs ja auch ein wenig Kohle rein, die kann man schließlich nicht so einfach bei Rapidshare & Co. runterladen. Kommerzielle CDs verkaufen sich nämlich leider noch schlechter als erwartet. An das Gute im Menschen glauben funktioniert in Zeiten des Internets einfach nicht mehr, schade.
    Die T-Shirts lassen sich zum Glück nicht so einfach kopieren, zumindest nicht billiger und von nun an noch weniger in einer annähernd so guten Qualität. Wir haben nämlich auch die Marke der Shirts gewechselt. Besserer Schnitt und deutlich schwerere und hochwertigere Qualität, kann ich auch ohne finanzielle Hintergedanken nur empfehlen! N paar neue Farben sollen künftig auch noch dazu kommen. Und um unser betriebswirtschafliches Können weiter zu untermauern, kommen im Sommer wahrscheinlich die ersten Pullover!
    Nun aber genug geredet vom schnöden Mammon!


    Wiedermal bis 07:30 gearbeitet. Am nächsten Tag dann auch dementsprechend spät aufgestanden, schlürfe ich wie jeden "Morgen" meinen Kaffee, rauche meine erste Zigarette und drücke widerwillig auf den Play-Knopf meines blinkenden Anrufbeantworters. Irgendwie ist da nie was gutes drauf. Weder Liebeserklärungen heimlicher Verehrerinnen noch ein Google Mitarbeiter mit dem Angebot Rappers.in für ein paar Millionen zu kaufen und mich für 10.000 Euro im Monat als Projektleiter einzustellen. Vier neue Nachrichten.. Einer will ne Review für sein Album, meine Steuerberaterin will endlich Unterlagen und zur Abwechslung noch einer der auch irgendwas will. Aber der vierte Anrufer bringt mich zum Schmunzeln. Ein strenges "Grüß Gott" mit rollendem "r", das Massiv wie einen Möchtegern-Gangsterrapper klingen lässt schallt aus dem Mono-Lautsprecher. Meine Erheiterung weicht jedoch der Verwunderung, als der Herr sich als Hauptkommissar einer Polizei-Inspektion einer bayerischen Kleinstadt ausgibt und um dringenden Rückruf bittet.
    Als so einiges an Scherzanrufen gewohnter Admin ist man da natürlich erstmal mißtrauisch und prüft nach ob sich unter der angegebenen Nummer denn tatsächlich ein Revier der Freunde und Helfer finden lässt.
    Stimmt tatsächlich. Was möchte also ein Wachtmeister aus einer 18.000-Seelen-Gemeinde im Land der Weißwürste und Lederhosen von einem Administrator einer HipHop-Plattform aus der Bundeshauptstadt im nördlichen Preußen?
    Das macht neugierig, also rufe ich zurück und erfahre, dass der Hüter von Recht und Ordnung gerne Daten zu einem bei uns angemeldeten User haben möchte. Zunächst einmal erleichtert, dass er mich nicht um Promo für sein neues Album bittet, würde ich natürlich gerne wissen, was unser Schützling denn angestellt haben soll. Abseits von jeglichem Datenschutz offenbart mir der Mann mit, äh an der langen Leitung, dass unser Mitglied aktiv mit malerischer Kunst unter Zuhilfenahme von Sprühfarbe die Stadt verschönert hat. Oder um es in seinen Worten zu sagen: "Der schmiert hier den ganzen Ort voll! Und bei unserer Recherche im Internet sind wir auf sein Profil auf Ihrer Seite gestoßen."


    Auweia! Nungut, wenn jemand freundlich um Mithilfe bittet, ein schweres Verbrechen aufzuklären, ist mir es als dankbarer Bürger unseres Rechtsstaates natürlich ein Privileg zu dienen! Also sichere ich ihm kooperativ die Zusendung aller bei uns gespeicherten Daten per E-Mail zu.
    Dummerweise musste ich nach dem Telefonat auf Toilette und habe dieses Vorhaben aus Versehen wohl mit runtergespühlt, jedenfalls konnte ich mich nicht mehr daran erinnern.
    Umso glücklicher war ich, als nach ein paar Tagen wieder eine Nachricht vom Arm des Gesetzes auf meinem Anrufbeantworter tönte, die mich, diesmal mit noch strengerem "Grüß Gott" daran erinnerte.
    Soweit ich weiß, ist man zur Herausgabe personenbezogener Daten nur auf richterliche Anordnung verpflichtet, aber darauf würde ich natürlich nie bestehen. So ein Mist aber auch, dass ich weder die Telefonnummer noch die E-Mail-Adresse finden konnte. Ich bekam Bauchschmerzen bei der Vorstellung, wie die Polizei seit Tagen bei der Fahndung im Dunkeln tappte, während der Kriminelle die Bevölkerung der kleinen Stadt weiterhin in Angst und Schrecken versetzt. Aber was konnte ich tun? Auf Rappers.in gibt es 10 Leute die einen ähnlichen Namen in verschiedenen Schreibweisen tragen und die genaue war mir leider nicht bekannt. Sonst wäre ich selbstverständlich persönlich vorbeigefahren. Aber zum Glück rufte mein neuer uniformierter Freund ein weiteres Mal an, so dass ich die Gelegenheit bekam, mich für mein Versäumnis zu entschuldigen und mir den Namen buchstabieren zu lassen.
    Meine Ängste bewahrheiteten sich, die Polizei hatte immernoch keinen verwertbaren Hinweis auf die Identität des Sprühers. Angetrieben durch mein schlechtes Gewissen und der Grausamkeit des aufzuklärenden Verbrechens nahm ich nun voller Ernst und Engagement meine Tätigkeit als Hilfs-Sheriff der Ortschaft auf und begab mich auf die Spurensuche. Dummerweise ließ sich ausgerechnet von diesem User keine IP-Adresse finden, da sich dieser schon länger nicht mehr eingeloggt hat. Das werde ich mir wohl nie verzeihen! Fünf für mein Gewissen unerträgliche Telefonate später kam ich jedoch auf die Idee dem Nutzer eine Falle zu stellen um seine IP-Adresse beim nächsten Login abzufangen! Hoffen wir mal das da kein Datenbank-Fehler auftritt.......


    Die meisten Leute werden nun wahrscheinlich schon lange aufgehört haben zu lesen. Wen es dennoch interessiert wie es weitergeht, der darf sich auf eine baldige Fortsetzung freuen, in der es wohl größtenteils um die neue Version von Rappers.in gehen wird. Jetzt muss ich aber mal schlafen gehen.. und sicherheitshalber nochmal Platz auf meinem Anrufbeantworter schaffen.

  • habs durchgelesen, fand ich interessant! aber warum bestehst du nicht auf die amtliche anordnung? da muss man doch mehr eier haben!


    find ich ja schon bischen krass das du dich da von so nem bullen so zuschwafeln laesst und im prinzip denen was geben willst was die in der form nicht bekommen duerften! dagegen koennte doch theoretisch wiederum besagter user klagen oder?


    ich meine vandalismus ist natuerlich schon so ne sache, aber ich als user vertraue doch in dem sinn darauf, das meine daten vertraulich behandelt werden, wie man sich bereits von anfang an geeinigt hat, es ist ja nicht so als ob der user was illegales bei rappers.in gemacht hat oder?
    ist nix persoenliches alex, aber da koenntest du doch genausogut e-mail adressen zu werbezwecken verkaufen, vom ding her, wenn du weisst was ich mein! ;)

  • Ohje, diese fiesen Datenbankfehler! Die kennt man ja - Immer gerade dann, wenn es um das Abfangen von IP Adressen geht! Ich hoffe, dass es - im Sinne der öffentlichen Sicherheit und Ordnung - alles gut geht und der Rabauke bald geschnappt ist ;)


    Schöner Artikel als Morgenlektüre!

  • hahaha
    ich habs auch gelesen
    es ist also wirklich so das die polizei hier nachguckt ob einer bei denen zu hause anne wand gemalt hat?:D
    naja..diese datenbankfehler sind echt ärgerlich, besonders weil sie immer zum falschen zeitpunkt auftreten:D



    fands interessant werd auch weiterhin lesen :O

  • Aber wie den Server-Anbieter wechseln ohne Geld? Tja... letzte Privatreserven ausschöpfen, n bisschen ins Minus gehen und statt ....



    ICH lese nachher weiter, muss noch in die Arcaden. Hört sich interessant an und das sollten auch viele mal mitbekommen was ihr so macht.

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