Prezident

  • Shit, das Album ist gut. Superfood ist komplett krank delivered. Und vermutlich bestproduziertes Prezi-Album. Hätte auch nicht gedacht, dass der Rest so krass offensiv und angriffslustig ist. Glaub so offensiv wie Superfood und Alles Teil des Charmes war er selten. Find das meiste, was nicht ausgekoppelt wurde noch besser als die Auskopplungen.

  • wow, sehr cooles album.
    und jeder der denkt, dass er bei dem album nicht in die leere fällt, weil er ja mit prezis meinung resoniert, wird nochmal am ende mit dem bill burr sample aus der bahn geworfen.

  • ja ich weiß noisey ist schmutz, darum gehts mir aber nicht
    je mehr ich mich mit dem aktuellen prezi beschäftige, desto ekelhafter finde ich ihn
    speziell gegen ende des interviews
    https://noisey.vice.com/de/art…ektuellen-kommentarspalte


    normandie-vergleich richtig lächerlich und die argumente zu sexueller gewalt auch vollkommen am thema vorbei.
    die geschichte der sexualität ist komplett irrelevant, wenn man über die psychologischen folgen von sexueller gewalt diskutiert.


    das ironie-framing des albums kollidiert ziemlich hart mit dem anderen großen konzept des albums, dem "die linken stellen die falschen fragen"-ding.
    zu zweiterem gabs ja eigentlich nur in dem staiger-interview fragen.
    bei ersterem fällt prezident kiloweise spaghetti aus seinen taschen, wenn er dazu gefragt wird. wozu das ironie-framing, wenn man dann doch in jedem interview diese angeblich ironischen argumente mit noch behinderteren argumenten zu verteidigen versucht?


    edit: interview wurde wohl heftig gekürzt. wäre mal interessant, das original zu lesen.

  • Ist halt son Bullshit, sich überhaupt auf sowas mit noisey einzulassen. Istn Eigentor find ich.


    finds eher ein eigentor zu sagen, dass sexuelle gewalt ja nur deshalb als so extrem aufgefasst wird, weil sich das gesellschaftlich so etabliert hat
    verstehe ja, wenn man das was er in den tracks von sich gibt noch vertretbar findet und gut, dass er es anspricht aber die art und weise wie er versucht die texte in interviews zu rechtfertigen, kann ich nicht mehr mit kritischem denken oder unter welchem deckmantel auch immer er das macht tolerieren
    das sind doch klar veraltete und wenn nicht rechts, dann erz erzkonsverative positionen die man sich bei einem künstler wie ihm doch wirklich nicht wünscht

  • Zitat


    Wenn ich dir mit einem Messer ins Bein steche, tut dir das doch auch dann noch weh, wenn es innerhalb des Zeitgeists total in Ordnung ist, Menschen abzustechen?
    Es ist aber kein Messer. Sex ist ein Akt, den Leute ständig freiwillig machen.


    Der aber in dem Fall nicht freiwillig passiert. Es ist doch auch ein Unterschied, ob du freiwillig etwas isst oder dich jemand zwangsernährt.
    Es werden jeden Tag auch Kinder dazu gezwungen, etwas zu essen, was sie nicht essen wollen. Das ist jetzt wirklich der Punkt, wo ich dir vehement widersprechen muss. Und das ist vielleicht auch wichtig, weil es zeigt, wie unterschiedlich wir denken. Wenn du erstmal checkst, wie anders die Menschen früher gedacht haben, dann fängst du auch an, Distanz zu all den Kämpfen deiner eigenen Zeit zu gewinnen.



    prezident hat es als kind wohl wirklich GEHASST den spinat aufzuessen

    Ich sag immer das gleiche, aber was soll ich auch sagen? Ich wach auf und ich hab einen Harten

    Einmal editiert, zuletzt von DerBalkon ()

  • ja ich weiß noisey ist schmutz, darum gehts mir aber nicht
    je mehr ich mich mit dem aktuellen prezi beschäftige, desto ekelhafter finde ich ihn
    speziell gegen ende des interviews
    https://noisey.vice.com/de/art…ektuellen-kommentarspalte


    Finde das Interview sehr interessant und gerade gegen Ende sagt er doch paar richtig gute Sachen. Wenn ihm unterstellt wird, dass er ja eine bequeme Position einnehmen würde, weil er ja Anti-Linke Lieder macht und diese Meinungen ja in der "Mitte des Mainstream" stattfinden würden. Ich finde er bringt viele gute Beispiele, wie der Kampf gegen bestimmte Probleme, von den kämpfenden einfach komplett anders war genommen wird. Es ist ein ziemlich Irrglaube, dass der Großteil der Bevölkerung in kulturellen Fragen nicht eher links eingestellt ist. Schönes Beispiel gleichgeschlechtliche Ehe, wo 80% der Deutschen dafür waren. Aber man in der ganzen Rhetorik und Art und Weise des Kampfes das Gefühl vermittelt bekommen hat, man würde gegen eine riesige Homofeindliche Mehrheit ankämpfen.

    "Deine Seele gehört jenem der am meisten bietet/
    Ich krieg lieber weiter Prügel als mich schweigend einzufügen/
    Was nützt die Ablehnung ihrer, wenn deine eigenen Lügen/
    Die einzig plausible Alternative sein solln?/
    Dass du der Feind meines Feindes bist, macht dich nicht zu meinem Freund/
    Wir sind nicht ein Volk mein Freund/"

  • sagt ja keiner, dass er keine einzige gute idee hat wird für mich nur leider überschattet von sehr viel reaktionär denkweise
    neben dem von dir erwähnten gibt es für mich bestimmt doppelt soviele passagen im interview die ich nicht vertretbar finde
    kann jeder anders sehen, aber für mich ist das veraltete und menschenfeindliche politik und keine kunst mit endlosen ebenen der ironie

  • Was genau empfindest du denn als reaktionär?

    "Deine Seele gehört jenem der am meisten bietet/
    Ich krieg lieber weiter Prügel als mich schweigend einzufügen/
    Was nützt die Ablehnung ihrer, wenn deine eigenen Lügen/
    Die einzig plausible Alternative sein solln?/
    Dass du der Feind meines Feindes bist, macht dich nicht zu meinem Freund/
    Wir sind nicht ein Volk mein Freund/"

  • Prezi hat schon recht. Erst dann wenn Vergewaltigungsopfer bereit sind sich ne Kugel für den Kampf gegen den Faschismus einzufangen, sollten wir die erst ernstnehmen

    Ich sag immer das gleiche, aber was soll ich auch sagen? Ich wach auf und ich hab einen Harten

  • Prezi hat schon recht. Erst dann wenn Vergewaltigungsopfer bereit sind sich ne Kugel für den Kampf gegen den Faschismus einzufangen, sollten wir die erst ernstnehmen


    Absolut nicht das was er gesagt hat. Nicht mal ansatzweise. Aber gut, wenn man keine inhaltlichen Gegenargumente hat, dann bemüht man gerne solche Strohmänner.

    "Deine Seele gehört jenem der am meisten bietet/
    Ich krieg lieber weiter Prügel als mich schweigend einzufügen/
    Was nützt die Ablehnung ihrer, wenn deine eigenen Lügen/
    Die einzig plausible Alternative sein solln?/
    Dass du der Feind meines Feindes bist, macht dich nicht zu meinem Freund/
    Wir sind nicht ein Volk mein Freund/"

  • Was genau empfindest du denn als reaktionär?


    seine ansichten zu sexueller gewalt, seine ansichten zur homoehe, seine unnötigen weltkriegsvergleiche, seine asichten zu metoo, sonst hat er sich ja zu nichts geäußert in dem interview, denke aber dass es durchaus noch mehr themen gibt wo ich ihm widersprechen würde
    allgemein diese "alles was wir jetzt an themen und problemen haben ist doch so irrlevant, früher hatten wir noch echte probleme" argumentationsweise ist für mich reaktionär und dumm
    ne stimmt was er gesagt hat ging eher in die richtung, ach so schlimm ist vergewaltigung auch wieder nicht, wie dramatisch kann das denn sein wenn man sich nicht mal traut seine stimme dagegen zu erheben nur weil man angst hat seinen job zu verlieren, ist natürlich weitaus pietätvoller

  • allgemein diese "alles was wir jetzt an themen und problemen haben ist doch so irrlevant, früher hatten wir noch echte probleme" argumentationsweise ist für mich reaktionär und dumm
    ne stimmt was er gesagt hat ging eher in die richtung, ach so schlimm ist vergewaltigung auch wieder nicht, wie dramatisch kann das denn sein wenn man sich nicht mal traut seine stimme dagegen zu erheben nur weil man angst hat seinen job zu verlieren, ist natürlich weitaus pietätvoller


    Nein, er sagt, die Art und Weise wie man die Probleme und den Kampf dagegen inszeniert (Vergleich Landung in der Normandie) ist nicht der tatsächlichen Größe des Problems angemessen, sondern viel zu übertrieben. Und da stimme ich ihm auch absolut zu.


    Und er hat auch nicht gesagt, dass Vergewaltigung nicht schlimm sein. Aber ich bitte darum zu zitieren, welche Stellen des Textes dich das glauben lassen. Was er sagt ist, dass man sich Strukturen herbei fantasiert, welche einem angeblich daran hindern würden Vergewaltigung anzuzeigen. Aber hätten diese Frauen, die Weinstein beschuldigen sie vergewaltigt zu haben schon damals angezeigt, wer er auch damals nicht davon gekommen. Er steht (wie Prezident es schön in einem Vergleich zu einem Warlord ausgedrückt hat) nicht über dem Gesetz, stand nie und trotzdem wird so getan als gäbe es da eine Art Geheimbund, der dafür sorgen würde, dass Weinstein ungeschoren davon kommt. Das hat schon was von einer Verschwörungstheorie.

    "Deine Seele gehört jenem der am meisten bietet/
    Ich krieg lieber weiter Prügel als mich schweigend einzufügen/
    Was nützt die Ablehnung ihrer, wenn deine eigenen Lügen/
    Die einzig plausible Alternative sein solln?/
    Dass du der Feind meines Feindes bist, macht dich nicht zu meinem Freund/
    Wir sind nicht ein Volk mein Freund/"

  • Nein, er sagt, die Art und Weise wie man die Probleme und den Kampf dagegen inszeniert (Vergleich Landung in der Normandie) ist nicht der tatsächlichen Größe des Problems angemessen, sondern viel zu übertrieben. Und da stimme ich ihm auch absolut zu.


    Und er hat auch nicht gesagt, dass Vergewaltigung nicht schlimm sein. Aber ich bitte darum zu zitieren, welche Stellen des Textes dich das glauben lassen. Was er sagt ist, dass man sich Strukturen herbei fantasiert, welche einem angeblich daran hindern würden Vergewaltigung anzuzeigen. Aber hätten diese Frauen, die Weinstein beschuldigen sie vergewaltigt zu haben schon damals angezeigt, wer er auch damals nicht davon gekommen. Er steht (wie Prezident es schön in einem Vergleich zu einem Warlord ausgedrückt hat) nicht über dem Gesetz, stand nie und trotzdem wird so getan als gäbe es da eine Art Geheimbund, der dafür sorgen würde, dass Weinstein ungeschoren davon kommt. Das hat schon was von einer Verschwörungstheorie.


    dadurch, dass er das sagt, versucht er dem ganzen ein stück weit aber auch legitimation zu nehmen und die sache im großen und ganzen ein wenig ins lächerliche zu ziehen, so interpretiere ich das und da stimme ich ihm in keinster weise zu
    wenn du meinst, dass es unter anderem herbeigedachte strukturen sind, die frauen davon abhalten sich gegen sexuellen missbrauch zu wehren oder diesen anzuprangern, dann muss ich dir da aus vollster überzeugung widersprechen und ich glaube da werden wir auch auf keinen grünen zweig kommen, für mich hat das absolut nichts mit einer verschwörungstheorie sondern mit real erlebter angst zu tun und mit vielen anderen dingen die bei sexuellem missbrauch wirksam werden
    er ist ja nicht blöd und weiß genau was er sagen kann und was nicht, auch wenn man jedes wort auf die goldwaage legt, wird man ihm da keinen strick draus drehen können, der subtext der da mitschwingt ist für mich aber offensichtlich ein komplett anderer als für dich, oder meine position ist einfach sehr weit von deiner entfernt
    "Wie schlimm ist denn eine Vergewaltigung, wenn das nicht einmal ein hinreichender Grund ist, es öffentlich zu machen, weil man dabei Gefahr läuft, seinen Job zu verlieren?" da könnte man doch durchaus davon sprechen, dass versucht wird vergewaltigung zu relativieren

  • dadurch, dass er das sagt, versucht er dem ganzen ein stück weit aber auch legitimation zu nehmen und die sache im großen und ganzen ein wenig ins lächerliche zu ziehen, so interpretiere ich das und da stimme ich ihm in keinster weise zu
    wenn du meinst, dass es unter anderem herbeigedachte strukturen sind, die frauen davon abhalten sich gegen sexuellen missbrauch zu wehren oder diesen anzuprangern, dann muss ich dir da aus vollster überzeugung widersprechen und ich glaube da werden wir auch auf keinen grünen zweig kommen, für mich hat das absolut nichts mit einer verschwörungstheorie sondern mit real erlebter angst zu tun und mit vielen anderen dingen die bei sexuellem missbrauch wirksam werden
    er ist ja nicht blöd und weiß genau was er sagen kann und was nicht, auch wenn man jedes wort auf die goldwaage legt, wird man ihm da keinen strick draus drehen können, der subtext der da mitschwingt ist für mich aber offensichtlich ein komplett anderer als für dich, oder meine position ist einfach sehr weit von deiner entfernt
    "Wie schlimm ist denn eine Vergewaltigung, wenn das nicht einmal ein hinreichender Grund ist, es öffentlich zu machen, weil man dabei Gefahr läuft, seinen Job zu verlieren?" da könnte man doch durchaus davon sprechen, dass versucht wird vergewaltigung zu relativieren



    also ich weiß nicht, wie du das siehst, aber ich empfinde vergewaltigungen als so schlimm, dass ich mithelfen würde, eine zur anzeige und verurteilung zu bringen, auch wenn es meiner karriere schadet. vielleicht sind wir uns ja in dem punkt einig.


    wenn wir das aber beide so sehen und zahlreiche metoo-fürsprecher auch, erscheint es mir paradox, dass der hinweis darauf, dass weinstein karrieren zerstören könnte, oftmals nicht nur als erklärung, sondern auch als rechtfertigung dienen kann, dass das "system weinstein" über jahrzehnte funktioniert hat.


    das ist meine aussage und der widerspruch den ich aufzeige. nicht mehr, nicht weniger und erstmal auch nichts anderes.

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