Ich verstehe mich selbst als Progressiv, verliere aber a.) die Geduld mit den Genderkram und b.) auch den Respekt. Und das bezieht sich nicht allein auf die Gender Menschen, sondern auf den ganzen PC Blödsinn, der versucht einen Diskus zu etablieren, der andere Meinungen nicht mehr aushalten muss. Schon die Idee (oder die Konsequenz aus einer Idee) ist absurd. Man fordert eine Plurale Gesellschaft, erlaubt sich aber, Pluralismus an der entscheidenden Stelle einzugrenzen.
Dass Pluralismus auch bedeuten könnte, dass jemand den Kanon des Liberalismus nicht für unfehlbar hält, dass er vielleicht eine andere Einstellung zur gleichgeschlechtlichen Ehe, Transgender-Vorstellungen oder Multikulturalität hat, sieht man nicht länger als Facettenreichtum der vielfältigen Gesellschaft, sondern als Affront gegen das eigene und einzig richtige Weltbild. Das kann man doch nicht verteidigen bzw. ernst nehmen. Wir sind inzwischen soweit, dass man vielleicht nicht von Meinungsdiktatur reden kann, sehr wohl aber von einer Meinungsregulierung. Und in diesem Regulierungsrahmen hat man zu argumentieren, will man sich nicht Denunziation ausgesetzt sehen. Das ist eine grauenhafte Entwicklung.
Ich bin überzeugt, dass wir so unterm Strich mehr Schaden anrichten, der nicht damit aufgewogen werden kann, dass es jetzt 60 Gender geben soll. In der Konsequenz wird es eine Gesellschaftliche Entwicklung geben, die letzten Endes zu weniger Toleranz und nicht mehr, wie es die Intention der Aktivisten mal gewesen sein mag, führen wird.