Review: Die fantastischen Vier - Fornika



  • 01. Mehr Nehmen
    02. Ernten was wir säen (Original Version)
    03. Einfach sein
    04. Yeah yeah yeah
    05. Nikki war nie weg
    06. Fornika
    07. Du mich auch
    08. Mission Ypsilon (Instrumental)
    09. Ichisichisichisich
    10. Einsam und zurückgezogen
    11. Flüchtig
    12. Du und sie und wir
    13. Was bleibt


    Es gibt so manche Namen, die sind dem deutschen Otto-Normal-Raphörer einfach ein Begriff. Einer dieser Namen gehört definitiv den Fantastischen Vier. Deutscher HipHop und die Fanta 4 führen eine nahezu siamesische Beziehung, egal ob Pionierstätigkeiten Anfang der 90er in Sachen Deutsch-Rap, als Plattform-liefernde Gründerväter des Labels Four Music (http://www.fourmusic.de), durch die ein oder andere Chartplatzierung in 18 Jahren Bandgeschichte oder durch den anhaltenden Status als HipHops Vorzeigegruppe in den Medien. Letzteres nicht zuletzt, weil sie schlicht vorzeigbar sind.


    Eine der wenigen Gruppen, die sich ihren Platz an der Sonne langfristig erarbeitet haben. Fernab von kontroversen und daher medienwirksamen Strohfeuern produzieren die Fantas gekonnt ihre Scheiben mit ihrem altbewährtem Style und einem Schuss Innovation, der auf lange Sicht den Unterschied macht. So auch der neueste, am 07.04.07 erschienene, Silberling mit dem phantasievollen Namen „Fornika“.
    Was ein solches „Fornika“ wohl ist und ob es einen Schatten wirft, ist mir nicht bekannt. Um die Umstände der Namensgebung zu klären, müsste man bei einem der vier Hauptakteure vermutlich mal durchklingeln. In diesem Fall steht „Fornika“ für ein 13-Track-starkes Machwerk aus stampfenden Beats, gelegentlichen E-Gitarren, Ironie und einer hier und dort aufflackernden Melancholie.


    Die gelungensten Tracks auf diesem Album sind meiner Ansicht nach „Einfach sein“ mit einem von Herbert Grönemeyer gesungenen Chorus, „Du mich auch“ ein Solotrack von Smudo der eine interessante Feststellung macht, als er mal zurückblickt und die erste Singleauskopplung des Albums „Ernten was wir säen“, bei dessen wiederholungsreichem Text sich das Kopfschütteln nach und nach doch in ein Nicken abändert.


    „Klar wollen wir fort, aber irgendwo ankommen – können wir leider nicht!
    Wir wollen ne Formel für ewigen Reichtum – kriegen wir aber nicht!
    Harrison Ford oder Xavier Naidoo? – Sind wir leider nicht!” - Einfach sein)


    Erwähnenswert ist außerdem „Nikki war nie weg“, welches als kompletter Nonsens-Text die längst fällige Verbindung zwischen einem plüschartigen Maschenstoff, einer Basecap tragenden Formel-1 Legende und einer von zwei reichen Hotelerbinnen herstellt.
    Auf der anderen Seite gibt es dann das von Thomas D sprechgesungene „Flüchtig“. Der Track erinnert von der Machart her unweigerlich an seinen meisterhaften „Liebesbrief“, auch wenn hier diesmal mit philosophisch mehr oder minder wertvollen Satzreihen Drogensucht thematisiert wird.


    („Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
    zumindest alles zu probieren – diesen Fall zu riskieren.
    Hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
    meine Ziele erreicht und wieder entfernt.“ - Flüchtig)


    Typisch Fanta 4 möchte man bei dieser Scheibe sagen. Insgesamt ein sehr vielseitiges Album, bei dem manches mehr und manches weniger zusagt; um welche Tracks es sich hierbei allerdings handelt, ist vermutlich von Person zu Person unterschiedlich. Jemand, der den Werdegang der Fantastischen Vier einigermaßen verfolgt hat, weiß durchaus, was man bei „Fornika“ erwarten kann.


    Ich möchte diese LP mit 7 von 10 Punkten bewerten.



    (Jeff)


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    Bewerte diese CD:
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  • die review ist sehr schön :chu:


    die singleausgekoppelten tracks der platte wissen auch realtiv zu gefallen, bringen mich aber nich dazu, das teil zu kaufen... fanta4 bleibt halt doch sehr eigen

  • Ich habe das ding von nem Kumpel als ein Dankeschön (sogaer original) geschenkt. Ich finde die Scheibe ganz gut, das Review entspricht genau meiner Denkweise. Ich hätte es mir nicht selbst gekauft, bin aber froh, dass ich es habe!

  • Zitat

    Original von DeeStroyer
    Ich habe das ding von nem Kumpel als ein Dankeschön (sogaer original) geschenkt. Ich finde die Scheibe ganz gut, das Review entspricht genau meiner Denkweise. Ich hätte es mir nicht selbst gekauft, bin aber froh, dass ich es habe!


    das hört man doch gerne.
    vllt noch weitere stimmen? :D

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