Quellenangabe: http://www.laut.de/vorlaut/news/2010/02/05/24284/
Raubüberfall: Xatar zur Fahndung ausgeschrieben
Rapper Xatar befindet sich auf der Flucht vor der Polizei. Der 28-Jährige ist dringend tatverdächtig, an einem Überfall auf einen Goldtransporter beteiligt gewesen zu sein.
Originaltext von Laut.de
Ludwigsburg (dsc) - Xatar rappt nicht nur vom Gangster-Dasein, er lebt es auch. Momentan befindet sich der Rapper auf der Flucht vor der Polizei. Der 28-jährige Giwar Hajabi, wie Xatar mit bürgerlichem Namen heißt, ist dringend tatverdächtig, zu einer Gruppe zu gehören, die Mitte Dezember des letzten Jahres einen Überfall auf einen Goldtransporter verübte.
Tathergang
Laut Polizeibericht war der Werttransport am 15. Dezember 2009 auf dem Weg von Nürnberg nach Pforzheim, um Schmuck und Zahngold im Wert von ca. 1,8 Mio. Euro zur Einschmelzung in eine Scheideanstalt zu befördern. Unterwegs stoppte ein mit drei Männern besetztes Auto mit Nürnberger Behördenkennzeichen, Blaulicht und der roten Leuchtschrift "Bitte folgen" den Transporter.
Die verkleideten Täter, die sich als Steuerfahnder ausgaben, verhafteten die beiden Fahrer mit der Begründung der Steuerhinterziehung und ließen sie kurz darauf gefesselt in einem Waldstück frei. Den Geschädigten gelang es wenig später, zur Straße zurückzukehren und die Polizei zu verständigen. Bei der Kriminalpolizei Ludwigsburg wurde zur Klärung der Tat die Ermittlungsgruppe "Gold" eingerichtet.
Xatar auf der Flucht
Als Kopf der Gruppierung sehen die Ermittler derzeit den 25-jährigen Kawa Homan-Ghazi. Xatar zähle aufgrund seines engen Kontakts zu ihm wohl ebenfalls zu den Drahtziehern. Die Polizeidirektion Ludwigsburg erklärte auf Anfrage von laut.de, der Rapper und zwei weitere Tatverdächtige, darunter Homan-Ghazi, hielten sich in Osteuropa auf. Auch Polizeidienststellen im Ausland seien in die Ermittlungen mit einbezogen.
Da das Verfahren noch läuft, wird die Beweislage weiterhin verdeckt gehalten. Es bleibt also unklar, ob Xatar auch persönlich beim Tathergang anwesend war. Auch das mögliche Strafmaß steht noch nicht fest. Von der Beute fehlt jede Spur. Es wird vermutet, dass das Raubgut bereits teilweise verwertet wurde.
Vier der acht Täter sind gefasst
Der Sonderkommission nahm gestern Morgen mithilfe eines Großaufgebots an Polizei im Rahmen einer Durchsuchungsaktion in Bonn, Meckenheim, Rheinbach und Wesseling (NRW) vier der bislang acht ermittelten Tatverdächtigen vorläufig fest. Die Durchsuchungen führten außerdem zur Sicherstellung von Beweismitteln.
Gegen zwei der Festgenommenen erließ das Amtsgericht Stuttgart auf Antrag der Staatsanwaltschaft noch am selben Tag Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes und wies diese in Justizvollzugsanstalten ein. Zwei weitere Verdächtige sind wieder auf freiem Fuß, könnten aber im Laufe der Ermittlungen erneut in den Fokus rücken, berichtet die Polizeidirektion Ludwigsburg.