Splash Battlerap Diskussion

  • Zitat

    Original von blrn


    Er argumentiert, dadurch das er es verwendet, behandelt er alle gleich.
    Jeder hätte das Recht auf beleidigt zu werden. Durch die "besondere" Behandlung würde es zu einer Diskriminierung kommen.


    Dass so ein selten dämliches Argument immer wieder auftaucht geht mir auch nicht rein.

  • Es ist halt ein Gesellschafts- und Lobby-Problem.
    Im Battle Rap geht es darum den Gegner zu beleidigen, was ok ist und was nicht, gibt die Gesellschaft vor.


    Im Prinzip hat Falk es mal in einem langen Text gut zusammengefasst.


    Aber als Künstler, kann man halt auch provozieren und über gesellschaftlichen Grenzen denken.

  • Zitat

    Original von blrn
    Es ist halt ein Gesellschafts- und Lobby-Problem.
    Im Battle Rap geht es darum den Gegner zu beleidigen, was ok ist und was nicht, gibt die Gesellschaft vor.


    Im Prinzip hat Falk es mal in einem langen Text gut zusammengefasst.


    Aber als Künstler, kann man halt auch provozieren und über gesellschaftlichen Grenzen denken.


    Menschenfeindliche Einstellungen sind steinzeitlich, das geht nicht über gesellschaftliche Grenzen hinaus sondern tritt hinter ihnen zurück und ist vor allem ein Armutszeugnis die diejenigen, die sie artikulieren.
    "Die Gesellschaft" ist auch keine anonyme Herrschaftsinstanz, sondern die Masse der Individuen, die zusammen leben. Sie wird entscheidend nicht nur reflektiert sondern aus geprägt durch ihre Künstler.
    Ein Künstler muss sich nicht nur Gedanken darüber machen, wie er ein Kunstwerk meint, sondern hat auch eine anteilige Verantwortung für die Interpretation seiner Kunst durch die Rezipienten.
    Provokation sollte zudem einen Grund haben und nicht zum Selbstzweck geraten.

  • Warum sollte Provokation einen Grund haben? Für Leute wie dich, welche sich auch auf einer anderen Ebene mit Musik und deren Inhalt beschäftigen, mag das wichtig sein. Aber für andere Menschen, kann an ihren beschränkten Horizont liegen, dient die Musik vielleicht auch nur dazu, um mal Dampf abzulassen und zu sagen, "der/die/das sind/ist Scheiße brauch ich nicht", mit welchen Mitteln sei mal dahingestellt.


    Und zum Thema Verantwortung des Künstlers. glaubst du wirklich auch nur ein Künstler kann aktiv steuern, welche Zeilen wie von allen Hörern augefasst werden?

  • Zitat

    Original von Realisator3000
    Menschenfeindliche Einstellungen sind steinzeitlich, das geht nicht über gesellschaftliche Grenzen hinaus sondern tritt hinter ihnen zurück und ist vor allem ein Armutszeugnis die diejenigen, die sie artikulieren.
    "Die Gesellschaft" ist auch keine anonyme Herrschaftsinstanz, sondern die Masse der Individuen, die zusammen leben. Sie wird entscheidend nicht nur reflektiert sondern aus geprägt durch ihre Künstler.
    Ein Künstler muss sich nicht nur Gedanken darüber machen, wie er ein Kunstwerk meint, sondern hat auch eine anteilige Verantwortung für die Interpretation seiner Kunst durch die Rezipienten.
    Provokation sollte zudem einen Grund haben und nicht zum Selbstzweck geraten.


    Klar, aber in der Kunstform des Battleraps, geht es darum den Gegner verbal fertig zu machen.
    Man könnte sowas wie die Antidiskriminierungsgesetze einführen, allerdings würde es meiner Meinung der Unterhaltung schaden.
    Man sollte es wie im Boxen sehen, dass im Ring es ok ist, dem Gegner körperlich zu schaden.
    Wollen wir einen Battlerap, wo es dann nicht mehr ok ist zu sagen, "man du bist schon Anfang 30".

  • Zitat

    Original von Ko.lipz
    Warum sollte Provokation einen Grund haben? Für Leute wie dich, welche sich auch auf einer anderen Ebene mit Musik und deren Inhalt beschäftigen, mag das wichtig sein. Aber für andere Menschen, kann an ihren beschränkten Horizont liegen, dient die Musik vielleicht auch nur dazu, um mal Dampf abzulassen und zu sagen, "der/die/das sind/ist Scheiße brauch ich nicht", mit welchen Mittel sei mal dahingestellt.


    Und zum Thema Verantwortung des Künstlers. glaubst du wirklich auch nur ein Künstler kann aktiv steuern, welche Zeilen wie von allen Hörern augefasst werden?


    Sicher kann der Künstler das. Nicht komplett, aber teilweise. Bei den allermeisten Kunstwerken ist das auch angestrebt. Ein Horrorfilm soll machen, dass du dich gruselst, ein trauriges Lied soll dich melancholisch machen, ein Song von Landser soll aufhetzen, eine Battlerunde den Gegner blamieren.
    Ein bisschen Bewusstsein für die eigene Kunst und die transportierten Inhalte sollte einem Künstler abverlangt werden können. Das sind ja alles keine Debilen, die können ja denken wenn sie wollen.
    Natürlich sind absurde Fehlinterpretationen jetzt mal deutlich außen vor gelassen.
    Und warum sollte jemand ein Lied brauchen um mal zu sagen "Frauen/Schwule/Schwarze sind scheiße, brauch ich nicht"? Mir fällt dafür ebenso wenig ein Grund ein wie dafür, entsprechende Beleidigungen zu texten.
    Von mir aus "diese spezielle Frau ist scheiße" oder "dieser spezielle Schwarze hat mich aufgeregt", aber Generalisierungen von Menschengruppen sind so überholt wie unnötig, in jeder Form.
    Ich beschäftige mich übrigens gar nicht unbedingt vordergründig mit dem Inhalt von Musik, aber es gibt gewisse Inhalte, die mir, gerade bei deutschem Rap, wo sie ja recht vordergründig Teil des Gesamtwerks sind, den Spaß an Musik verderben können, und damit stehe ich sicher nicht alleine da.


    Zitat

    Klar, aber in der Kunstform des Battleraps, geht es darum den Gegner verbal fertig zu machen.
    Man könnte sowas wie die Antidiskriminierungsgesetze einführen, allerdings würde es meiner Meinung der Unterhaltung schaden.
    Man sollte es wie im Boxen sehen, dass im Ring es ok ist, dem Gegner körperlich zu schaden.
    Wollen wir einen Battlerap, wo es dann nicht mehr ok ist zu sagen, "man du bist schon Anfang 30".


    Du hast auf jeden Fall recht. Und "Gesetze" haben in der Kunst eh nichts verloren. Aber wenn ein Künstler "kontroverse" Lines bringt, dann ist er in der Pflicht, für diese gerade zu stehen und sie zu diskutieren. Wenn ich einem Künstler das Recht zugestehe "Schwuchtel" zu sagen, sei mir auch das Recht zugestanden, ihm zu sagen, dass ich das erbärmlich finde.
    Und auf spezifische Eigenschaften des Gegners soll von mir aus gerne exzessiv eingegangen werden. Das muss aber nicht beinhalten, dass man generalisierende Aussagen über durch per Geburt festgelegte Eigenschaften als Gruppe definierte Menschen trifft. Geschlecht, Hautfarbe, Sexualität, Nationalität etc sind angeborene Zufälle - Das zu batteln puncht nicht mal wirklich.

  • Zitat

    Original von Stiff.Scratch
    [YOUTUBE]W-1r_3sQ4Ks[/YOUTUBE]


    Auch immer schön, Rap und seine Kunstfreiheit um jeden Preis gegen jede Kritik zu verteidigen, und diese Kritik dann aber mit genau dem "Zensur" Vorwurf zum Schweigen bringen zu wollen - Das ist doch auch nicht besser. Ich kann überhaupt nichts zensieren, ich bin keine Zensurbehörde. Ich kann kritisieren und diskutieren, das hat mit Zensur nichts zu tun.

  • gute gesprächsrunde, weekend war son bisschen fehl am platz naja
    fand 4tunes aussagen recht treffend, auch wenn er sich meist wie ein spast benimmt
    falk und prinz pi sehr gut
    der moderator ging auch einigermaßen
    und drob kann einfach kein deutsch, oder er war einfach ein bisschen nervös, keine ahnung :D

  • Zitat

    Original von Fence
    Wer sich im Jahre 2013 im Rap noch über Worte wie Nigger, Schwuchtel oder Jude aufregt...ist ne Jüdische Niggerschwuchtel.


    Harter bullshit imho. ich reg mich bspw. über Nigga kaum auf, aber Nigger is leider Gottes nochma was anderes. aber ich glaub, dazu brech ich hier keine Diskussion vom Zaun, da wir ja hier in nem deutschen Forum sind. und ich nich glaub, dass du auf anhieb ohne wikipedia überhaupt wüsstest wo der unterschied liegt ;) aber no offense, keine sorge. das problem mit nigga, ohne jetzt die ganz näher auf die ganzen hintergründe in USA einzugehen, is in erster linie, dass es schlichtweg vom US Rap übernommen wurde, wo es halt in erster linie das klassische füllwort bei schwarzen rappern is. ich hab wie gesagt, prinzipiell kein so großes problem damit, aber wenn leute das schon in mund nehmen müssen, sollten sie zumindest auch um dessen bedeutung wissen. und v.a. auch den unterschied nigga/nigger.
    Joah, über jude wird sich keiner aufregen. interessant hierzu auch der kommentar von weekend zum unterschied wertung/vergleich. trifft genau den punkt, es is np solche vergleiche anzustellen, aber wertungen wie die zitierte line von pimf mit "judenseuche" is durchaus kritikwürdig.
    schwuchtel bspw. wär ja auch wieder wertend, wenn ich jemand als schwul bezeichne oder schwulenvergleiche mach, np. aber "schwuchtel" is halt u.U. wieder was anderes. selbige diskussion haben wir im anglo-amerikanischen mit "fag", hierzu (und auch im allg. zu dem thema) empfiehlt sich jedoch immer sehr die entsprechende South Park Folge.

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