Syrienkonflikt

  • Warum hat das kleine Königreich Katar drei Milliarden Dollar ausgegeben, um die Rebellen in Syrien zu unterstützen? Katar ist der größte Exporteur von Flüssig-Ergdas weltweit und Assad wollte die Katarer keine Pipeline durch Syrien bauen lassen, mit der Gas nach Europa transportiert werden kann. Russland favorisiert das Assad-Regime aus dem gewichtigen Grund, weil jenes das Erdgas aus dem persischen Golf nicht durchlassen will und somit dem russischen Konzern Gazprom höhere Profite ermöglicht. Katar hatte geplant, seine Gasförderung zu verdoppeln. Russlands Wirtschaft ist seit Langem in Schieflage, weil die einzigen Exportschlager Gas und Öl sind. Mit allen Mitteln drängt der Gazprom-Moloch weiter und weiter auf den europäischen Markt vor.


    Der türkische Präsident Erdogan hat sich sowohl die Amerikaner als auch die Russen zum Feind gemacht. Die USA nehmen Erdogan unter anderem krumm, dass jener sich für das russische Pipeline-Projekt entschieden hat, um billigere Rohstoffe zu bekommen. Die Russen schäumen, weil Erdogan ernsthaft erwägt, Katar eine Pipeline bis in die Türkei bauen zu lassen. Die türkische Presse spricht davon, wie eventuell Katar-Gas über die Nabucco-Pipeline weiter nach Europa transportiert werden könnte, sehr zum Nachteil Russlands.


    Die Zeitung London Guardian berichtete, dass 2009 Assad sich geweigert hatte, ein Abkommen mit Katar zu unterzeichnen für eine Pipeline durch unter anderem Syrien bis in die Türkei. Im selben Jahr begannen die Briten mit ihren Destabilisierungsoperationen in Syrien. Der saudische Prinz Bandar bin Sultan versuchte vergeblich, die Russen zu bestechen um die Seiten zu wechseln.


    Exxon Mobile und Katar Petroleum International haben einen Deal über 10 Milliarden Dollar abgeschlossen für Erdgas, das von einem Hafen in Texas nach Großbritannien und den Mittelmeerraum gehen soll. Die USA verfügen über die größten Erdgasvorkommen auf der Welt.


    Die chaotischsten Städte in Syrien sind im Moment Damaskus, Homs und Aleppo, genau die Städte durch die die vorgeschlagene Pipeline verlaufen soll. Die Saudis konkurrieren mit Katar um die Kontrolle einer Post-Assad-Regierung, wieder aus der Überlegung heraus, wer mehr Kontrolle über den Energiefluss ausüben kann.


    Ohne die Gazprom-Erlöse hätten Russlands Oligarchen keine Milliarden. Gazprom liefert das Gas billig an private Handelsfirmen, die es dann wiederum mit hohen Profiten auf den Weltmarkt bringen. Die Erlöse landen auf ausländischen Konten, insbesondere in Zypern, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. In Deutschland tanzt die High Society seit Jahren mit der reichen russischen Gas-Elite. Im Berliner Adlon findet regelmäßig ein Ball statt wo sich BASF, Wintershall und Gazprom miteinander betrinken. Der Exkanzler Gerhard Schröder und der ehemalige Verteidigungsminister Volker Rühe setzen sich leidenschaftlich ein für die Partner aus dem Osten. Der ehemalige Kanzleramtschef Horst Teltschik sei der Ghostwriter einer viel beachteten Rede, die Putin 2001 vor den Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates hielt.


    Das South Stream Pipeline-Projekt soll das Schwarze Meer durchlaufen und durch Italien Gas nach Europa bringen, während gleichzeitig die Abhängigkeit von Transitländern wie Ukraine oder Weißrussland vermindert wird. Laut Berechnungen werde die Abhängigkeit Europas von russischem Gas bis 2030 auf 60% ansteigen. Manche Länder in Östeuropa sind bereits zu 100% abhängig. Es laufen unzählige Geheimoperationen, um zu verhindern, dass Staaten ausscheren und sich umorientieren. Es wurde z.B. bekannt dass ein von Wien aus agierender KGB-Agent versucht hätte, ein litauisches Kernkraftwerk für die Vereinte Russische Energiesysteme (RAO JES) zu übernehmen.


    Am 30 September 2011 gab das türkische Staatsunternehmen Botas bekannt, den alten Gasvertrag mit Gazprom nicht zu verlängern wegen überhöhter Preise. Die Türkei genehmigte zwar den Bau der South Stream Pipeline durch türkische Hoheitsgewässer im schwarzen Meer, bandelte aber gleichzeitig an mit der Katarer-Pipeline die in der Türkei enden und von dort aus zum Missfallen der Russen via der Nabucco-Pipeline nach Europa Gas liefern soll.


    Michael Snyder/Economic Collapse, Jürgen Roth, Recentr

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