Nach Release seines mittlerweile siebenten Studioalbums "Monument" veröffentlichte Kollegah gestern das Musikvideo zu "Frontale Faust". Es ist die erste Singleauskopplung von "Hoodtape Volume 3", das zuzüglich zu Kollegahs Albumrelease erschienen war.
Getreu der Mixtapetradition von "Hoodtape 1" - 2010 im Zuge der "Zuhältertape"-Trilogie erschienen - und "Hoodtape 2" - war 2012 als exklusive Beigabe zu "Imperator" erhältlich - residiert Kollegah mit "Frontale Faust" irgendwo zwischen routinierter Selbstüberhöhung und ungeahnter Angriffslust.
Hierbei ist der Track anders als noch bei der letzten Videoveröffentlichung "Orbit" nicht primär durch den Beat - und dessen nichtsdestotrotz epische Gestaltung - dominiert, sodass Kollegah genug Freiraum und ein künstlerischer Aktionsradius bleibt, um seinen Zuhörern seine Deutschrapgeschichte gewordenen Wortspiele in gewohnter Manier Zeile für Zeile entgegen zu feuern.
Schwarz-weiß und unter rein filmischen Aspekten mehr schlecht als recht in Szene gesetzt, wurde das Video zu "Frontale Faust" augenscheinlich auf den Straßen von Budapest gedreht. Seinem Gestus bleibt Kollegah darüber hinaus aber verbunden. So aggressiv wie breitschultrig sahen ihn seine Fans lange nicht mehr.
Dass der selbst ernannte "Boss", "King" und "Zuhälterrapper" unter den deutschen Sprechgesangskünstlern im Gegensatz zu seiner Selbstdarstellung sowohl von großen Teilen der Rapszene als auch bisweilen von einem breiten Publikum wiederholt dafür kritisiert wurde, dass es ihm an Realness mangle, scheint für Kollegah eines der Hauptthemen und die zentrale Antriebsfeder des Entwicklungs- und Konzeptionsprozesses von "Monument" gewesen zu sein.
Es wird spannend sein zu beobachten, ob sich dieser Rezeptionsansatz auf Albumlänge nebst aller Ironie, Motivationsansprachen und vergleichendem Geltungsdrang erhält.
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