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  • Nur führt Intelligenz auf dem normalen Wege der Zivilisation normalerweise automatisch dazu, dass man sich die besagten Sprachskills aneignet.

    Warte, warte, warte. Lass mich hier mal ganz kurz 1 und 1 zusammen zählen.

    feat. gehen die besagten Sprachskills komplett ab.

    Implizierst du damit also in der Folge, dass feat. ein ungebildeter Vollidiot sei?

  • Zitat

    Das korrekte Anbringen im Bezug auf Flexion, Morphologie, Syntax, Semantik usw. hat sehr wohl mit Intelligenz zu tun. Für Wortwitz mit Ambiguität muss man ebenfalls mit der Rechtschreibung vertraut sein. Überhaupt das logische Verständnis für Syntax zu haben und wie sich Wörter in ihrer Rechtschreibung kontextual ändern (Wäre das so easy, könnten Computer alle Sprachen der Welt ohne Mühen übersetzen).

    Also die Rechtschreibung hat mit der Fähigkeit der Kommunikation erstmal nix zu tun. Immerhin hat man immer erst Sprache und dann die Schrift.

    Und auch die Informationsaufnahme kann - wenn etwas sehr leidlich geschrieben ist - unabhängig davon funktionieren, bzw. funktioniert.



    Zitat

    Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass wenn man nen Typen in ner Höhle findet, der halt keinerlei Sprache spricht, es nicht trotzdem sein kann, dass er hochgradig intelligent ist.

    Naja das heisst es eben doch, denn alleine für die Bewertung von Intelligenz, müsste der Proband Fragen und Antworten auf Sachverhalte formulieren die zum Kontext gehören. Denken und Sprache sind untrennbar miteinander verbunden.

    Das Gehirn wird ohne Sprache wesentliche Teile, die (nach Karl Popper, Welt 3) die "Geisteswelt" ausmachen, physisch gar nicht ausbilden.

    Ohne Sprache gibt es keine Fantasie, Träume, Ideen etc (Gut nachzulesen bei Fester oder wenns Popkultur sein soll: "1984").


    Das ist der wesentliche Grund weshalb man Kindern einen großen Gefallen tut, wenn man früh mit viel Sprache (und Musik) konfrontiert.


    Und die Art und Weise wie man das Weltbild konstruiert ist ebenfalls abhängig von der Sprache / dem Denken.

    Alle romanischen Sprachen (und andere..) sind besonders geeignet rational-deterministische Weltbilder zu konstruieren und exakt(!) zu beschreiben. Gerade in Deutsch kann man wahnsinnig präzise und unmissverständliche Aussagen formulieren.

    Wenn man einem Jahwisten (die Jungs, die die ersten 5 Bücher des AT geschrieben haben) versuchen würde die Welt zu erklären, dann würde der Typ nichts verstehen (und vice versa), denn die Leute kannte das Konzept des deterministischen Weltbildes gar nicht. D.h. man würde gar nicht erklären können was denn ein "Anfang" nach unserem Verständnis sein soll (das ist auch der wichtigste Umstand warum man mit den Bibeltexten so seine Probleme hat und Exegeten braucht, die der hebräischen Schrift kundig sind).


    Jedenfalls bleibt die Rechtschreibung aber immer "nur" der orthografische Rahmen um Gesprochenes formal korrekt (standardisiert) aufzuschreiben mit dem Ziel, dass der Leser das so liest, wie man es meint.

    Entwickler des ersten Dutschrap Korpora.

    Spezialist für Autorenschaft Analysen im Deutschrap.

    Zertifizierter Worterfinder.

  • TL;DR: "Ich bin ein Hurensohn"

    Es ist zumindest so, dass diese Demo etwas wohlwollender in diversen Bubbles betrachtet wurde, würde ich sagen. Allerdings wurde da auch recht sicher eher auf Abstand und Maskenpflicht geachtet als auf einer Demo, die das ins Lächerliche ziehen will bewusst gegen die Einhaltung dieser Maßnahmen aufruft. Der Cause ist natürlich auch ehrenwerter bei der BLM-Demo und das spielt dann auch da rein. Aber ja, gänzlich unkritisch wurde das nicht gesehen.


    In punkto Abstand sieht es bei uns auf der Haupteinkaufstraße an jedem Samstag ähnlich aus. Und Maskenpflicht im Freien besteht auch keine.

  • Zitat von Retzglaran


    Jedenfalls bleibt die Rechtschreibung aber immer "nur" der orthografische Rahmen um Gesprochenes formal korrekt (standardisiert) aufzuschreiben mit dem Ziel, dass der Leser das so liest, wie man es meint.

    Falsch. Darüber herrscht noch immer keine wirkliche Klarheit. Gängig ist eher die Annahme, dass Wörter im mentalen Lexikon eben doch in geschriebener Form gespeichert sind (sobald man mit Schrift vertraut ist, davor halt Bilder und Konzepte). Die Frage ist dann eher, ob es sowas wie ein Basislexikon für alle Ausführungen eines jeden Wortes gibt oder ob alles miteinander verknüpft ist. Aber was du hier behauptest würde eine ganze Disziplin der Sprachwissenschaft für redundant erklären, nämlich die Phonologie..



    Zitat von Retzglaran


    Also die Rechtschreibung hat mit der Fähigkeit der Kommunikation erstmal nix zu tun

    Falsch, die Rechtschreibung hat sehr wohl damit zu tun wegen der von mir oben aufgeführten Punkte.


    Zitat


    Immerhin hat man immer erst Sprache und dann die Schrift.


    Hast du dich eine Sekunde mit Sprachwissenschaft befasst? Du gibst eine Menge Halbwahrheiten wieder. "Schrift" ist für dich wahrscheinlich buchstäblich die Schrift, die du auf's Papier bringst. Es soll aber auch sowas wie ein mentales Lexikon geben, wie oben erwähnt. Und da spielt es durchaus eine Rolle, wie geistig fit jemand ist um sich in den vorgegebenen Konventionen zurecht zu finden. Auch im Bezug auf Fälle, Passiv vs Aktiv, Patient vs Agens usw.


    Dass das nicht das Maß aller Dinge ist, ist ja wohl klar. Im Übrigen heißt Korrelation nicht automatisch Kausalität. Zumal ich aber bisher keinen klugen Kopf getroffen habe, der wie Icebergslim schreibt.


    Zitat


    Naja das heisst es eben doch, denn alleine für die Bewertung von Intelligenz, müsste der Proband Fragen und Antworten auf Sachverhalte formulieren die zum Kontext gehören.

    Nö, heißt es nicht. Es gibt 1000 verschiedene Verfahren um sowas festzustellen, beispielsweise Gehirnregionen untersuchen. Wirklich naiv wenn du sowas denkst.

  • Zitat

    Falsch. Darüber herrscht noch immer keine wirkliche Klarheit. Gängig ist eher die Annahme, dass Wörter im mentalen Lexikon eben doch in geschriebener Form gespeichert sind (sobald man mit Schrift vertraut ist, davor halt Bilder und Konzepte). Die Frage ist dann eher, ob es sowas wie ein Basislexikon für alle Ausführungen eines jeden Wortes gibt oder ob alles miteinander verknüpft ist. Aber was du hier behauptest würde eine ganze Disziplin der Sprachwissenschaft für redundant erklären, nämlich die Phonologie..

    Zitat

    Falsch, die Rechtschreibung hat sehr wohl damit zu tun wegen der von mir oben aufgeführten Punkte.

    Ich habe gesagt dass Sprache (immer) vor der/einer Schrift existiert und die Rechtschreibung die Formalisierung der Schrift und seine einzelnen Wörter betrifft. Und Phonetik hat mit Rechtschreibung rein gar nix zu tun. Ich kann mich wunderbar unterhalten ohne den blassesten Schimmer davon zu haben wie eines der Wörter geschrieben wird (sonst würde ein Kind wohl auch nicht sprechen lernen können, oder?).

    Und ich muss auch die formalen Regeln der Grammatik nicht kennen um einen Satz zu formulieren.


    Ich meine, du verwechselst Rechtschreibung mit Grammatik.


    Zitat

    Hast du dich eine Sekunde mit Sprachwissenschaft befasst?

    Och ja - ein Kleines bisschen ;)



    Zitat

    Du gibst eine Menge Halbwahrheiten wieder. "Schrift" ist für dich wahrscheinlich buchstäblich die Schrift, die du auf's Papier bringst. Es soll aber auch sowas wie ein mentales Lexikon geben, wie oben erwähnt. Und da spielt es durchaus eine Rolle, wie geistig fit jemand ist um sich in den vorgegebenen Konventionen zurecht zu finden.


    Ja sorry, aber mit Schrift meinte ich tatsächlich Schrift :D

    Es ist mir klar dass das Gehirn seine Tricks zur Organisation von Informationen hat. Tatsache bleibt aber dass es erst die (Fähigkeit zur) Sprache

    Intelligenz entfalten kann und falls du mit dem Standardeinspruch kommst - ich beziehe da auch Mathematik als Sprache mit ein. Und (prinzipiell) gilt die Aussage dass je ausgeprägter dein Sprachvermögen ist, desto "freier"(komplexer) können deine Gedanken sein. Diese Erkenntnis zieht sich von Gilgamesh über Babel bis zu "1984" und es gibt Tonnenweise Literatur dazwischen (das Thema "kulturelles meme" dürfte dich interessieren).


    Sprache (allein) erzeugt das Abbild der äußeren Welt (egal ob "Bildersprache", Spanisch oder Hebräisch) und wir können das reflektieren weil es auch andere gibt mit denen man sich darüber auseinandersetzen kann und dank der Grammatik ist die Struktur der Sprache beschrieben.

    Ohne Sprache kommt man nicht weit über das blanke Gefühl oder den Trieb hinaus. Und, wie gesagt, trägt sie maßgeblich dazu bei, das Weltbild zu formen. Und weil sich die Welt und die Bedingen permanent ändern, ändert sich auch Sprache - zb Redewendungen, oder politisch/geschichtlich motivierte sinn-hafte Neubelegung von Wörter wie zb "Verantwortung").



    Zitat

    Auch im Bezug auf Fälle, Passiv vs Aktiv, Patient vs Agens usw.

    Du verwechselst ganz eindeutig Rechtschreibung mit Grammatik. :)

    Entwickler des ersten Dutschrap Korpora.

    Spezialist für Autorenschaft Analysen im Deutschrap.

    Zertifizierter Worterfinder.

  • Zitat

    Nö, heißt es nicht. Es gibt 1000 verschiedene Verfahren um sowas festzustellen, beispielsweise Gehirnregionen untersuchen. Wirklich naiv wenn du sowas denkst.


    Lol. Also Synapsenfeuer an Stelle XY bedeutet Intelligenz?

    Und das behauptest du, obwohl kein Mensch in der Lage ist einen komplexen Gedanken anhand irgendwelcher Bildgebender Verfahren festzulegen?

    Wir haben noch nicht Ansatzweise einen Plan wie Sprache und ein Gedanke überhaupt mit irgendwas messbarem korrelieren und wenn man die elektrischen Prozesse im Nervengewebe aus quantenmechanischer Perspektive deutet, so ist das Thema ohnenhin gegessen.


    Kauf dir mal ne GEO statt Galileo Magazin ;)

    Entwickler des ersten Dutschrap Korpora.

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  • Ich meine, du verwechselst Rechtschreibung mit Grammatik.

    Nein. Aber dass du das denkst, zeigt halt wie es um deine Fachkunde steht. Auf den Rest gehe ich nicht ein, weil zu viel Blödsinn und ich bin grad high (lies mal richtig was ich überhaupt schreib)

  • Ich habe schätzungsweise noch nie eine uninteressantere Diskussion verfolgt

    Inhaltlich auf ähnlichem Level, aber unterhaltsamer


  • Die Korrelation zwischen IQ und Rechtschreibung liegt mit ~.5 tatsächlich sogar im hohen Bereich, was aber natürlich auch heißt, dass es Menschen mit hohem IQ und vergleichsweise schlechter Rechtschreibung gibt und vice versa. Aber das nur am Rande.

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