Auf dem internationalen Moskauer Flughafen Domodedowo sind durch ein Selbstmordattentat mindestens 31 Menschen getötet und circa 130 weitere verletzt worden. Die russischen Sicherheitskräfte suchen inzwischen nach drei verdächtigen Männern.
"Es gab eine Explosion. Dann habe ich einen Polizisten gesehen, der mit Körperteilen und Blut bedeckt war", sagte ein Augenzeuge dem Radiosender Russkaja Sluschba Nowostei. Der Beamte habe nur geschrien: "Ich habe überlebt, ich habe überlebt."
Die Explosion, deren Wucht der Detonation von fünf bis zehn Kilogramm TNT entsprach, habe sich um 16.32 Uhr (14.32 Uhr MEZ) im Abflugbereich in der Nähe eines Cafés ereignet, melden russische Agenturen und berufen sich auf die Polizei. Nach unbestätigten Berichten habe es sich um zwei Sprengsätze gehandelt, die mit Metallstücken gefüllt waren, berichtet das Staatsfernsehen.
Dichter Rauch und viele Trümmer in der Halle erschweren die Bergungsarbeiten, wie Augenzeugen sagen. Rund 50 Krankenwagen rasten mit Blaulicht zu dem etwa 45 Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Flughafen. Die Verletzten wurden in vier Kliniken gebracht.
Ganz Russland in Alarmbereitschaft
Kremlchef Dmitri Medwedew hat derweil für die Verkehrsknotenpunkte im ganzen Land Alarmbereitschaft angeordnet. Auf Flughäfen und Bahnhöfen gelte ab sofort die erhöhte Sicherheitsstufe, sagte Medwedew im Staatsfernsehen. Zugleich kritisierte er, dass zu laxe Sicherheitsvorkehrungen zu dem Anschlag geführt hätten. Er werde die Ereignisse lückenlos und schnell aufklären lassen.
Die russischen Behörden stoppten alle internationalen Flüge in Domodedowo. Auch Landungen von Maschinen aus Deutschland wurden zunächst nicht erlaubt. Die Maschinen wurden auf die beiden anderen Moskauer Flughäfen Wnukowo und Scheremetjewo umgeleitet. Betroffen sind die deutschen Gesellschaften Air Berlin und Lufthansa.
Sicherheitslücken auf Moskaus modernstem Flughafen
Domodedowo gilt als der modernste Flughafen von Moskau, die Zuverlässigkeit der dortigen Sicherheitsvorkehrungen wurde aber wiederholt in Zweifel gezogen. 2004 gelangten dort zwei Selbstmordattentäter an Bord von zwei Flugzeugen, nachdem sie illegalerweise Tickets von Flughafenangestellten gekauft hatten. Sie sprengten sich während des Flugs in die Luft - alle 90 Passagiere starben.
In der russischen Hauptstadt hatten tschetschenische Selbstmordattentäterinnen im vorigen Jahr in der U-Bahn 40 Menschen in den Tod gerissen. Auch in der Metro wurden die Kontrollen nun wieder verschärft.
Quelle:t-Online.de
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frag mich wie da einer mit ner bombe so lässig durchkommen kann. mein beileid den angehörigen der opfer.