CD1
01. Intro
02. Blockbuster
03. Schmetterlingseffekt
04. Klassenfahrt
05. M3andnoyd In Session (Skit)
06. Ghettopräsident
07. Scheiss was drauf
08. Tattoo
09. Streben nach Glueck mein Leben (feat. Josof)
10. Morgen wird ein besserer Tag (feat. Automatikk)
11. Verlorene Jungs
12. Ich bin wer (feat. Automatikk)
13. Vergiss mein nicht
14. Deadly Games (feat. Godsilla)
15. Sie wissen nicht was sie tun (feat. Josof)
16. Lullaby (Skit)
17. Lullaby
18. Mein Engel
19. Seelenfrieden (feat. Sido)
20. Ich gehör nicht dir (feat. Xavier Naidoo)
21. H.E.N.Gzt
22. Das letzte Mal
CD2
01. Das letzte Mal
02. Nix zu verlieren
03. Einzelkampf Orgis Advocate (feat. Orgi69)
04. In den Jeans (feat. B.M.W)
05. Schritt für Schritt
06. 3 Kingz (feat. Automatikk)
07. Ketten raus Kragen hoch
Zwei richtig krasse Berliner mit Immigrationshintergrund, gerade von ihrer noch viel krasseren „Deine-Tasche-mit-Geld-ist-meine-Tasche-mit-Geld“-Tour kommend, treffen beim Begutachten der Beute auf ein Musikgeschäft. „Ey Digga, Alter, es gibt doch krasses neues Bass Sultan Hengzt Album“. Voller Vorfreude kämpfen sich die zwei bis in die letzte Reihe der Regale, bis sie schließlich auf „Schmetterlingseffekt“ treffen. „Ey guck mal, Playlist, Digga..“ „Seelenfrieden.. Mein Engel.. Ich gehör nicht dir.. ey, ist er schwul geworden oder was?“
Das lässt sich nicht pauschal beantworten.. nein, mal ernsthaft: mit seinem nun schon vierten und von ihm auch als den letzten angekündigten Longplayer schlägt Bass Sultan Hengzt über weite Strecken eine für ihn komplett neue Richtung ein. Statt durchgehend „Auf-die-Fresse“-Tracks oder Texte à la „Ich-hab-Beef-mit-Bushido“ zu präsentieren, zeigt sich der Berliner zwar trotzdem größtenteils von seiner harten, aber vor allem auch mal von seiner sentimentaleren Seite. Ob ihm diese Mischung gelungen ist oder im Endeffekt in die Schublade pseudodeeper Scheiße gesteckt werden kann, ist auf seinem 28 Tracks starken Werk „Schmetterlingseffekt“ zu hören.
„Deine Frau seh ich nachts bei mir im Zimmer stehn,
damit sie schlafen kann muss die Schlampe Pimmel zähln'.“
->
„Es ist Gangbang, alle Nutten freuen sich drauf,
du fickst immer mit den Falschen wie ne deutsche Frau.“
Solche Abfolgen von guten und schlechten Zeilen spiegeln quasi das gesamte Album wider. BSH bringt immer mal wieder ein paar sehr lustige Bars, auf die dann aber leider so sinnlose – Mama, verzeih mir! - Scheiße folgt, dass der positive Eindruck fast schon wieder in Vergessenheit gerät. Ganz deutlich zeigt sich das Ganze bei „Klassenfahrt“, einem Track, bei dem der Berliner sehr locker auf einen sehr gut produzierten Beat flowt und auch immer wieder für einen kurzen Moment sein textliches Können aufblitzen lässt, sich dann aber wieder, wie oben in der Textpassage dargestellt, in schlechte Zeilen verstrickt.
Trotz alledem findet man, neben ein paar ordentlichen Tracks wie „Lullaby“ und „H.e.n.gzt“ ein absolutes Highlight auf der Platte, nämlich „Seelenfrieden“. Ein Feature mit Sido, in welchem die beiden Berliner jeweils abwechselnd von ihren Wünschen rappen und dabei zwischen ernstgemeinten Zeilen, welche sehr gut zu der Stimmung des eher ruhig gehaltenen Beats passen, auch immer wieder ein paar lustige Zeilen mit einbringen.
„Ich will, dass jeder meine Lieder kennt,
ich will, dass ein Araber das weiße Haus niederbrennt,
ich will feiern, ich will meine Träume leben könn',
ich will frei sein, ich will das Gott mir seinen Segen schenkt.“
Leider gelingt es ihm nicht, bei den restlichen deep angehauchten Tracks, wie „Mein Engel“ oder einem Feature mit Automatikkk. „Morgen wird ein besserer Tag“, die gewollte Stimmung vernünftig rüberzubringen.
Als kleinen Geheimtipp für jeden Zocker ist vielleicht noch "Deadly Games" zu erwähnen, einen Feature mit Godsilla, welches raptechnisch keinesfalls überzeugt, aber thematisch komplett aus der Masse herraussticht.
Apropos Features, außer dem oben erwähnten Sido, Xavier Naidoo und Josof, die jeweils eine sehr schöne Hook für Bass Sultan Hengzt eingesungen haben, können sich die restlichen Featuregäste wie Orgi69, BMW etcetera keinesfalls vom Mittelmaß abheben und dienen bestenfalls als Lückenfüller.
Fazit:
Die Berliner Schnauze bietet hier EIN Album aus einem Guss, das an einigen Stellen vermuten lässt was wirklich in BSH steckt, sich aber sicherlich nicht von der großen Masse an Rapalben abheben kann. In Betracht von einigen mittelmäßigen Tracks, aber auch mit Rücksicht auf die genannten Highlights, wird das Werk an dieser Stelle von mir mit 6,7 Punkten belohnt.
(cuso)
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