Studiobau und Schimmel

  • Hi.


    Es gab hier noch keinen Thread über das Thema Schimmelvorbeugung im Akustikbau und deshalb eröffne ich einen, solange kein Moderator dagegen ist.


    Die User die mit Akustikbau gut beflügelt sind, sollen doch bitte hier posten und ich fasse die Informationen dann hier im Startpost zusammen.






    Zusammenfassung:


    - Mögliche Enstehung von Schimmel: "Kondenswasserbildung an der Innenseite des Mauerwerks: flächig durch schlechten U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient), punktuell durch Wärmebrücken (auskragender Balkon, Hausaußenecken, Fensterlaibungen, Heizkörpernischen ...)." Quelle


    - "Gesundheitsrisiko durch giftige Pilze, deren Sporen und Gifte (= Mykotoxine). Mögliche Krankheitsbilder: Lungeninfektion, Atemwegserkrankungen, Mykosen, Haut- und Schleimhautschäden, Organschäden, Beeinträchtigungen des Immun- und zentralen Nervensystems, Krebs, Erbschäden u. a. Auch ein schlechtes Raumklima, z. B. kalte Wände, kann Krankheiten auslösen, z. B. Rheuma, Gicht, Erkältungskrankheiten, Sinusitis (oft auch chronisch)." Quelle


    - Stichwort: "Kältebrücken". Wurde beim Bau eines Raumes gepfuscht, kann es zu Schimmel kommen. Wenn man Räume nachträglich baut, ist es noch problematischer, da man bei Unterfangungen nicht außen rum dämmen kann. (Von DonEscalope)


    - Wenn möglich, sollte ein Studio nicht im Untergeschoss gebaut werden. Beim Bau im Erdgeschoss kann es problematisch werden, wenn eine Fassadenseite an eine Terrainauffüllung oder einen Berghang anliegt. (Von DonEscalope)


    - Poröse Dämmstoffe nie direkt an die Wand bringen. Darunter fallen z. B. Noppenschaum, Mineralwolle, Baumwolle u. ä.
    Beratung eines Profis sollte eingeholt werden. (Von Aufmischer reloaded, alias Mika)

  • Bei neueren Bauten werden Kältebrücken in der Regel fast gänzlich terminiert, es sei denn, beim Bau wird gepfuscht. Sogar bei auskragenden Balkonen gibt es keinen Unterbruch der Aussendämmung, da die Dämmung durch Kragplattenanschlüsse gewährleistet wird. Ebenfalls sind die Kältebrücken bei Storenkästen in der Regel kein Thema mehr, da niemand mehr die alten Storenkästen einbaut, welche eine Schwachstelle bildeten. Heute geht sogar da die Dämmung durch, ebenfalls bei den Fensterleibungen.
    Die grösste Gefahr von Kältebrücken liegt im Unterterrain-Bereich, vorallem bei nachträglichen Anbauten, da man z.B. bei Unterfangungen unmöglich aussen herum dämmen kann. Wird aber nicht gepfuscht, wird die Dämmung selbstverständlich von innen angebracht, was zwar nicht geläufig ist, aber durchaus funktioniert. Oft wird aber bewusst darauf verzichtet, da eine effiziente Innendämmung schnell mal 16-20cm Raum wegnimmt.


    Ausserdem ist im Unterterrain-Bereich eine erhöhte Gefahr von Grundwasser. Wenn nicht konsequent mit Dachpappe oder zumindest Schwarzanstrich abgedichtet wurde, ist der Schaden bereits programmiert und Schimmel ist ne Frage der Zeit. Nachträgliche Abdichtungen im Unterterrain-Bereich sind nur von innen möglich, da eine äussere Abdichtung zu Aufwendig wäre, da man das Gebäude von aussen freigraben müsste. Kein Bauherr will dies oder kann sich dies leisten. Doch selbst nachträgliche Abdichtungen von innen gewähren keine 100%-ge Dichte. So Fälle sind zum Haare raufen.


    Deshalb sollte man, sofern man die Möglichkeit hat, das Studio nicht im Untergeschoss von älteren Gebäuden bauen. Selbst das Erdgeschoss kann heikel sein, wenn eine Fassadenseite an eine Terrainauffüllung oder einen Berghang anliegt.


    Und falls doch: Regelmässig und oft lüften!


    Soviel zum Baulichen :)


    e/ Komme gerade von einer Baustelle zurück, wo der Baumeister prompt vergessen hat die Kragplattenanschlüsse zu setzen. Glücklicherweise hab ich dies gesehen, bevor sie betonieren konnten. Somit wird dieser Fehler noch korrigiert. Naja, wie gesagt, selbst bei Neubauten wird gerne gepfuscht, ob absichtlich oder auf Grund von Vergesslichkeit spielt keine Rolle.

  • Ein sehr gutes und wichtiges Thema!!!!!!!!!



    besonders beim anbringen von porösen Dämmstofffen direkt auf der Wand oder Decke kann schnell Schimmel entstehen. Also noppenschaum oder andere poröse Dämmstoffe NIE direkt mit der Wand verkleben sondern immer min. 5cm luftspalt lassen, um dies zu vermeiden.


    Ein Profi im Studiobau wird solche aspekte aber sowiso von alleine mit berückstichtigen. deshalb auch bei homestudios besser auf die planung eines Profis setzen, denn inkl. Beratungskosten kommt so etwas noch immer billiger als selbst zu forschen. Vom Schimmelschaden der sehr leicht auftreten kann mal ganz zu schweigen.



    cheers
    Mika

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!