Special: Weltfrauentag

  • Es ist der 8. März. Heute ist ein besonderer Tag. Heute ist ein Tag zu Ehren des vermeintlich schwächeren Geschlechts: Weltfrauentag. Ein symbolischer Tag, der den Kampf der Frau für Gleichberechtigung verkörpern soll. In allen Ecken der Welt wird diesem Kampf Würde gezollt. Und auch wir möchten unseren Teil dazu beitragen und nehmen den Weltfrauentag als Anlass, um nach unseren Möglichkeiten für Gleichheit zu sorgen und Rap einmal aus der Perspektive des weiblichen Geschlechts zeigen. Da die Frauenquote der Politik die HipHop-Welt noch nicht erreichen konnte, stellt die Frau in unserer Männer-Domäne wohl quantitativ betrachtet eher eine Seltenheit dar. Doch selbst in unserer patriarchalischen Deutschrapszene gibt es viele Frauen, die sich einen Namen machen konnten. Es gibt zahlreiche großartige Rapperinnen, Produzentinnen, Regisseurinnen, Fotografinnen und Journalistinnen – sie alle bilden einen beachtenswerten Teil von HipHop. Folglich haben wir uns zwei Ikonen der Szene beiseite genommen und sie ganz im Sinne des heutigen Tages nach der Geschlechterkonstellation innerhalb der Szene gefragt. Sie berichten über ihren Werdegang, mögliche Diskriminierung und geben Prognosen für die kommenden Jahre. Wir bedanken uns dementsprechend herzlich bei Kitty Kat und Katja Kuhl für ihre Teilnahme!





    Wenn es um die Rolle der Frau in der HipHopszene geht, darf ein Name nicht fehlen: Kitty Kat. Als Mitglied und oft gesehener Featuregast beim Label Aggro Berlin sorgte sie von 2006 bis zu dessen Ende für frischen Wind. Dass sie keinerlei Probleme hat, sich in der Männer-Domäne Deutschrap durchzusetzen, zeigte sie unter anderem 2009 in den Auseinandersetzungen zwischen ihrem Label und Selfmade Records. Im Folgenden berichtet sie uns von ihren persönlichen Erfahrungen und dem Unterschied der Geschlechterrollen in der HipHop-Szene.



    rappers.in: Man kann wohl guten Gewissens behaupten, dass du zur Zeit eine der bekanntesten deutschen Rapperinnen bist. Sind dir auf deinem Weg dorthin Menschen anders gegenübergetreten, weil du eine Frau bist?


    Kitty Kat: Klar... Es treten einem hier und da Menschen anders gegenüber. Diese Szene ist immer noch eine Männer-Domäne, aber ich denke, ich bin auf dem besten Weg, dass auch der Letzte schnallt, dass ich wichtig bin für die Mädchen da draußen. Auf Club-Konzerten sieht man hier und da Typen, die mir zeigen müssen, dass sie mich nicht feiern. Aber ich hab das Mic, ich bin lauter als die!


    rappers.in: Gab es bei denn deiner Arbeit Begegnungen mit Künstlern, die dich aufgrund deines Geschlechts abwertend behandelt haben? Wie gehst du mit diesen Situationen um?


    Kitty Kat: Es gab eigentlich nur eine Gruppe, die meinte sie müsste mich dissen... Und die habe ich auch zurückgedisst. Mittlerweile ist es mir egal: nur Extra-Promo für mich! Und meine Fans sind Mafia, die lassen mich nicht im Stich.


    rappers.in: Du warst ja auch bei Aggro Berlin gesignet. Objektiv betrachtet scheinen die anderen Künstler dort ja nicht unbedingt eine Fanbase zu haben, die zwangsläufig Frauenrap bevorzugt. Wie haben die besagten Fans auf deinen Neuzugang reagiert?


    Kitty Kat: Gut. Ich weiß noch, dass da ein Riesenhype war und alle mit mir arbeiten wollten. Die Fans haben eben gefeiert, dass jetzt auch mal 'ne sexy Stimme in den Hooks ist. Wie bei den Amis.


    rappers.in: Wie denkst Du, sollte sich eine Frau in der männerdominierten Rap-Welt heutzutage positionieren, um den größtmöglichen Erfolg zu haben?


    Kitty Kat: Eine Frau hier muss tough, aber auch sexy sein. Am Ende sind wir eben Frauen. Auch, wenn wir rappen... wir sollten dieses Sinnliche nicht außer Acht lassen. Das ist doch das, was die Jungs eben nicht haben. Außer Xavier – und der rappt nicht...


    rappers.in: Dass die Frau in der HipHop-Szene einen kleineren Stellenwert als der Mann einnimmt, kann man nahezu objektiv so stehen lassen. In welche Richtung denkst du geht diese Entwicklung?


    Kitty Kat: Wartet einfach mal ab, was mit mir passiert. Vielleicht schaffe ich ja, den Spieß umzudrehen. Aber was schon mal für Frauen spricht, ist, dass bei meinen Konzerten mehr Fans momentan sind als bei so manchem Rapper. 2.500 Leute, die "Lutsch mein Schwanz" singen! Hmm... Mal sehen, was noch so kommt.


    rappers.in: Verfolgst du die Karrieren von Frauen in der Rapszene besonders? Worin siehst du die Gründe, dass es dort weniger Frauen gibt?


    Kitty Kat: Als Mann hat man immer 'n paar Assis, die nichts zu tun haben und mit einem rumhängen. Groupies auf Konzerten, saufen, unausgeschlafen die Bühne rocken, lange Fahrten. Wir Mädchen sind da mehr Luxus gewohnt und können einfach nicht so wie die Jungs abgehen. Können ja, aber ich glaube, das will keine. Ich bin oft einsam auf Tour, wenn ich dann Abends im Hotel bin... Das ist gar nicht so leicht. Da kommen so viele Faktoren dazu, warum es als Junge mehr Spaß macht und das motiviert wahrscheinlich eher die Männer!


    rappers.in: Ist die Frauenrapszene groß genug für ein wirkliches Konkurrenzdenken oder entsteht hier deiner Meinung nach eher ein Zusammenhalt?


    Kitty Kat: Ach, wir Ladies halten doch zusammen. Wir brauchen das nicht. Und Mädchen, die mich dissen, sind bescheuert. Dann disst du ja dich selbst. Ich rappe schon zu lange... Ich bin mit She-Raw, Pyranja, Lady Scar, Fiva MC cool... Wir brauchen sowas nicht! Und vielleicht machen wir bald mal eher 'nen Track zusammen als gegeneinander.






    Unsere nächste Interviewpartnerin mag nicht jeder zwangsläufig kennen – ihre Arbeit hingegen schon! Katja Kuhl führt seit nunmehr 12 Jahren Regie bei Videodrehs und ist für zahlreiche Covershoots und Pressefotos verantwortlich. "Gegen den Strom" (Azad) oder "Monstershit" (Kool Savas & Azad) sind nur zwei von über 200 Musikvideos, die ihrer Linse entstammen. Die ausgebildete Fotografin kennt sich also nicht nur bestens innerhalb der HipHop-Szene aus, sondern steht auch stets im Kontakt mit den "Großen" der Szene. Erfreulicherweise teilt sie ihre Erfahrungen gerne mit uns.



    rappers.in: Hast du das Gefühl, dass Menschen dir in der Männerdomäne HipHop anders gegenüber treten weil du eine Frau bist? Wenn ja, hat das mit wachsender Reputation abgenommen, weil deine Arbeit letztendlich für dich spricht?


    Katja Kuhl: Nein, das Gefühl hatte ich nie. Ich wurde immer respektiert. Die Leute, die mit mir gearbeitet haben, haben sich ja im Vorfeld für mich entschieden, das heißt, sie kannten meine Arbeit und mochten sie, sonst wäre ich nicht engagiert worden.


    rappers.in: Du hattest als Fotografin beziehungsweise Regisseurin fast jeden deutschen Rapper vor der Linse. Gab es bei deiner Arbeit Begegnungen mit Künstlern, die dich aufgrund deines Geschlechts abwertend behandelt haben?


    Katja Kuhl: Wie die Menschen mir begegnen, hängt immer auch von mir selbst ab und wie ich ihnen gegenübertrete. Kommunikation ist ja keine Einbahnstrasse. Meistens ist die soziale Kompetenz in einer Kommunikation viel wichtiger als das Geschlecht.


    rappers.in: Auf welche Zusammenarbeiten und auf welche Ergebnisse bist du denn besonders stolz? Welche Drehs oder Shootings sind dir in Erinnerung geblieben?


    Katja Kuhl: Ich erinnere mich eigentlich an alles, was ich gemacht habe. Und ich bemühe mich, auf alle Projekte stolz zu sein. Es ist ja meine Motivation, mich und meine Arbeit immer weiter zu verbessern. Wenn mir das gelingt, dann bin ich zufrieden. Da jedes einzelne Projekt wichtig war, ist es schwer, einzelne Drehs oder Shoots besonders herauszustreichen. Es gibt aber drei Künstler, die mir persönlich am Herzen liegen, weil ich mit ihnen seit mehr als zehn Jahren zusammenarbeite. Das wären Moses Pelham und sein Label 3P, für das ich damals ja auch die ersten Azad Videos gedreht habe, Kool Savas und natürlich Olli Banjo. Mit allen drei Künstlern verbindet mich auch eine langjährige Freundschaft.


    rappers.in: Dass die Frau in der HipHop-Szene einen kleineren Stellenwert als der Mann einnimmt, kann man nahezu objektiv so stehen lassen. In welche Richtung denkst du geht die Entwicklung?


    Katja Kuhl: Wie kommst du auf diese pauschalisierte Aussage? Das muss man doch differenzieren. Es gibt eben nur ganz wenige weibliche MCs und Frauen, die sich für HipHop interessieren. Aber es gibt welche und es gab auch immer welche, die sich einen Namen gemacht haben. Wer weiß, ob nicht bald eine krass talentierte Rapperin mit krassen Skills die Szene und die Charts erobert? Das ist meiner Meinung nach nicht ausgeschlossen.


    rappers.in: Verfolgst du die Karrieren von Frauen in der Rapszene besonders? Worin siehst du die Gründe, dass es dort weniger Frauen gibt?


    Katja Kuhl: Nein, mich interessiert nur das, was die Menschen tun, und nicht deren Geschlecht. Die Gründe für die geringe Anzahl von Frauen in der Rapszene liegen wahrscheinlich darin, dass die Themen eher für Jungs relevant sind als für Mädchen. Da fehlt die Identifikationsfigur oder zumindest Texte, mit denen sich junge Frauen identifizieren können. Und wenn man sich nicht mit einer Szene identifizieren kann, hat man keinen Grund, darin aktiv zu werden.



    (Philipp Pausewang)

  • nich schlecht, find ich geil. aber frauen und rapmusik, damit komm ich immernoch nich klar. bis auf kitty bei den sido feats. aber wenn so möchtegern gangster tussis rappen sie zerklatschen jeden, kotz ich immer fast.

  • Zitat

    Dass sie keinerlei Probleme hat, sich in der Männer-Domäne Deutschrap durchzusetzen, zeigte sie unter anderem 2009 in den Auseinandersetzungen zwischen ihrem Label und Selfmade Records


    Mit ihren zweisilbigen Doppelreimen hat sie Kollegah und Fave schon ganz schön gefickt

  • Zitat

    Original von suexf


    Mit ihren zweisilbigen Doppelreimen hat sie Kollegah und Fave schon ganz schön gefickt


    Naja die Line gegen Favorite war schon heftig. Zwar fragwürdig ob niveaulos oder nicht, aber gesessen hat die Line schon.

  • Zitat

    Original von Nark
    na na na


    die können auch meinen teppich haben der trotz der tatsache, dass ich darauf hingewiesen ahbe, dass nur auf dem balkon geraucht wird.. im eingangsbereich zum balkon vollgeascht wurde :( spasti :(

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