Stimme versinkt im Beat und hört sich falsch an

  • Hallo,
    ich habe das problem beim Mixing dass ich irgendwas an der stimme nicht richtig mache dass es sich einfach falsch anhört und im beat an vielen stellen versinkt, aber wenn ich den beat leiser mache hört sich das auch komisch an weil die stimme zu laut ist. ich weis nicht was ich falsch mache, villeicht kenn jemand von euch das problem. die stimmen hören sich einfach irgendwie aufgenommen an und nicht professionell.
    ich arbeite mit pro tools 8, habe ein Digidesign Mbox2 Interface und ein Rode Nt2000 Mic.
    ich benutze eigentlich immer Eq, compressor, bischen reverb und deesser.
    kann mir villeicht jemand ein paar tipps geben wenn ihr wisst was ich meine?

  • Also zuerst solltest du wissen, dass es eig für sowas einen Feedback-Thread gibt und im Forum bereits einige Informationen sind, die dir schon einmal viel bringen könnten - Suchfunktion nutzen.


    Jetzt ein bisschen zum Eq.
    Generell sollte man sich bei der Nachbearbeitung bei jedem Schritt erst einmal Gedanken darüber machen, was man sich davon erhofft, sprich was man damit erreichen will.
    Der erste Schritt ist dann das Senken der störenden Frequenzen. Deshalb solltest du zuerst einen Eq für das Absenken, dann einen für das Anheben (kann auch das selbe Plugin sein) nutzen! Absenkung vor Komp, weil sonst eine Frequenz dominieren kann, da der Komp bei Resonanztönen stark arbeitet. Daher eine schmalbandige Absenkung der Resonanz vor dem Kompressor. Anhebungen nach Komp, da dieser wahrscheinlich anders reagieren wird, wenn sich die Verteilungen der Frequenzen ändert.


    Den Low-Cut solltest du bei Vocals nicht bis 20, sondern zwischen 80 und 120Hz einstellen, um den für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbare Bereich in der Stimme zu entfernen, der nur Energie raubt ( - vereinfacht ausgedrückt).
    Die Anhebung bei 100-200Hz kann schnell dröhnend, störend oder nervig klingen. Deshalb würde ich damit vorsichtig umgehen, wie allgemein bei Anhebungen, da sie schnell zu stark sind. Aber na ja, kann ich nicht beurteilen, denn wenn es gut klingt ist es ja i.O.
    Für einen klaren Klang solltest du auf ausgewogene Mitten achten. Da kann die Absenkung bei 700Hz schon sinnvoll sein. Hör hin, denn du wirst noch mehr Resonanzen finden, die du dann (wie gesagt) schmalbandig absenken kannst.
    Eine Anhebung bei 6-7kHz mache ich in den meisten Fällen nicht, da dort (vor allem bei 7kHz) viele Zischlaute liegen. Daher würde ich hier meistens eher nach Resonanzen suchen.
    Und was erhoffst du dir durch den High-Shelf? Da bist du viel zu krass vorgegangen, denn das klingt schon etwas ekelhaft. Mach dir erstmal Gedanken was du dir dadurch erhoffst und gehe dann dezent vor - achte dabei auf die Präsenz/Nähe der Stimme, aber auch auf Zischlaute.


    Zum Kompressor kann und will ich jetzt nichts sagen, da die Einstellungen meist stark vom Material abhängig sind und mir jetzt nicht sofort was ins Auge springt. Tipp: nutze mehrere Kompressoren (mit unterschiedlichen Funktionsweisen), die du alle dezent (Gainreduction bis zu -3dB) einstellst. Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass das viel angenehmer klingt und deshalb zu besseren Ergebnissen führt. Rap brauch generell übrigens eine eher starke Kompression, da man ihn häufig im Vordergrund haben möchte.


    Und jetzt solltest du erst einmal ordentlich lesen:
    a) Wozu Mixing (bestenfalls auch noch was Mastering ist)
    b) Was macht der Eq + wann schmalbandig, wann breitbandig
    c) Was macht Komp + alle Parameter lernen


    Dann beim Mischen natürlich erst einmal Gedanken darüber machen, was du für ein klangliches Ziel hast. Außerdem was du dann mit Eq und Komp oder allen anderen Plugins erreichen möchtest.
    Wenn du dann noch Lust hast kannst du dich mal mit Delays und Reverbs auseinandersetzen, wobei Eq und Komp meiner Meinung nach erstmal das wichtigste ist.


    Ach ja und dann solltest du zumindest noch verstehen was eine Resonanz ist, wozu du einen Low-Cut, High-Shelf (!) etc. machst ...

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