Hallo,
ich wollte das Thema einfach gerade gerne mal aufgreifen, da ich aktuell damit konfrontiert worden bin. Ich arbeite ja mit div. Künstlern zusammen und versuche meine Erfahrungen weiterzugeben, zeige Ideen, Konzepte und Wege auf, um sich zu verbessern und stehe u.a auch als eine Art Imageberater helfend zur Seite, wenn es darum geht die eigene Karriere ein wenig anzutreiben.
Immer wieder werde ich dann beispielsweise in der Studioarbeit mit Sätzen konfrontiert wie "Ach, egal - das ist nur ein Freetrack - bei einem Mixtape hat die Qualität von Sound, Text & Co. einen höheren Stellenwert" und dessen Ansichten kann ich so nicht vertreten.
Ein jeder träumt vom Durchbruch, als Newcomer entdeckt zu werden und durchzustarten, aber man vergisst offensichtlich das hierfür oftmals ein Track den Ausschlag gibt, nicht ein Album, nicht die Masse.
Wer sagt das es nicht dieser eine, vermeintlich unwichtige Freetrack sein kann, welcher Gehör findet, gefällt und die Karriere anleiern kann ? Daher fordere zumindest ich für meinen Teil, immer 110% bei jedem Studiotermin und ausgefeilte Texte, die nicht mal eben kurz überflogen werden und sinnfreie Textpassagen enthalten, auf die es ja angeblich nicht ankommen würde.
Ich denke jeder Künstler sollte immer den eigenen Anspruch an sich haben Bestleistungen abliefern zu wollen und wenn ein Part, eine Line etc nun mal nicht 100% sitzt, diese nicht einfach so zu belassen, sondern im zweiten, dritten und vierten Anlauf zu perfektionieren!
Für mich ist ein Lied ein Kunstwerk und Lieder sollen Bilder und Geschichten erzeugen in den Köpfen und ich vergleiche das immer gerne mit Filmen - ein Lied sollte nach meiner Auffassung ähnlich dem Film auch thematisch untermalt sein, nach Möglichkeit einen Spannungsverlauf haben, einen Höhepunkt, quasi auch einen Vorspann und Abspann bieten.
Was bedeutet das im konkreten ?
+ Adlips = diese sollten "bedacht" und "thematisch" eingesetzt werden, möglichst kein "Aha, Yeahr, Yo"
+ Effekte = Einsatz von thematischen Effekten (Motorgeräusch, Schüsse etc) wobei sich oft nicht die Mühe hierzu gegeben wird, sondern immer klassisch der Ballermann ausgepackt wird aka. jetzt wird zurückgeschossen.
+ Intro/Outro = z.B ebenfalls Untermalung mit Effekten etc
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Was ich damit sagen will ? Es gibt leider viel zu viele wirklich lieblose Lieder bei welchen man sich einzig und alleine um den Text kümmert und wichtige, weitere Faktoren, völlig auslässt, oder sehr lieblos und unbedacht einsetzt und das eigene Potential und das des jeweiligen Tracks nicht ausreizt.
Wie seht Ihr das ?
Gruss
Alex.