Hip Hop gegen Gewalt an Schulen
Klingt nach keinem realistischen Vorhaben: Gehe an zwei Hauptschulen und bringe 40 Schülern zwischen 13 und 16 Jahren bei, Gedichte über ihre eigenen Gefühle und Probleme zu schreiben. Doch genau das ist Mario Pavelka mit Künstlername Bick Mäck gelungen. Zugeben die Gedichte werden nicht rezitiert, sondern gerappt und der Lehrer Bick Mäck ist nicht Dichter, sondern Hip Hop-Künstler. Und dem geht es auch nicht nur um die Texte, sondern darum, dass sich die Schüler über Gewalt in ihrem Leben einen Kopf machen und ihre Wut in Worten fassen statt ihren Frust mit Fäusten zu klären.
Daniel Urbacka hat den Text von seinem Song selbst verfasst. Er handelt von seinem Leben. Daniel ist 15 und Hauptschüler. Und bis noch vor kurzem hätte er freiwillig keine Zeile über sich und seine Probleme geschrieben. Das alles hat sich geändert seitdem er und die anderen Jugendlichen Big Mäck alias Mario Pavelka kennengelernt haben. Zweimal in der Woche unterrichtet der jetzt in einem Pilotprojekt Hip Hop als Schulfach an zwei Bonner Hauptschulen.
Hip Hop ist Big Mäcks Antwort gegen die Gewalt an Schulen. Jede Stunde ist ein anderes Thema dran über das die Schüler ihre Songs schreiben. Der Musiker spricht ihre Sprache. Ihm glauben sie das so etwas abstraktes wie Grundgesetze mit ihrer eigenen Welt zu tun haben. Big Mäck weiß wovon er redet. Sein Leben war so, wie das seiner Schüler niemals werden soll. Kinderheim, Drogen, Diebstahl und dann Gefängnis. Bis alles keinen Sinn mehr gemacht hat und er sich selbst ein zweite Chance gab. Vorzeitig Entlassung wegen guter Führung, Start einer Musikerkarriere und jetzt leitet er das Projekt ehrenamtlich zusammen mit Freunden.
Bislang fehlen noch Sponsoren
Bis zu sechs freiwillige Helfer schmeißen nachmittags den Unterricht im Klassenzimmer und in der Turnhalle. Nur heute ist der Tanzcoach ausgefallen, so dass Big Mäck selbst einspringen muss. Ob es für die Tanztruppe und die Hip Hopklasse weitergeht, ist noch nicht sicher. Finanziell steht das Projekt auf wackeligen Beinen. Gerne würde Big Mäck nächstes Jahr weitermachen, aber nach einem Jahr ehrenamtlicher Arbeit müssten er und seine Kollegen dann Geld verdienen. Und bisher fehlen die Sponsoren. Für den Klassenlehrer macht Hip Hop an seiner Schule Sinn.
Hip Hop gegen Gewalt an Schulen, - sieht doch so aus als könnte es funktionieren. Neben der Anne-Frank Schule und der Hauptschule am Römerkastell, interessieren sich noch drei weitere Bonner Hauptschulen für das Projekt. Jetzt geht es nur noch darum Sponsoren für den Hip Hop Unterricht zu finden. Denn bisher bekommen die HipHop -Lehrer außer Lob und Anerkennung nichts. 400 Euro pro Schule und Monat setzten die Musiker an, dann könnten sie ihre Arbeit weitermachen und das Projekt Hip Hop gegen Gewalt hätte eine Chance.
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Nochmehr möchtegerns die dann Rappen -.-*