Interview: Kamp & Whizz Vienna


  • Ein kleiner Junge mit Bart und riesigem Rucksack auf dem Rücken, ein großer Junge mit ehhh... nichts. So standen sie da, Kamp und Whizz Vienna. Zu unterscheiden durch einen massiven, goldenen KAMP-Ring. Nicht zu unterscheiden an Unmengen Alkohol intus und den gleichen blö... ehm, lustigen Witzen. Interessant, wie sehr ein Interview von "wir trinken, haben Spaß und reden gleichzeitig mit euch in euer Gerät" plötzlich nüchtern und ernst bei Fragen werden kann, die dann doch noch zum Nachdenken anregen. Und wie es dann wieder kippt... Wie dem auch sei: Wir finden Kamp und Whizz Vienna seitdem erfolglos und hässlich – und hoffen, ihr werdet es uns gleich tun.



    rappers.in: Ihr habt ja schon einiges gemacht, was Rap angeht...


    Kamp: (unterbricht mahnend) Falsch. Falsch.


    rappers.in: ...kannst du uns euren Werdegang einfach mal auf ein paar Stationen runterbrechen, damit wir alle wissen, mit wem wir hier eigentlich reden?


    Kamp: Also, ich hab' einiges falsch gemacht bis jetzt. Wir machen jetzt seit 13, 14 Jahren Musik. Unabhängig voneinander. Der Whizz hat früher auch gerappt, wenn man es so nennen will. So ungefähr nach einem halben Jahr war der Zenit erreicht und es ging auch nicht mehr als das, was er schon an Erfolg hatte. (alle lachen) 50 Leute beim Gig und... Ach, Whizz hat früher bei den Kaputtnicks mitgemacht. Ein sensationeller Name für eine Crew! Die hatten aber auch relativ viel Erfolg. Gerade zur politischen Wende bei uns in Österreich, als die rechtsextreme Partei FPÖ in die Regierung kam, haben sich die Kaputtnicks mit einem Protestsong in die Herzen der 50 Menschen gespielt. (kichert) Ich dagegen hab' auch '99 das erste Mal veröffentlicht. Mit ein paar hässlichen Maxis. Erfolglos und... Hässlich hab ich ja schon gesagt. Erfolglos teilweise auch.


    Whizz Vienna: Ganz schön hässlich!


    Kamp: Aber ganz schön hässlich. Definitiv.


    rappers.in: Und warst du erfolgreich?


    Kamp: Na, warte, lass mich kurz überlegen. (schweigt) Nein! Na gut, bei uns war der Knackpunkt, dass wir irgendwann 2001 eine EP veröffentlicht haben, die zumindest in Österreich ziemlich gut gegangen ist. "Die Knochen des toten Bären" hat sie geheißen – ein sensationell vermarktbarer Titel! Der ist natürlich im Media Markt total gut angenommen worden. Darum haben wir ihn auch auf "DKDTB" abgekürzt. Dann haben wir, ganz der Tradition verpflichtet, weitergemacht – mit ein paar hässlichen und erfolglosen Maxis und CDs. Und jetzt haben wir halt ein Album gemacht.


    rappers.in: So erfolglos war euer Album ja jetzt gar nicht. Aber damit das noch ein bisschen erfolgreicher wird, könnt ihr den Leuten ja vielleicht mal sagen, warum genau sie es sich kaufen sollten.


    Whizz Vienna: Also, es gibt keinen richtigen Grund. Es kauft sich ja sowieso niemand mehr CDs. Aber wenn es einer unabsichtlich tut, der eigentlich das 17te Michael-Jackson-Album will und sich versehentlich vergreift... Unser Cover schaut ja nicht unabsichtlich so ähnlich aus wie so manche Popalben. Also, da haben wir echt geschaut. Die Verpackung ist ganz wichtig. (schweigt) Manchmal kommt es echt vor, dass ich die Fragen vergess'. Und dann kann ich einfach nur sagen... hm. Ach, das Album. Grund? Ich kann hier keinen Grund nennen. Es ist einfach ein schönes Stück CD.


    Kamp: Ihr braucht's in Deutschland so was, glaub' ich. Wir haben in Österreich ja teilweise wirklich guten Rap. In Deutschland schaut's eher düster aus. Und deswegen haben wir uns berufen gefühlt, für euch da nochmal so richtig tief im Klo zu wühlen.


    rappers.in: Nach ein paar kleineren Releases habt ihr euch ja dann entschlossen, ein richtiges Album herauszubringen. Worin liegt da für euch der Unterschied? Seid ihr anders an die Arbeit herangegangen, mit dem Wissen "wir machen jetzt ein Album"?


    Kamp: Bei uns war das Wichtigste, dass wir das gemeinsam machen. Das gibt es heutzutage ganz selten, dass ein Produzent und ein Rapper, oder ein Prostituierter, wie in meinem Fall, eine Rapperin, wie in meinem Fall, sich zusammen tun. Man kauft halt ein oder hat Connections zu Leuten und stellt sich ein Sammelsurium an Beats zusammen. Das war bei uns der grundlegende Unterschied. Es ist aus einem Guss.


    Whizz Vienna: Das kam alles von einer Platte!


    Kamp: Ja, genau. Weil wir einfach alles von einer Platte gesamplet haben, greift das Ganze auch so schön ineinander. Weil wir eben teilweise von nur einer Nummer fünf Lieder gesamplet haben. Wir sind ja hängengeblieben in der guten New-York-Zeit, Mitte der 90er. Weil es da eben einen Produzenten gegeben hat und einen Rapper und das Ganze hat einfach stimmig geklungen. Und alles, was wir davor gemacht haben, war halt auch zusammengewürfelt. Und zwar mit den Leuten aus unserem Umfeld. Es macht dann eben einen riesen Unterschied, wenn man sich zu zweit in ein Projekt stürzt. Und das Projekt ging 1,5 Jahre. Wir mussten uns teilweise auch noch ein bisschen zerstören, damit wir vor Leid und Selbstmitleid triefende Geschichten erzählen können. Sowohl mit dem Beat als auch mit den Raps.


    rappers.in: War euch das von Beginn der Zusammenarbeit an schon klar, dass das ein Album wird? Oder ist euch das erst irgendwann gekommen?


    Kamp: Na, wir haben schon vor längerer Zeit... Also ich hab' den Whizz 2004 in den Knast gebracht. Weil ich ihn zum Malen verleitet hab'. Und in der ersten Nacht, in der er begonnen hat zu malen, sind wir alle gleich verhaftet worden. Und dann war ich ihm was schuldig. Der Whizz hat damals auf einem noch niedrigeren Niveau produziert als heutzutage. Und damals musste ich ihm versprechen, dass wir zusammen ein Album machen. Das war 2004 und wir haben uns ein bisschen Zeit gelassen.


    Whizz Vienna: Wobei er ja geglaubt hat, wir kommen da nie raus! Deshalb hat er mir das versprochen. Bei der Essensausgabe: "Ich versprech' dir, wenn wir hier rauskommen...". Und plötzlich gehen die Türen auf und zehn Minuten später waren wir draußen.


    Kamp: Zehn Minuten später hab' ich meinen Gürtel wiedergehabt und es kotzt mich bis heute an. Mittlerweile freut es mich aber, sonst könnten wir nicht in einem Massageabteil stehen und ein Interview machen.


    rappers.in: Geht es bei dem Titel "Versager ohne Zukunft" nur um diese Rapsache? Oder geht es darüber hinaus auch um andere Bereiche eures Lebens?


    Kamp: Das sagt wahrscheinlich jeder Zweite, den ihr interviewt. Aber wenn du unsere Platte anhörst, dann wirst du merken, dass das unser Leben ist. Wir rappen auch nicht über Rap oder erzählen darüber was. Wir erzählen über das Leben. Teilweise wirklich doofe Anekdoten, teilweise langweilig, teilweise schlecht, teilweise hässlich, teilweise erfolglos. Aber wir erzählen eben wirklich aus dem Leben. Und somit bezieht sich der Titel auch auf unser Leben. Wir sind Alkoholiker, leider Gottes, aber wir sind noch in diesem Partystadium. Wir sind nicht stationär. Wir feiern's noch. Und wir hinken immer noch diesem Wodka-Sponsoring hinterher. Einerseits ist es natürlich auf unser Leben bezogen – andererseits ist es natürlich ein schöner Titel oder eine schöne Überschrift für Rap im Allgemeinen. Weil: Zeig mir mehr als fünf Gruppen, die auf dem Splash! spielen, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Und in Österreich schaut's dann natürlich eine Spur düsterer aus.





    rappers.in: Stimmt es, dass das euer letztes Album war?


    Kamp: Unser erstes und letztes Album ist es.


    rappers.in: Warum?


    Kamp: Warum?! Naja, ich hab' ihm den einen Gefallen geschuldet...


    Whizz Vienna: Wir planen eine Doppel-EP eventuell.


    Kamp: Eventuell machen wir übrigens eine Doppel-EP. Demnächst.

    Whizz Vienna: Oder eine Doppel-CD. Alles, nur kein Album. Oder so eine Box...


    Kamp: Das würde eigentlich alles zu uns passen! Ja, warum? (überlegt) Die Antwort, die ich jetzt nach dem circa siebten Zombie geben würde, ist: Der Gefallen, den ich ihm geschuldet hab', wurde erfüllt. Erbracht. Er wurde erbrochen. Der Gefallen wurde erpresst. Und somit ist das Ganze auch gegessen. Wenn ich das ohne die sieben Zombies beantworten müsste, dann würde ich sagen, dass ich auf diesem Album alles erzählt hab', was ich erzählen kann. Und vielleicht gibt es auch noch mal irgendwann eins. Aber da müssen noch ein Haufen Beziehungen scheitern und Katastrophen passieren... Also ich arbeite echt an diesem neuen Album! (lacht)


    rappers.in: Also, du hast quasi den Anspruch an deine Kunst, dass du auf keinen Fall etwas erzählen willst, was du jetzt nicht explizit erlebt hast? Es gibt viele Rapper, die erleben nichts und erzählen trotzdem irgendwas...


    Kamp: Ja, das stimmt. Das ist auch mein Problem. Deshalb hab' ich mich in den Alkoholismus getrieben, denn da erlebst du ziemlich viel. Du bist sieben Tage die Woche bis in der Früh unterwegs. Zerstört. Autobusgeschäfte. Leben. Beziehungen. Und wachst in der Früh auf und denkst dir als normaler Mensch: "Oh Gott!" Aber als Rapper wie ich denkst du dir: "Cool. Ich hab' zwei Zeilen!" Und so geht das halt. So muss man sich langsam durchboxen. Bis man ein ganzes Album hat.


    rappers.in: Von unseren Medienkollegen wurdest du ja teilweise schon ziemlich gefeiert. Hatte das irgendwelche Auswirkungen wie zum Beispiel dass spürbar mehr Besucher auf Konzerten sind oder so? Achso, nee. Das ist ja nicht so ausgeprägt bei euch...


    Kamp: (lacht) Stimmt! Zu unseren Konzerten kommen ja prinzipiell nur unsere zwei Freunde, der Michi und die Michi. Der eine blind und die andere stumm.


    Whizz Vienna: Das ist aber nicht schlimm!


    Kamp: Stimmt, wir machen ja nicht viel bei unserer Show... Gerade bei den Interviews, wie jetzt gerade, wird man schon manchmal drauf angesprochen. Da hat uns das "Album des Monats" in der JUICE dann doch was gebracht. Ich find's ja viel cooler, dass wir im Vice Magazin "Album des Monats" wurden. Weil das ist halt richtig cool. Nein, die JUICE auch, ehrlich. Aber ich habe mich eben sehr gefreut, dass ich auch Akzeptanz von den anderen Lacoste-Trägern hab'. Ich bin ja der Einzige, der Lacoste sportet. In diesem HipHop-Umfeld. (zu Whizz Vienna) Hast du kein Lacoste? Du Arschloch, ich kenn' dich nicht mal! (schweigt) Und den Michi und die Michi. Die tragen alle kein Lacoste!


    Whizz Vienna: Dafür hast du mir den Arsch gebleacht!


    Kamp: Genau. Das ist nämlich unser Bandmotto: "Each one bleach one." Wir stehen oft im Badezimmer und bleachen nach. So im Kreis.


    rappers.in: Mal etwas anderes zum Thema Zukunftsperspektive: DER SPIEGEL hat letztens eine Titelgeschichte gebracht, in der es um die Situation der jungen Generation angesichts von Wirtschaftskrise und Zukunftsängsten geht. Ist das ein Thema, das dich beschäftigt? Was denkst du – sind die heute 18- bis 25-Jährigen eine Art "verlorene Generation"? Und wie gehst du selbst mit diesem Thema um, auch in Bezug auf deinen Albumtitel?


    (alle schweigen)


    Whizz Vienna: Das ist echt eine total gute Frage.


    Kamp: Ja, das ist eine wirklich gute Frage. Respekt. Lasst mich kurz sammeln. (schweigt) Meine persönliche Sicht der Dinge: Ich bin wohlbehütet. Ja? Ich kack' zwar regelmäßig ab, fast täglich. Aber ich hab' 'ne Familie, die sich um mich kümmert. Ich hab' 'nen Job. Auch bei meiner Familie, wo ich quasi immer aufgefangen werde. Wenn du mich jetzt speziell drauf ansprichst, dann bin ich jemand, der letztendlich ein Gewinner ist, was das betrifft. Und sich sicher fühlen kann. Oder zumindest tut. Was die von dir angesprochene Generation betrifft, glaube ich, dass das nicht nur jetzt im Zuge dieser Krise und Rezession so ist, dass es viel Aussichtslosigkeit und fehlende Perspektiven gibt. Sondern, dass das ungefähr seit den 80ern diskutiert wird. Das ist bei jeder Generation so. Genauso, wie bei jeder Generation eine andere sagt: "Die sind unmöglich!" Genauso ist jede Generation, die nachkommt, die ohne Perspektiven und ohne Jobs. Wenn wer sich anstellt und was schaffen will, dann schafft er es irgendwie. Und auf der anderen Seite schwächt das jetzt meine Position. Denn wie gesagt: Ich bin so ein bisschen safe... Ich bin kein Rich Kid, aber eben safe. Dann ist es natürlich auch wieder blöd, wenn ich so was sag'. Weil da fühlen sich auf jeden Fall dann Leute auf die Füße getreten. Aber ich kenn' so viele Leute, die aus nichts etwas gemacht haben. Und eben deswegen glaube ich, dass man, wenn man etwas will, das schaffen kann. Und das hängt nicht jetzt mit der Wirtschaftskrise zusammen, dass alles einbricht. Sondern eben auch, dass sich die Technik entwickelt, dass es weniger Arbeitsplätze gibt... Das hat einfach nichts mit der Wirtschaftskrise zu tun. Es kommen mehr Menschen auf die Welt, es gibt weniger Jobs, weil es einfach mehr Technik gibt. Du musst doch nur an den Flughafen gehen. Wie viele Leute sitzen da beim Check-in?! Das ist mir echt aufgefallen. Früher stand man ewig an am Check-in. Und mittlerweile gibt es Computer, die das erledigen. Also, ich denke einfach, das ist jetzt nicht ein Problem der Rezession an sich. Die wird auch wieder eine Kurve nach oben kriegen. Und dann wird es plötzlich diese Diskussion nicht mehr geben. Obwohl die Diskussion notwendig ist. Und eine Lösung, hmm... Ich bin Alkoholiker. Ein vertrottelter. Ich kann keine Lösung bieten. Ich kann nur sagen, was scheiße ist. Ich kann nur anklagen – wie die meisten Rapper. Ich kann nur anklagen, aber ich biete keine Lösung. Ich bin Rap im ursprünglichen Sinne: einfach nur schimpfen.





    rappers.in: Vielleicht kennt ihr ja irgendeinen Grund – ich kenn' ihn nicht. Aber: Aus irgendeinem Grund eben ist österreichischer Rap ja in Deutschland kommerziell meist nicht besonders erfolgreich. Glaubst du, dass es zum Beispiel daran liegt, dass man manche Sachen einfach ohne 'nen gewissen Hintergrund nicht versteht? Und dass man die Dinge eben, wenn man selber Österreicher ist, eher verstehen oder fühlen kann?


    Kamp: Zwischen Whizz und mir war ja immer der Streit, dass ich zu viele Österreich-Bezüge auf diesem Album hab'. Und deswegen hat es uns umso mehr überrascht, dass die JUICE das gern gehabt hat. Einerseits haben wir uns damit vielleicht Leuten in Deutschland verschlossen. Auf der anderen Seite find' ich halt, das war immer das, was Rap für mich interessant gemacht hat. Vor allem, wenn du anfängst, Rap zu hören, dann verstehst du vielleicht 80%. Das hat vielleicht vier, fünf, zehn Jahre gedauert, bis ich wusste: "Sneakers?! Was zur Hölle?!" Es gab auch Sachen, die man eigentlich verstehen hätte können mit österreichischer Sozialisierung. Hab' ich aber nicht verstanden. Dadurch, dass mir aber die Nummer gefallen hat, hab' ich mich dafür interessiert und hab' eruiert, was das ist. Und hab's verstanden. Vielleicht geht's ja dem ein oder anderen so mit unseren Texten. Und ich mein', so weit hergeholt sind die meisten Sachen jetzt auch nicht. Ich glaub', wir haben uns absichtlich einem größeren Publikum verschlossen, aber das war okay so.


    rappers.in: Wir haben vor einiger Zeit ein Interview mit Nazar geführt und er hat im Grunde genommen gesagt, dass eine österreichische Rap-Szene gar nicht existiere. Würdest du dem so zustimmen? Wenn ja, warum denkst du, ist das so und wird sich das in absehbarer Zeit noch ändern?


    Kamp: Find' ich schade, ich hab's gelesen. Und nein, das stimmt nicht. Es ist so, dass das, was Nazar macht – und Nazar ist auf einem sehr professionellen und erfolgreichen Level – ist so eine Art Parallel-Szene. Bei euch vermischt sich das. Bei euch gibt es Straßen-Rap und mittlerweile auch wieder Conscious-Rap wie Huss & Hodn und ich würde auch K.I.Z. mittlerweile dazu zählen... Das sind einfach Sachen, die sind nicht auf "ich bin der Härteste" und "ich verkauf' so und so viele Steine" und "ich hau' dir so auf die Fresse" und "deine Mutter...". Bei uns ist das eine Parallel-Szene, würde ich fast sagen. Bei uns existiert diese Straßenrap-Szene komplett abgeschottet von dieser, wie ich sie empfinde, HipHop-Szene. Wo die Leute sich kennen, die seit zehn Jahren oder vierzehn Jahren breaken. Die Jungs, die malen, die teilweise auch rappen... Also, ich würde das bei uns so sehen, dass diese Straßenrap-Sache ziemlich parallel existiert. Da gibt's auch nicht viele Auftritte. Da ist es nicht so wie bei euch, dass das sich auf dem Splash! dann überschneidet. Und ich hab' mit ein paar anderen Leuten dieses Jahr das erste richtige HipHop-Festival organisiert, das hat "Am Strom" geheißen und wir werden das auch die nächsten paar Jahre fortführen. Und wir haben auch Nazar angefragt, der war aber wegen seinem Dreh für "Schwarzkopf", für diesen Film, nicht verfügbar. Aber wir haben dann eine andere Gruppe, die diesen Style vertritt, eingeladen und das war eigentlich sehr cool, weil das, glaube ich, das erste Mal war, dass Leute aus dieser HipHop-Szene, die ich grad beschrieben hab', sich mit dieser Straßenrap-Szene vermischt haben. Und wo es irgendwie sehr stressfrei war. Und auch teilweise auf gegenseitigem Respekt basiert hat. Ich kann Nazar also definitiv nicht zustimmen.


    rappers.in: Wenn ihr euch jetzt mal euren Werdegang als Künstler vor Augen haltet, könnt ihr euch vorstellen, dass ihr euch irgendwie anders kreativ ausleben würdet, wenn ihr jetzt keine Musiker wärt? Oder dass ihr vielleicht sogar mal vorhabt, das zu machen? Vielleicht auch irgendwie in eine politische Richtung?


    Kamp: Ja, also politisch – dafür steht ja schon das Lacoste-Krokodil. (kichert) Ja, also ich studier' eigentlich Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Und da kann ich mich auf jeden Fall ausleben. Ich mal' noch ab und zu. So dieses Graffiti-Dings mach' ich noch ab und zu. Und keine Ahnung, also ich hab' bei uns das Gefühl, dass wir Kreativität durch Blödsinn reden ausleben. Das macht echt noch mehr Spaß als in die Politik zu gehen. Das macht eben noch mehr Spaß als sich hinzusetzen mit einem Beraterjob.


    Whizz Vienna: Ein Beraterjob?! (ungläubig)


    Kamp: Ja. Es macht eben noch mehr Spaß als sich hinzusetzen und an Tracks zu feilen. (seufzt) Aufnehmen. Ach, das muss ja aufgenommen werden alles. Und dann auch noch abgemischt werden. Und auch noch gemastert! Das ist sehr mühsam. Am besten ist einfach eine Flasche und Blödsinn reden, bis man sich hasst und in die Goschen hauen will. Wie man bei uns sagt.


    rappers.in: Habt ihr noch ein paar abschließende Worte für unsere User? Oder irgendeinen Tipp, den ihr geben wollt? Einen Ratschlag? Zur Not auch irgendwas, solange ihr es loswerden möchtet?


    Kamp: Wie gesagt: "Each one bleach one!" Und ich plädiere für mehr Zärtlichkeit in der Szene. Und ja, bleachen ist eigentlich essenziell. Und hört auf, Koks zu ziehen, Speed und... bleacht euch einfach gegenseitig. Jetzt gibt's auf dem Splash! noch das Massage-Zelt. Und es wär echt cool, wenn es da mal ein Bleach-Zelt geben würde. Vielleicht kriegen wir ja nächstes Jahr einen Stand. Wir machen das einfach öffentlich.


    Whizz Vienna: Public bleaching! (alle lachen)


    Kamp: Also, ich plädiere für Bleaching! Und eine Liebe für eure User.


    rappers.in: Oh, die freuen sich bestimmt... Vielen Dank für das Interview!



    (Florence Bader; mitgeführt von Martin Gattinger)

  • ja, definitiv.
    auch bei mir läuft es darauf hinaus, dass des brett mein persönliches album des jahres 2009 sein wird.
    und mal ehrlich... der rapstil in deutschland ist so ziemlich kaputt. aus österreich kommt noch solch schöner back-in-the-days-shit. nich ganz cool ist eben dazu mucke aus süddeutschland (baden württemberg?).
    wie dem auch sei...
    gruß geht raus an die, die feiern, was ich feier.

  • Zitat

    Original von BieKar
    und mal ehrlich... der rapstil in deutschland ist so ziemlich kaputt.

    Ach. Unsinn.


    Und Kamps Rapstil find ich so gar nicht Back-in-the-days. Die Soundästhetik an sich, ja, aber nicht sein Rapstyle.

  • Zitat

    Original von Rapture


    Und mein Name bitte, wir haben das im Duett geführt ;)



    jo, und meinen bitte, weil ich fragen gemacht, formatiert, korrigiert und den teaser verfasst habe... und natürlich marios bitte, weil er satte vier rechtschreibfehler rot markiert hat... ach, und können wir lupa nich zwei, drei mal reinschreiben bitte, weil sie auch abgetippt, gekürzt, umgeschrieben und die einleitung geschrieben hat... wobei das natürlich alles nich so viel wert is wie in der landschaft rumzustehen und paar fragen fehlerfrei abzulesen... 8o

  • Zitat

    Original von holi



    jo, und meinen bitte, weil ich fragen gemacht, formatiert, korrigiert und den teaser verfasst habe... und natürlich marios bitte, weil er satte vier rechtschreibfehler rot markiert hat... ach, und können wir lupa nich zwei, drei mal reinschreiben bitte, weil sie auch abgetippt, gekürzt, umgeschrieben und die einleitung geschrieben hat... wobei das natürlich alles nich so viel wert is wie in der landschaft rumzustehen und paar fragen fehlerfrei abzulesen... 8o


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