IMMER NOCH MENSCH [Dokumentation | Frankfurt | 2011]

  • Zitat

    Original von MESHTWO
    Hi


    ich studiere zwar nicht lerne aber dennoch Mediengestalter für den Print und Digital-Bereich. Da ich mehr mit den Print-produkten zu tun habe ist es für mich interessant zu sehen was ihr da feines gezaubert habt. Ich bin von Eurer Arbeit sehr beeindruckt vor allem das dieses Thema mal angesprochen wird. Welche Programme habt Ihr dafür verwendet?


    Also ich arbeite auch oft im print Bereich, war mir dann aber zu statisch, deswegen studiere ich halt Mediendesign.


    Verwendet wurde hierbei eigentlich nur Adobe Premiere CS5 und Adobe Audition 3.0 für die Audio Aufbereitung. Texte wurden in Adobe Photoshop CS5 gestaltet, wobei man es auch mit Premiere lösen könnte.



    Zitat

    Original von Dei_Muada_Sei-Gsicht
    Sag ma, in welchem Semester bist du jetzt?


    Das Projekt ist im ersten Semester entstanden ;) komme jetzt ins 2. Ich hab auch für das Video meine eigene Kamera verwendet, nichts aufwendiges. War halt im Fach Grundlagen Film, richtige Kamera und Beleuchtung und alles kommt halt noch.


  • Hat da ein pseudo-inteligenter Vollidiot Nietzsche lesen dürfen? Sobald du mit diesem "Das Recht des Stärkeren"-Scheiße anfängst, Leuten Existenzberichtigungen aussprichst und es anderen entziehst, landest du in Zuständen in denen ein normal denkender Mensch mit ein bisschen Vernunft nicht landen will.
    Für mich bist du ein Idiot mit einem Haufen voller Kacke im Kopf :)


    Doku find' ich gut.

  • Zitat

    Original von zIllOw


    Hat da ein pseudo-inteligenter Vollidiot Nietzsche lesen dürfen? Sobald du mit diesem "Das Recht des Stärkeren"-Scheiße anfängst, Leuten Existenzberichtigungen aussprichst und es anderen entziehst, landest du in Zuständen in denen ein normal denkender Mensch mit ein bisschen Vernunft nicht landen will.
    Für mich bist du ein Idiot mit einem Haufen voller Kacke im Kopf :)


    Doku find' ich gut.



    manche menschen scheinen zu vergessen was würde ist ...

  • Sehr gut. Für mich rundum stimmig.


    Zu der Anmerkung von Asur, es klingt abgelesen: ich glaube, bei dem Mann darf man gut und gerne mal das hier viel strapazierte Wort Eloquenz benutzen. Er hat sich sicherlich intensiv mit seiner eigenen Situaton auseinandergesetzt und kann daher so flüssig erzählen. Ich sehe da kein Indiz dafür, dass nachgeholfen wurde.


    Der User der sich Gott nennt ist anscheinend nur ein mickriger Hater. Aber wir wissen ja: Haters gonna Hate. Und solche Leute sitzen bei mir im Ansehen noch unter Steinen.

  • ich finde nicht, dass Gotts Kommentare "dumm" sind, wie viele hier proklamieren. beziehungsweise würde das nicht meiner definition von "dumm" entsprechen... ich habe schon den eindruck, dass seine beiträge auf einem adäquaten weltbild basieren, ich bin allerdings ebenfalls nicht mit seiner einstellung einverstanden. darum möchte auch ich auf ein paar seiner aussagen antworten:


    Zitat

    Original von Gott
    "Menschen sind Monster, Hartz 4 bis Politiker"


    zum Film: ich finde das Bildmaterial schwach, es unterstützt/untermalt die Worte des Erzählers nichtmal ansatzweise gut geschweigedenn, dass die Bilder irgendwelche Emotionen auslösen. (Meiner Meinung nach Voraussetzung für eine gute Dokumentation)


    Davon abgesehen bin ich mir über die Message nicht im klaren, er erzählt was von wie schlecht die Welt ist diesdas.. und? Irgendwie fehlt die Message


    ich finde das bildmaterial nicht schwach. meiner meinung zeigt es durchaus adäquat, was dieser mensch den ganzen tag lang macht: alkohol trinken. er tut sonst nicht besonders viel, also zeigt der film auch nicht viel anderes. find ich schon recht repräsentativ.


    bei mir persönlich lösen die bilder, außer einen hauch von mitleid, auch nur wenige emotionen aus. allerdings finde ich nicht, dass eine dokumentation emotional mitreißend sein muss. ich finde eine gute dokumentation sollte sachlich sein, nicht emotional. ich finde spielfilme sollten mich emotional mitreißen, bei dokumentationen habe ich nicht diesen anspruch. für mich ist eine dokumentation gut, wenn sie adäquat und sachlich, aber nicht verzerrt darstellt, was sie darstellen möchte, und ich glaube, dass eine unverzerrte darstellung oft schwierig mit einer emotional mitreißenden darstellung vereinbar ist. das ist allerdings nur meine auffassung. wenn deine abweicht, dann ist das nunmal so :)


    ich denke die message, die rüberkommen soll, ist, dass nicht jeder obdachlose die komplette macht über seine situation hat, sondern dass es jeden, aus jeder sozialen schicht treffen kann. hier wurde ein professor interviewt, der einen hohen akademischen grad hat, aber an einer emotional sehr schwierigen situation zerbrochen ist und deswegen alles verloren hat. nun lebt er auf der straße, hat viel über sein leben nachgedacht, und ein ziel für sich selbst definiert, das er in den nächsten jahren gerne erreichen will.


    hier wurde, meiner meinung nach, also nicht nur gezeigt, dass ein obdachloser nicht zwangsweise "dumm", oder "lebensunfähig" sein muss, sondern auch, dass man aus dieser situation auch wieder entfliehen kann, wenn man sich rechtzeitig das ziel setzt und es ernsthaft verfolgt. das ist natürlich nicht einfach, aber machbar. am ende unterstützend die notiz, dass der interviewte immernoch erfolgreich seine entsucht-therapie durchzieht.


    Zitat

    Original von Gott
    dann erklär mir doch warum ich vorbeigehen sollte und deiner meinung nach wahrscheinlich denken sollte "oh armer mann, wie konnte es nur dazu kommen?"?


    Meiner Meinung nach und das ist nicht nur eine Meinung sondern meine festeste Überzeugung ist jeder der andere/anderes für sein Scheitern verantwortlich macht ein Versager und kein Mensch. Menschen sind die Tiere unter uns die sich ihre Welt untertan machen können, das ist für mich der einzige wirkliche Unterschied. Er kann es nicht demzufolge, in konsequenter Logik muss ich diesen Mann und alle seinesgleichen als erbärmliche Versager ohne Existenzberechtigung ansehen.


    Wer nicht in der Lage ist zu leben, der sollte nicht.


    ohne mir anmaßen zu wollen, zu behaupten, ich wüsste, was xdogg und seine kollegen mit dem film bewirken wollte, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass der film die absicht hatte, dass du ab jetzt sofort intensives mitleid und starke empathie gegenüber jedem obdachlosen empfindest und direkt eine stiftung gründest oder ähnliches. ich glaube eher, dass die dokumentation einfach nur zeigen sollte, dass es auch obdachlose gibt, die dem stereotypen: "ein dummer, lebensunfähiger, drogensüchtiger, verlorener, hoffnungsloser mensch", nicht entspricht. ich glaube die filmemacher wollten dieses stereotyp einfach nur mal für 5 minuten herausfordern und vielleicht eine direkte verurteilung jedweden obdachlosen etwas entgegenwirken.


    ich finde es interessant zu sehen, dass du die dichotomie "versager - mensch" erstellst. das bedeutet, dass man nur ein "mensch" sein kann, wenn man kein versager ist. das deckt sich nicht mit meiner meinung. ich finde, dass jeder mensch ein "mensch" ist und deshalb auch immer respekt, verständnis etc. verdient hat.


    du spielst weiterhin darauf an, dass der einzige unterschied zwischen mensch und tier der ist, dass ein mensch tiere bändigen kann und behauptest dann, dass er es nicht könne. woher weißt du, dass er keine tiere bändigen kann? und welches tier soll er nicht unterwerfen können? eine kuh? kannst du eine kuh unterwerfen? und wenn ja, wie? mit bloßen händen? mit einer knarre? meinst du, du könntest eine kuh mit einer pistole besiegen? woher weißt du, dass dieser mann eine kuh nicht mit einer waffe besiegen könnte? all diese dinge lässt du ungeklärt und deine spekulation, der interviewte könne keine tiere unterwerfen, sei beweis dafür, dass er ein versager ist, erschließt sich mir persönlich, rein logisch gesehen, nicht. ich finde auch nicht, dass es einen direkten zusammenhang gibt zwischen "versagertum" und die fähigkeit zu haben ein tier unterwerfen zu können. ich würde dich daher bitten mir diese verbindung genauer zu erklären.


    außerdem sagst du: "wer nicht in der lage ist zu leben, der sollte nicht [leben]."


    ich glaube, dass du hier zwei verschiedene definitionen von "leben" miteinander vergleichst, ohne dabei diesen unterschied klar zu machen. der grund für meine vermutung, dass deine definitionen von leben unterschiedlich sind ist folgender:
    wäre das wort "leben" in beiden fällen wörtlich, oder in beiden fällen metaphorisch gemeint, dann wäre der satz eine tautologie und würde damit nichts anderes aussagen, als dass jemand der nicht (über)leben kann, nicht (über)leben sollte, was dann auch die unweigerliche folge wäre. jemand, der nicht leben (wörtlich) kann, der lebt (wörtlich) nicht. wäre es beide male metaphorisch gemeint, dann würdest du ausdrücken, dass, wenn der mann nicht (erfolgreich/adäquat ins soziale umfeld integriert) leben kann, er auch nicht (erfolgreich/adäquat ins soziale umfeld integriert) leben sollte.
    im ersten falle: er lebt, also ist er in der lage zu leben.
    im zweiten falle: er lebt nicht erfolgreich, weil er (momentan) nicht dazu in der lage ist.


    meine vermutung ist allerdings, dass du meintest: wer nicht in der lage ist (erfolgreich/adäquat ins soziale umfeld integriert) zu leben, der sollte nicht (über)leben.
    diese aussage finde ich allerdings verwerflich, da ich den zusammenhang zwischen einer sogenannten "existenzberechtigung" und deiner definition von erfolgreichem leben, nicht erkennen kann. ich würde dich bitten das genauer zu erläutern.



    Laut der Definition des Dudens ist ein Schicksalsschlag folgendes:
    "trauriges, einschneidendes Ereignis in jemandes Leben" (Duden.de)
    Demnach ist es nicht einfach nur eine Bedeutung, die jemand aus diesem Forum diesem Wort zugesprochen hat, sondern es ist die Bedeutung, die der großteil der Deutschen unter dem Wort versteht. Das Wort "Schicksal" kommt natürlich aus dem theologischen, hat diese Konnotation in dem Zusammenhang aber nichtmehr. Es sagt -per Definition- also nicht nebenbei aus, dass das Leben vorherbestimmt ist und dieser Mann seinem determinierten Unglück garnicht entkommen konnte. Allerdings kann er seiner Vergangenheit nichtmehr entkommen. Insofern ist seine Vergangenheit determiniert. Was er aus seiner Zukunft macht, das ist ihm überlassen. Wie man im Video erkennen kann, hat er vor sein Leben in den Griff zu bekommen.


    Dass er hart getroffen wurde ist keine "Rechtfertigung" dafür, dass er mit dem Trinken begonnen, und alles in seinem Leben verloren hat. Es ist allerdings der Grund für sein Verhalten und der Grund für seinen bisherigen weiteren Lebensverlauf. Beachte dabei auch, dass der interviewte Obdachlose niemand anderem die Schuld gibt und auch nicht behauptet, er hätte keine andere Wahl gehabt. Er übernimmt die volle Verantwortung für sein Leben und das, was aus ihm wird. Er nimmt die Zügel in die Hand und behauptet nicht, dass es klug war, wie er gehandelt hat, oder dass seine Reaktion auf seinen Verlust angemessen war. War sie auch zweifelsohne nicht. Da gebe ich dir Recht. Allerdings habe ich den Eindruck, dass du diesem Obdachlosen Ansichten zusprichst, die er weder äußert, noch (wie ich glaube) hat.


    Ich würde mich freuen, wenn du deine Meinung über genau diesen Obdachlosen überdenken würdest.



    Zum Schluss:


    Ich fand die Doku total schön und ich werde sie wahrscheinlich ein paar Freunden weiterempfehlen :) Weiter so. Sieht, finde ich, sehr professionell aus.


  • Toller Beitrag obwohl er den garnicht verdient hat :)

  • Das Problem ist das Menschen wie "Gott" (was für ein genialer Satz) meistens nicht in der Lage sind sich in Extremsituationen rein zu fühlen. Denoch sind solche Menschen schnell zu Stelle mit radikalen Meinungsäußerungen. (Wer nicht in der Lage ist Schicksalsschläge zu überstehen sollte nicht leben) Das Problem ist, niemand weiß wie er in Extremsituationen reagiert. Angenommen du Gott verlierst morgen beide Beine. Kann ja sein du bist Bären stark und spielst bei den nächsten Paralympics im Rollstuhl Basketball. Kann aber auch sein das du daran zerbrichst. Du weißt es nicht.

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