Interview: Silla


  • Der Berliner Künstler Silla dürfte dem Großteil der deutschen Rapszene ein bekannter Name sein. Seit 2011 steht er bei Flers Label Maskulin unter Vertrag und ist seitdem auch auf vielen Tracks seiner Labelkollegen oder gemeinsamen Mixtapes zu hören. Trotz seiner engen Verbindung zu Maskulin arbeitet er seither auch mit guten Freunden und populären Rappern wie MoTrip, JokA oder RAF Camora zusammen. Als Rapper hat sich Silla also einen gewissen Namen gemacht, gerade auch, da ihm seine Soloalben der letzten zwei Jahre Chartplatzierungen in den Top 30 eingebracht haben. Für uns gab der Berliner nun exklusiv ein paar Details zum 2014 erscheinenden Release "Absolutsilla" bekannt, erzählte uns von seiner persönlichen musikalischen Weiterentwicklung von den Anfängen bis heute und sprach über aktuelle Themen abseits von Rap wie beispielsweise Cybermobbing.


    rappers.in: Wir würden das Interview gerne mit der Entwicklung deines musikalischen Umfelds in den letzten Jahren beginnen. Du hast früher, als du noch bei I Luv Money gesignt warst, mit komplett anderen Künstlern zusammengearbeitet als heute – inwiefern hat diese Umstellung deinen Musikstil geprägt?


    Silla: Als ich bei I Luv Money war, hab' ich meine ersten Gehversuche unternommen und drei Soloalben releast. Dort war ich in diesem Untergrundkosmos ein Begriff und habe viel mit Orgi und Hengzt gearbeitet und eine Crew gebildet. Alles, was sich in diesem Dunstkreis bewegt hat, war auch auf meinem Radar. Dann kam der Kontakt zu Fler zustande und wir haben uns mit dem Aggro Berlin-Umfeld angefreundet – Aggro war auf jeden Fall ein Vorreiter. Gerade, wenn es darum ging, den harten Rap kommerziell zu machen. Nachdem sich mein Aggro Berlin-Deal 2010 zerschlagen hatte, hab' ich MoTrip kennengelernt beziehungsweise ihn mit JokA bei MySpace entdeckt. Wir sind voll auf MoTrip hängengeblieben und er hat bis heute auch noch eine richtige Ausnahmestellung für mich, was Skills angeht. Ab diesem Punkt, als er in mein Leben getreten ist – das war 2010 –, hab' ich vermehrt darauf geachtet, dass meine Texte ein gewisses Skill-Niveau haben, neben der Hau-Drauf-Mentalität, die ich sicher nie ganz ablegen werde. Godsilla-Style eben. Zur selben Zeit hab' ich zum Beispiel auch RAF kennengelernt – und ich glaube, diese Symbiose aus RAF, MoTrip, JokA und Silla ist auf jeden Fall eine neue Generation, die man zusammen sehr gerne hört. Mein Label Maskulin hat natürlich ganz gehörig zu meiner Entwicklung beigetragen: Ich trage das SBM-Tattoo auf dem Unterarm, wir haben "Südberlin Maskulin" und "Südberlin Maskulin 2" sowie etliche weitere Songs gemacht. Ohne diese Konstellation wäre ich niemals da, wo ich heute bin. Der Arbeitseifer von Fler beeindruckt mich nach wie vor sehr.


    rappers.in: Hast du das Gefühl, dass die Berliner Rapszene früher einen viel größeren Crew-Zusammenhalt hatte als heutzutage, speziell wenn du an alte Zeiten denkst, in denen du noch Bestandteil der Formation BMW warst? Will man sich vielleicht auch als Solokünstler weiterentwickeln?


    Silla: Vielleicht hat es nach außen hin so gewirkt, dass die Berliner Rapszene mehr zusammengehalten hat, aber wir wollten einfach nur gegen diesen krasseren Mainstream ankämpfen. Deswegen hat man sich im Untergrund zusammengeschlossen und viele Kollaborationen gestartet. Man hat einfach versucht, Berlin auf die Karte zu setzen. Meine BMW-Zeit war eigentlich nur ein Zusammenschluss aus losen Tracks, ein Album kam nie an den Start. Der ein oder andere wollte das irgendwie nicht so sehr wie ich damals, würde ich heute sagen. Ich hab' mir mein Standing dann auch allein erarbeitet und jetzt kann ich durch meine künstlerische Freiheit glänzen und machen, was ich will. Erstmal mit dem Kopf durch die Wand, rein ins Business, sich breit machen und dann der Kreativität freien Lauf lassen. Ich kann mit vielen Leuten deutschlandweit kooperieren und wenn ich Bock hab', dann mach' ich das. Mir geht es darum, geile Musik zu machen, die langlebig ist.


    rappers.in: Zurzeit veröffentlicht dein Label Maskulin alle paar Monate ein neues Mixtape – kaum war der dritte Teil im Handel, wurde auch schon Teil 4 angekündigt. Wie viel Zeit verbringst du denn mit Fler, Jihad und Animus für ein solches Release-Aufkommen im Studio? Und wie läuft die Arbeit dort miteinander genau ab?


    Silla: Die Arbeit läuft so ab, dass Fler die Mixtapes verwaltet. Er hat sich zuhause eine kleine Aufnahmeecke eingerichtet, wo wir daran arbeiten. Wenn ein Tape ansteht, tragen wir einfach unseren Teil dazu bei. Ich bin sowieso ständig am Schreiben oder Machen und wenn er sagt: "Ey, lass uns mal was aufnehmen", komm' ich gleich bewaffnet mit ein paar Texten vorbei. Manchmal sitz' ich drei Minuten auf der Couch, schreib' mir 12 Bars auf und hau' die raus. Das ist Mixtape-Shit, das geht ganz schnell. Natürlich haben wir auch einen hohen Anspruch, die Tapes kommen in Albumqualität, vom Sound bis hin zur Hitdichte. Aber nach jahrelanger Erfahrung geht sowas auch schneller als früher, ohne dass die Qualität leidet. Wir sind schließlich echte Profis. (lacht) Wenn wir miteinander Zeit verbringen, dann probieren wir, etwas auf die Beine zu stellen. Das ist auch alles unverbindlich – Fler zeigt uns einen Beat, sagt: "Wer mit rauf will, kommt vorbei" ... Und dann kommt man vorbei oder nicht. Wenn ich jetzt gerade mit meiner Freundin zu Weihnachten Kekse backe, komm' ich halt nicht rum und dann sind eben nur Jihad und Animus auf dem Song. Wer Bock hat, trägt was dazu bei – da gibt es von keiner Seite aus Druck oder irgendwelche Abgabetermine.



    rappers.in: Kommen wir jetzt mal auf deine Solokarriere zu sprechen: Du hast bereits Anfang des Jahres ein neues Album namens "Absolutsilla", den Nachfolger von "Die Passion Whiskey", angekündigt. Eine Passion stellt immer eine Leidenschaft zu einer Sache dar. Würdest du sagen, dass sich diese Thematik auf deinem letzten Album "Die Passion Whiskey" widerspiegelt und "Absolutsilla" somit einfach ehrlicher ist, weil es sich eventuell uneingeschränkt um dich dreht?


    Silla: "Die Passion Whiskey" kommt von "Die Passion Christi", also Christus' Leiden am Kreuz. Und ich leide eben durch den Whiskey – wenn ich nicht trinke, bin ich topfit, Bodybuilding-Champion und mir geht's super. Wenn ich aber trinke, bin ich ein Häufchen Elend, verkacke meine Releasetermine und bin nicht bei der Sache. Deswegen haben wir den Titel genommen – weil's gepasst hat. Whiskey ist mein Kryptonit. Mit "Absolutsilla" haben wir das einfach fortgeführt, letzten Endes ist das momentan nur ein Arbeitstitel, genau wie "Silluminati". Ich weiß selbst noch nicht genau, in welche Richtung das Album geht. Ich hab' schon ein paar verschwörungsmäßige "Silluminati"-Songs gemacht und persönlich ist es wie eh und je. Bei den Solosachen setze ich mich oft wirklich mit meiner Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart auseinander. Es ist letzten Endes immer Silla in einem neuen Gewand und ich versuche, neue Erlebnisse einzubauen. Auf dem neuen Album wird es, glaub' ich, einen Song namens "Cheatday" geben – das ist für uns Bodybuilder dieser eine Tag in der Woche, an dem du essen kannst, was du willst. (lacht) Ich hab' halt auch ein paar speziellere Themen mit Augenzwinkern. Der Kern der Aussage ist: Ich bin der, der ich bin, aber versuche, das mittlerweile durch gewisse Alltagssituationen aufzulockern und mit einem Augenzwinkern aufzubessern. Man sollte auf jeden Fall ernst nehmen, was ich sage, weil ich das auch so meine, aber ich versuche, das auch durch ein paar selbstironische Aussagen etwas zu brechen. Ich bin ja nichts Besseres als die Leute da draußen, nur etwas breiter vielleicht. (lacht)


    rappers.in: Viele Rapper geben ihrer Musik beziehungsweise ihrer Art zu rappen einen bestimmten Namen. Kannst du deinem Musikstil auch einen geben, sodass man dich noch besser einordnen kann?


    Silla: Ich würde es als maskuline Motivation bezeichnen.


    rappers.in: Es gab in diesem Jahr auch immer wieder Rapper aus dem Bereich Straßenrap, die sich musikalisch in komplett andere Richtungen gewagt haben. Könntest du dir eine solche Umorientierung auch vorstellen oder bleibst du deiner Stilrichtung lieber treu?


    Silla: Ich will mich da nicht festlegen, aber stehe eigentlich voll auf diesen Hardcorerap. Einen Loop, draufrappen und erzählen, was in mir vorgeht. Ich hab' eine harte Stimme und kann auch auf ganz einfachen Loops verdeutlichen, was ich will. Und darauf liegt auch mein Fokus. Ich probiere aber auch immer, einen Spritzer Musikalität mit reinzubringen, indem ich zum Beispiel durch eine Sängerin oder eine geile Melodie versuche, diese harte Schale aufzuknacken. Es liegt mir sehr viel daran, dass es musikalisch ansprechend ist. Ich hab' aber auch liebend gerne irgendwelche gescratchten oder gepitchten Hooks, in denen sich ein Wort tausend Mal wiederholt, wenn das dem Song zu Gute kommt. Das ist auch ein Thema, mit dem ich mich sehr viel auseinandergesetzt habe – gerade, weil ich gesehen habe, dass es auch live viel interessanter ist. Je mehr Musikalität du reinbringst, desto mehr kannst du die Leute mitziehen. Wenn ich jetzt mit 105 Kilo, Sixpack und durchtrainiert dastehe und 20 Sekunden lang "Die Passion Whiskey, die Passion Whiskey, die Passion Whiskey" sage, kommt das auch cool, aber ein paar Leute grenzt du damit aus. Ich möchte nicht mit der Kommerzgrätsche kommen und auf Teufel komm raus irgendwelche Melodien finden, aber es ist natürlich schön, wenn du live merkst, wie die Leute mitgehen. Das ist auch eine Kunst, bei der sich jeder Künstler irgendwann mal fragen muss, ob er das drauf hat. Und ich hab' auf jeden Fall Bock darauf. Auf diverse Untergrundbeats hab' ich schon tausendfach gerappt. Jetzt ist für mich als Künstler der Punkt erreicht, an dem ich mich frage, ob ich es schaffe, eine ganze Crowd mitzureißen. Deswegen überlege ich mir bei den Hooks inzwischen doppelt und dreifach, wie die live klingen. Ich versuche einfach, noch mehr Drive reinzubringen. Das ist ein ganz normaler künstlerischer Prozess – es ist nicht so, dass ich mich dazu zwinge, nur weil ich irgendwelche Indierock-Rapper auf den Bühnen sehe, die vor 30.000 Leuten spielen. Natürlich denk' ich da: Krass, es wäre geil, mal vor so vielen Leuten zu spielen. Aber einen Kompromiss einzugehen und mich um 180 Grad zu drehen, das könnte ich nicht. Ich kann nur versuchen, meine Note noch ein bisschen zu verfeinern. Und das ist mein Anspruch – das mach' ich weder für die Fans noch für Kritiker, sondern für mich selbst. Wenn ich mich hinstelle und ein Wort tausend Mal wiederhole, ist das zwar cool, aber auch genau das, was ich zurückbekomme. Und wenn du mehr investierst, wirst du vielleicht auch mehr zurückbekommen – das wünscht sich, glaube ich, jeder Künstler.


    rappers.in: Wenn man sich ältere Releases anschaut, fällt einem auf, dass du auf "Silla Instinkt" und "Wiederbelebt" sehr viele Featuregäste drauf hattest, auf "Die Passion Whiskey" aber fast gar keine. Würdest du das als musikalische Weiterentwicklung sehen?


    Silla: Definitiv. Der Prozess von "Silla Instinkt" und "Wiederbelebt" hat zwischen 2008 und 2011 stattgefunden. In diesen drei Jahren sind ungefähr 40 Songs entstanden – die beiden Alben waren zeitgleich angelegt. Da habe ich mich einfach ausprobiert. Ich war von I Luv Money weg und hatte mit Aggro gerade die erste Chartplatzierung ... und dann hatte ich einfach Bock. Ich bin nach Frankfurt gefahren, habe dort etwas mit Azad aufgenommen, hab' mich mit RAF in Berlin angefreundet, was mit Nazar gemacht, einen neuen Backup kennengelernt – Nicone, das war auch 2009. Mit dem hing ich viel rum und wir haben viele Leute getroffen. Ich war damals beziehungsweise bin immer noch Fan von vielen Leuten und für mich als aufstrebender Artist war es einfach geil, mit diesen Künstlern zu arbeiten und im selben Atemzug mit ihnen genannt zu werden. Damals hab' ich dann auch mit Kitty Kat kollaboriert und ... Ja, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. (lacht) Du hast Recht, da waren sehr viele Features, aber ich hab' das gerne gemacht, weil ich Fan von Rapmusik bin und vielen Leuten Respekt gebe. Und wenn ich mit denen dann auch noch Songs machen kann, finde ich das cool. Im Endeffekt hat mich die Liebe zur Musik immer dazu getrieben und ich habe nie etwas aus Kalkül gemacht. Ich hab' das immer aus der Fan-Perspektive gesehen, wer vielleicht noch auf diesen und jenen Song passen würde. Bei "Die Passion Whiskey" war es dann so, dass ich mich ausgetobt hatte und zufrieden mit meiner momentanen Situation war. Und dann hab' ich während den Arbeiten am Album festgestellt – bei Song elf oder so –, dass ich noch gar kein Rapfeature hatte. Bis Song zehn habe ich alles, bis auf eine Hook von J-Luv, alleine getragen. Das war auch meine Ambition – ich habe viel erlebt und möchte das mit den Leuten teilen. Und das wird auch bei dem neuen Album so sein.



    rappers.in: Aktuell befindest du dich gemeinsam mit Liquit Walker und JokA auf "Panik in der Disco"-Tour. Dass du musikalisch viel mit JokA machst, wissen wir ja, aber wie kam der Kontakt zu Liquit Walker zustande?


    Silla: Man kennt sich einfach aus Berlin. Ich bin jemand, der sich alles reinzieht – von "Feuer über Deutschland" bis haste nicht gesehen. Und gerade, wenn ein Rapper aus Berlin mal wieder etwas bringt, schau' ich mir das gerne an – sei es jetzt auf 16bars, YouTube oder rappers.in. Ich verfolge alles und hab' gesehen, dass Liquit mit "Deutschrapkanakke" durch die Decke ging – den Song fand ich richtig krass. Ich kannte ihn von "Feuer über Deutschland", hab' ihn musikalisch aber nie wirklich verfolgt. Und dann kam dieser Track, das Signing bei Freunde von Niemand und schließlich hat er mit seiner Platte einen recht ansprechenden Chartplatz errungen. Er war auch bei Treffen immer sehr sympathisch und man merkt, dass wir aus einem Holz geschnitzt sind, was den Rapgeschmack betrifft: sehr straight, mit dominanter Stimme und von der Beatwahl her. Deswegen habe ich sehr viel Liebe für Liquit Walker, der auch live ein sehr guter MC ist. Da dachte ich mir: Gut, wenn du live mal ein bisschen Action machen willst, musst du einen MC mitnehmen, der auch live versiert ist. Da kam Liquit eben in Frage – und JokA sowieso, weil er live sowie skillmässig die Übermaschine ist. Der gibt 80 Minuten lang Power und Vollgas. Ausserdem ist er einer der wenigen 1000 Prozent loyalen Menschen, die ich in diesem Geschäft kennenlernen durfte und ein wahrer Freund. Deswegen habe ich mich für die beiden entschieden und somit ist auf unserer Tour auch alles in deutscher Hand. (lacht)


    rappers.in: Du hast neben deinem neuen Album, den Mixtapes und der Tour auch eine Reihe neuer Projekte in Arbeit. Zum Beispiel machst du aktuell bei der Initiative "Rap 4 Aid" mit und unterstützt damit krebskranke Kinder. Wie kam diese Zusammenarbeit zustande? Wieso machst du ausgerechnet bei diesem Projekt mit?


    Silla: Den Julian, der das veranstaltet, kenne ich schon seit dem "Zeitmaschine"-Videodreh mit PA Sports 2010. Wir haben uns dann wieder aus den Augen verloren, weil das nur eine Miniproduktion war. Er hatte selbst schon einmal eine Krebserkrankung und konnte das besiegen. Jedenfalls kam über mein Management diese "Rap 4 Aid"-Anfrage und da musste ich nicht lange überlegen. Ich mach' da mit und finde es cool, dass so Einnahmen generiert werden, die den Kindern zu Gute kommen, aber mache da nicht so ein Gedöns daraus. Ich möchte jetzt nicht mit Lobeshymnen überschüttet werden – das ist vollkommener Quatsch. Die haben halt eine Handvoll Rapper gefragt und für mich ist das auch keine große Sache – wenn es einem positiven Zweck dient, mach' ich das gerne. Ich finde es auch super, dass noch viele andere Hochkaräter dabei sind. Das ist ein richtig gutes Projekt und ich hoffe, dass da viel bei rumkommt und wir den Kindern helfen können ... und das nicht die letzte solche Aktion im Deutschrap ist.


    rappers.in: Soweit wir wissen, bist du ein sehr aktiver Instagram-User und postest dort auch gerne viele Fotos, die dich in täglichen Situationen zeigen. Findest du es in der heutigen Zeit wichtig, Kontakt zu Fans über soziale Netzwerke wie Instagram und Facebook zu halten und sie auch ein Stück weit an deinem Privatleben teilhaben zu lassen?


    Silla: Ich finde es auf jeden Fall gut, dass man das machen kann. Ich kann den Fans dadurch meinen Lifestyle näher bringen und ihnen sagen, was ich gerade mache. Was für mich aber verboten gehört, ist die Kommentarfunktion auf Facebook. Ich finde, dass man diese Option einfach deaktivieren und diesen Zuckerberg mal anschreiben sollte. Weil die Kommentare, die die Facebook-User zum Teil vom Stapel lassen, sind unter aller Sau. Was manche Leute da schreiben ... "Godsilla, ich wünsche mir, dass du bei einem Autounfall stirbst". Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber ich finde, wenn eine solche Aussage fällt, sollte man diese Leute lebenslang von Facebook und vom Internet sperren. Und wäre Facebook nicht so ein wichtiges Instrument, um sich auf dem Markt zu halten, hätte ich das schon längst abgesägt. Diese Anonymität kann ich nicht leiden – ich stell' mich auch mit meinem Namen dahin. Ich poste Bilder, wie ich im Fitnessstudio bin, und dann wissen die Leute: Da können sie mich finden und, wenn sie ein Problem haben, gerne vorbeikommen. Wobei ich natürlich vollkommen gegen Gewalt bin und niemanden provozieren möchte. Aber ich finde, dass dieses Medium von der Jugend heute viel zu sehr missbraucht wird. Gerade wenn ich dann an Dinge wie Cybermobbing denke – das geht überhaupt nicht klar. Ich würde da auch gerne ein Zeichen setzen, wenn ich wüsste, wie. Ich kann leider nichts machen, außer meine Sachen zu posten und zu versuchen, meinen positiven Lifestyle nach außen zu tragen – das liegt in meiner Hand. Alles Weitere ist die Sache der anderen. Damals, als ich in der Schule war, gab's so etwas noch nicht – da hatte man seine Musikkanäle und hat sich auf dem Schulhof die Meinung gesagt. Dann gab's vielleicht mal eine kleine Rauferei, aber das war ehrlich. Und heutzutage lassen Leute ihre Aggressionen übers Netz raus und das ist für mich ein falscher Weg. Das sind dann vielleicht Leute, die nicht so ein Ventil haben wie ich mit der Musik. Ich kann ins Studio gehen und was aufnehmen. Ich finde es aber trotzdem sehr fahrlässig, dass das Internet solche Möglichkeiten bietet. Ich selbst lass' mich von solchen Kommentaren nicht mobben, aber es gibt bestimmt schwächere Jugendliche, die das fertig macht. Und das sollte man irgendwie unterbinden. Meinungsfreiheit hin oder her – wenn es um Beleidigungen geht, hört es irgendwo auf. Ach, was rede ich da eigentlich, ich beschimpfe ja in meiner Musik auch jeden. (lacht) Halten wir fest: Internetnutzer, die beleidigend werden, sind die Battlerapper 2.0.


    rappers.in: Das letzte Wort gehört dir – willst du noch jemanden grüßen oder unseren Lesern etwas mit auf den Weg geben?


    Silla: Ich grüße jeden Leser von rappers.in. Wenn ihr cool mit Maskulin und Silla seid, besorgt euch das krasse "Maskulin Mixtape Vol. 4", welches in Albumquali erscheint. Kommt auf die "Panik in der Disco"-Tour mit Liq und JokA. Checkt die Dates! Und besorgt euch unbedingt Maskulin- und Silla-Mode! Vielen Dank für das Interview – bleibt alle cool und entspannt.



    (Kristina Scheuner & Pascal Ambros)

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    Silla: Ich grüße jeden Leser von rappers.in. Wenn ihr cool mit Maskulin und Silla seid, besorgt euch das krasse "Maskulin Mixtape Vol. 4", welches in Albumquali erscheint"


    Wenn Silla wüsste wie r.in zu ihm steht :D
    Aber sympatischer Kerl,wie immer

  • War auf seinem Konzert eigentlich wegen Liquit Walker und weil ich Joka mal live sehen wollte :D aber ich find seine Musik mittlerweile ganz cool. Wenn einem der Sinn nach "Steh auf Bruder"-Mukke im Aggro Stil steht kann man ihn sich 1a geben.


    Ging übrigens live auch sehr ab :smoke:

  • Zitat

    Deswegen überlege ich mir bei den Hooks inzwischen doppelt und dreifach, wie die live klingen.


    Rap Casablanca rap Casablanca yeah rap Casablanca rap Casablanca rap Casablanca rap Casablanca rap Casablanca yeah

  • Zitat

    Original von Alphatier 92


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    Die ist von Fler

  • Die meisten Interviews lassen die Interviewten immer irgendwie sympathisch wirken.
    Ist jetzt hier irgendwie nicht der Fall.


    Abgesehen davon dass ich ihn musikalisch nicht mag wärs auf menschlicher Ebene wohl auch nicht anders.

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