Sexismus, Gender und Feministen

  • Wie groß dieser Teil ist weiß halt niemand. Es ist auf jeden Fall der lauteste Teil, zumindest auf Tumblr, Youtube und Twitter.
    Hmm. Ich find das muss man jeweils einzeln beurteilen. Wenn die linke Basis voll mit Antisemiten und Spinnern wäre, dann würd ich sie nicht wählen, vollkommen egal welche Position die Parteispitze einnimmt.
    Tut man doch. Die Untergruppe wird oft als "Feminazis" oder "Social Justice Warriors" bezeichnet.


    Ok aber Feminazis ist halt echt total daneben und nicht nur eine unnötige Verharmlosung des NS, sondern zeigt die umdeutung von Begriffen. Die heutigen Nazis verwenden ja auch Worte wie Links/Grün/Islam-Faschisten(wobei man über den letzten streiten kann) um eine Täter-Opfer Umkehrung durchzuführen.
    Aber ich denke ab hier wird es redundant, da wir einfach andere Erfahrungen zu dem Thema haben und ich kann nur für FeministInnen aus der linken Szene sprechen und da habe ich noch nie sowas sexistisches und doppelmoralisches gehört. Ich bleibe dabei, dass man Sexismus und Männerhass kritisieren/ächten sollte und nicht Feminismus.

  • Ok aber Feminazis ist halt echt total daneben und nicht nur eine unnötige Verharmlosung des NS, sondern zeigt die umdeutung von Begriffen. Die heutigen Nazis verwenden ja auch Worte wie Links/Grün/Islam-Faschisten(wobei man über den letzten streiten kann) um eine Täter-Opfer Umkehrung durchzuführen.
    Aber ich denke ab hier wird es redundant, da wir einfach andere Erfahrungen zu dem Thema haben und ich kann nur für FeministInnen aus der linken Szene sprechen und da habe ich noch nie sowas sexistisches und doppelmoralisches gehört. Ich bleibe dabei, dass man Sexismus und Männerhass kritisieren/ächten sollte und nicht Feminismus.


    Ich mag den Begriff Feminazi auch nicht. Wird ja größtenteils in den USA verwendet, wo man ein anderes Bild von Nazis hat als hier. Da sind ja auch Hitlervergleiche keine große Sache. Geht ja nur darum dass eben schon unterschieden wird.


    Zu FeministInnen aus der linken Szene... naja, solche Dinge hab ich da auch noch nicht gehört, aber da hab ich manchmal das Gefühl dass Feminismus als Deckmantel für ziemlich radikale sozialistische Ansätze verwendet wird. Und dann wird Kritikern von linkem Gedankengut schnell mal Frauenfeindlichkeit unterstellt. (neben den üblichen Vorwürfen)

  • Ich habe sicherlich besseres zu tun, als nach Leuten zu suchen, die gezielt von anderen als Vorzeigebeispiel für den Kommunismus genommen werden und Positionen vertreten, die ich so nicht unterschreiben würde, um dann ausdrücklich auf meiner Facebook-Pinnwand klar zu stellen, dass ich mit ihnen nichts zu tun haben will.


    jo ist doch schön. Aber einer radikalen, vielleicht kleineren Gruppe, das Feld zu überlassen und sich dann zu beschweren, dass man in der AUßenwahrnehmung von vielen als Ideoten war genommen wird halte ich für sehr scheinheilig.

    "Deine Seele gehört jenem der am meisten bietet/
    Ich krieg lieber weiter Prügel als mich schweigend einzufügen/
    Was nützt die Ablehnung ihrer, wenn deine eigenen Lügen/
    Die einzig plausible Alternative sein solln?/
    Dass du der Feind meines Feindes bist, macht dich nicht zu meinem Freund/
    Wir sind nicht ein Volk mein Freund/"

  • jo ist doch schön. Aber einer radikalen, vielleicht kleineren Gruppe, das Feld zu überlassen und sich dann zu beschweren, dass man in der AUßenwahrnehmung von vielen als Ideoten war genommen wird halte ich für sehr scheinheilig.


    Es geht einfach darum, dass das nur ein leeres Scheinargument ist. Selbst wenn ich mir die unnötige Mühe mache, mich von gewissen Gruppen zu distanzieren, dann ändert das weder schlagartig die Einstellung anderer Leute zu einem größeren, umfangreichen, komplexen Thema noch entgegnen sie Anhängern der entsprechenden politischen Bewegung mit weniger Vorurteilen, geschweige denn gewisser Demut. So eine platte Forderung zielt doch gar nicht darauf ab, ein rationales Gespräch über Politik zu führen, sondern soll den Gegner in eine Defensivposition zwingen. Wenn mein Gegenüber durch seine eigene selektive Wahrnehmung voreingenommene Aussagen trifft, mit denen er nicht eine politische Haltung an sich kritisiert, sondern versucht sie durch ihre Anhänger zu delegitimieren, dann muss nicht ich mich für meine Überzeugungen entschuldigen. Erst reden wir darüber, ob Feminismus/Kommunismus/Islam an sich vertretbar ist und wenn wir uns darauf einigen, dann können wir aus entsprechender Sicht Strukturen und Praxis kritisieren. Ich opponiere gegen bürgerlichen Feminismus, aber verteidige ihn gegenüber Reaktionären. Ich opponiere gegen stalinistische, maoistische und ähnliche Strömungen, aber verteidige sie gegenüber antikommunistischer Propaganda. Ich opponiere gegen Aspekte des Anarchismus, aber verteidige ihn gegenüber pseudowissenschaftlich arbeitenden Sozialdarwinisten. Ich opponiere gegen den Islam, aber verteidige ihn gegenüber xenophoben Faschisten. Tut mir leid, dass ich nicht dazu bereit bin, mich in Argumentationsmuster zu zwingen, die andere von mir erwarten.

    #gwallagang


    wo ich herkomm lernst du wie man aus 1 10 macht
    erste regel is dass niemand was mit der 1-10 macht


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  • Es geht einfach darum, dass das nur ein leeres Scheinargument ist. Selbst wenn ich mir die unnötige Mühe mache, mich von gewissen Gruppen zu distanzieren, dann ändert das weder schlagartig die Einstellung anderer Leute zu einem größeren, umfangreichen, komplexen Thema noch entgegnen sie Anhängern der entsprechenden politischen Bewegung mit weniger Vorurteilen, geschweige denn gewisser Demut. So eine platte Forderung zielt doch gar nicht darauf ab, ein rationales Gespräch über Politik zu führen, sondern soll den Gegner in eine Defensivposition zwingen. Wenn mein Gegenüber durch seine eigene selektive Wahrnehmung voreingenommene Aussagen trifft, mit denen er nicht eine politische Haltung an sich kritisiert, sondern versucht sie durch ihre Anhänger zu delegitimieren, dann muss nicht ich mich für meine Überzeugungen entschuldigen. Erst reden wir darüber, ob Feminismus/Kommunismus/Islam an sich vertretbar ist und wenn wir uns darauf einigen, dann können wir aus entsprechender Sicht Strukturen und Praxis kritisieren. Ich opponiere gegen bürgerlichen Feminismus, aber verteidige ihn gegenüber Reaktionären. Ich opponiere gegen stalinistische, maoistische und ähnliche Strömungen, aber verteidige sie gegenüber antikommunistischer Propaganda. Ich opponiere gegen Aspekte des Anarchismus, aber verteidige ihn gegenüber pseudowissenschaftlich arbeitenden Sozialdarwinisten. Ich opponiere gegen den Islam, aber verteidige ihn gegenüber xenophoben Faschisten. Tut mir leid, dass ich nicht dazu bereit bin, mich in Argumentationsmuster zu zwingen, die andere von mir erwarten.


    Du würdest kommunistische Propaganda also gegen antikommunistische Propaganda verteidigen?


    Find das bisschen scheinheilig. Propaganda bleibt Propaganda. Dumme Argumente bleiben dumme Argumente. Unsachliche Methoden bleiben unsachliche Methoden. Find man sollte da nicht mit zweierlei Maß messen.

  • Du würdest kommunistische Propaganda also gegen antikommunistische Propaganda verteidigen?


    Wo habe ich das geschrieben? Ich bin beispielsweise dagegen Stalin zu vergöttern und ihn als Helden zu betrachten, ihn als Vorreiter kommunistischer Ideale zu sehen oder sein "Verständnis" marxistischer Theorie zu ehren. Ich bin aber auch dagegen ihn als blutrünstigen Tyrannen zu bezeichnen, ihm Alleinschuld für sämtliche Geschehnisse zu geben und zu behaupten, dass "unter seinem Regime" 60 Millionen Menschen gestorben seien, was uns zeige, wie "der Kommunismus" "wirklich" ist.

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  • Wo habe ich das geschrieben? Ich bin beispielsweise dagegen Stalin zu vergöttern und ihn als Helden zu betrachten, ihn als Vorreiter kommunistischer Ideale zu sehen oder sein "Verständnis" marxistischer Theorie zu ehren. Ich bin aber auch dagegen ihn als blutrünstigen Tyrann zu bezeichnen, ihm Alleinschuld für sämtliche Geschehnisse zu geben und zu behaupten, dass "unter seinem Regime" 60 Millionen Menschen gestorben seien, was uns zeige, wie "der Kommunismus" "wirklich" ist.


    Okay du bist gegen beide Behauptungen aber...


    Zitat

    Ich opponiere gegen stalinistische, maoistische und ähnliche Strömungen, aber verteidige sie gegenüber antikommunistischer Propaganda


    du ergreifst Partei für eine der beiden.


    Erschließt sich mir nicht wirklich, wieso man eine Meinung, der man nicht zustimmt überhaupt verteidigen sollte.


    Ich würd sagen beide reden Quatsch und da nicht weiter unterscheiden.


  • So, würdest du das? Und woher nimmst du die Qualifizierung derartige Behauptungen aufzustellen? Wenn du anderen erlaubst zu bestimmen, wie du ihnen gegenüber zu argumentieren hast, meinetwegen. Wenn du zwischen Interpretationen historischer Fakten und unwissenschaftlichen, propagandistischen Diffamierungen keinen Unterschied machst, meinetwegen. Auf mich trifft das nicht zu - das kann man finden, wie man will, ich lasse mir meine Texte nicht vorschreiben. Wenn ich mit Antikommunisten diskutiere, dann nehme ich nicht die Position eines Stalinisten ein, ich lasse ihn trotzdem nicht jeden Unsinn erzählen, der ihm gefällt, nur weil er so auch gegen eine Gruppe wettert, der ich ebenfalls nicht allzu viel abgewinnen kann.

  • So, würdest du das? Und woher nimmst du die Qualifizierung derartige Behauptungen aufzustellen? Wenn du anderen erlaubst zu bestimmen, wie du ihnen gegenüber zu argumentieren hast, meinetwegen. Wenn du zwischen Interpretationen historischer Fakten und unwissenschaftlichen, propagandistischen Diffamierungen keinen Unterschied machst, meinetwegen.


    Der Schwachsinn aus den eigenen Reihen ist also lediglich "Interpretation historischer Fakten", der Schwachsinn der anderen ist "propagandistische Diffamierung"?


    Für mich wirkt das weniger wie differenziertes Denken, sondern viel mehr wie eine gewisse Voreingenommenheit. Aber du hast recht, du kannst das so machen. Will dir niemand was vorschreiben.

  • Der Schwachsinn aus den eigenen Reihen ist also lediglich "Interpretation historischer Fakten", der Schwachsinn der anderen ist "propagandistische Diffamierung"?


    Für mich wirkt das weniger wie differenziertes Denken, sondern viel mehr wie eine gewisse Voreingenommenheit.


    Du kannst gerne versuchen mir einzureden und mit der festen, unfundierten Überzeugung leben, es wäre beides dasselbe oder zumindest gleichwertig. Wenn es nicht den Tatsachen entspricht und du mich auch nicht vom Gegenteil überzeugen kannst, kommst du mit der Behauptung nicht weiter. "Unvoreingenommen" heißt für mich, Positionen detailliert und rational abzuwägen, bevor man sie blind auf eine Stufe mit anderen stellt, die man auch nicht vertritt, aus dem einfachen Grund, dass man ihr nicht 100%ig zustimmt. Vielleicht hast du eine andere Definition und kannst mich darüber aufklären?

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  • Du kannst gerne versuchen mir einzureden und mit der festen, unfundierten Überzeugung leben, es wäre beides dasselbe oder zumindest gleichwertig. Wenn es nicht den Tatsachen entspricht und du mich auch nicht vom Gegenteil überzeugen kannst, kommst du mit der Behauptung nicht weiter. "Unvoreingenommen" heißt für mich, Positionen detailliert und rational abzuwägen, bevor man sie blind auf eine Stufe mit anderen stellt, die man auch nicht vertritt, aus dem einfachen Grund, dass man ihr nicht 100%ig zustimmt. Vielleicht hast du eine andere Definition und kannst mich darüber aufklären?


    Eine Behauptung ist entweder wahr oder falsch. Ein Argument entweder schlüssig oder nicht.


    Mir ist in einer Diskussion vollkommen egal wer das Argument vorträgt und was seine vermeintliche Motivation ist.

  • Eine Behauptung ist entweder wahr oder falsch. Ein Argument entweder schlüssig oder nicht.


    Mir ist in einer Diskussion vollkommen egal wer das Argument vorträgt und was seine vermeintliche Motivation ist.


    Liest du denn überhaupt was ich schreibe? Du gehst wiederholt davon aus, dass ich auf Tankie-Propaganda stalinistischer Götzenanbeter zurückgreifen würde, um einer Behauptung à la "Stalin ist verantwortlich für 60 Millionen Tote" zu widersprechen. Das ist deine eigene falsche Interpretation, weil ich nie behauptet habe, dass ich mich in die Position eines Stalinisten versetzen würde! Ich schäme mich nicht dafür Unwahrheiten über den Realsozialismus für falsch zu erklären. Stell dir vor, mir ist es auch "vollkommen egal wer das Argument vorträgt", wenn er Bullshit erzählt und mir danach ist, mache ich ihn darauf aufmerksam. Es gibt keinen Grund dazu Hetze stehen zu lassen, nur weil ich denen, die primär davon angesprochen sein sollten (während ich offensichtlich mit ihnen in eine Schublade gesteckt werde), entgegenstehe.


  • Zu FeministInnen aus der linken Szene... naja, solche Dinge hab ich da auch noch nicht gehört, aber da hab ich manchmal das Gefühl dass Feminismus als Deckmantel für ziemlich radikale sozialistische Ansätze verwendet wird. Und dann wird Kritikern von linkem Gedankengut schnell mal Frauenfeindlichkeit unterstellt. (neben den üblichen Vorwürfen)


    Ok sorry aber das zeugt von einem extremen Unverständnis, denn es geht um Emanzipation und zwar Emanzipation nicht nur der Frau, sondern des Menschen. Wenn man sich als Linker gegen z.B. Sexismus stellt, dann bekommt man schnell von anderen Linken eine verkürzte Kritik vergeworfen, da Sexismus nur eine oberflächliche Erscheinung gesellschaftlicher Verhältnissen ist.
    Abgesehen von ein paar auf Männern, die links sind für Prestige in ihrem Milieu, sind eigentlich fast alle konsequent für den Feminismus bzw den Grundgedanken. Es ist weniger ein Deckmantel, als ein Teil des linken Grundprinzips, nach dem alle Menschen gleich an Wert sind.


    "Und dann wird Kritikern von linkem Gedankengut schnell mal Frauenfeindlichkeit unterstellt. (neben den üblichen Vorwürfen)"
    Linke werfen sowas eben nicht zur Diffamierung um sich, auch wenn das von der Gegenseite gesagt wird um sich wiederum vor Kritik zu Immunisieren.


    Einfachsten Beispiel ist Israel:
    Person a sagt:"Ich darf das zwar nicht sagen, da die Linken dann die Antisemitismuskeule rausholen( die typische Selbstimmunisierung), aber die Israelis sind üble Kindermörder"
    Person b sagt:" Altes Klischee welches immer wieder von Antisemiten zur Hetzte gegen Juden verwendet wird, also ist Person a Antisemit"
    Person a fühlt sich nicht als Antisemit, da er ja nicht von Juden gesprochen hat. Person b weiß das auch genau, aber Person b weiß auch, dass Antisemitismus nicht offen artikuliert werden kann und deshalb der indirekte Weg genommen wird. Diese Sichtweise wird auch von führenden Wissenschaftlern bestätigt.


    Was ich sagen will: Es geht nicht um Diffamierung, sondern um Missverständnisse, die durch die schwammigen Definitionen von Begriffen enstehen.
    Wobei es die Selbstimmunisierung auch bei Linken gibt.


    Ps: Es gibt einen Unterschied zwischen Kritik an linken Positionen und Kritik an linken Gedankengut per se. Also wenn man den gleichen Wert der Menschen anzweifelt, dann kommt es ganz sicher zu einer Art von Chauvinismus und wenn man diesen gefunden hat sollte man es auch aussprechen. Das Problem ist, dass keiner wirklich Rassist/Antisemit/Frauenhasser genannt werden will, da es eben sehr negativ konnotierte Wörter sind.

  • Ok sorry aber das zeugt von einem extremen Unverständnis, denn es geht um Emanzipation und zwar Emanzipation nicht nur der Frau, sondern des Menschen. Wenn man sich als Linker gegen z.B. Sexismus stellt, dann bekommt man schnell von anderen Linken eine verkürzte Kritik vergeworfen, da Sexismus nur eine oberflächliche Erscheinung gesellschaftlicher Verhältnissen ist.
    Abgesehen von ein paar auf Männern, die links sind für Prestige in ihrem Milieu, sind eigentlich fast alle konsequent für den Feminismus bzw den Grundgedanken. Es ist weniger ein Deckmantel, als ein Teil des linken Grundprinzips, nach dem alle Menschen gleich an Wert sind.


    Okay hier ein Beispiel:


    Person A: Frauen werden in unsere Gesellschaft benachteiligt, deshalb sollte der Staat die Ressourcen so umverteilen, dass Frauen gleichberechtigt sind.
    Person B: Ich halte eine staatliche Umverteilung prinzipiell für nicht sinnvoll, weil sie ineffizient ist und persönliche Freiheiten einschränkt.
    Person A: Also ist dir egal, dass Frauen nicht gleichberechtigt sind?


    Person C: Rapper Ghettochainz hat einen sexistischen Song veröffentlicht. Er sollte verboten werden.
    Person D: Ich find den Song auch nicht gut, aber bin prinzipiell gegen Zensur.
    Person C: Also ist dir egal, dass Frauen so dargestellt werden?


    Das wären so typische Beispiele, die ich meine. Pornografieverbot, Prostitutionsverbot und Quotenregelungen sind auch solche Beispiele.


    Zitat

    Linke werfen sowas eben nicht zur Diffamierung um sich, auch wenn das von der Gegenseite gesagt wird um sich wiederum vor Kritik zu Immunisieren.


    Doch tun sie. Hab mal im Studium in einer Gruppenarbeit eine Social Media Plattform entwerfen sollen. Ich war der Meinung man bräuchte für so etwas Moderatoren und Admins. Das war für einen Ethnologiestundenten Grund genug mir rechtes, reaktionäres Gedankengut vorzuwerfen... weil is ja ne Hierarchie und so...



    Zitat

    Einfachsten Beispiel ist Israel:
    Person a sagt:"Ich darf das zwar nicht sagen, da die Linken dann die Antisemitismuskeule rausholen( die typische Selbstimmunisierung), aber die Israelis sind üble Kindermörder"
    Person b sagt:" Altes Klischee welches immer wieder von Antisemiten zur Hetzte gegen Juden verwendet wird, also ist Person a Antisemit"
    Person a fühlt sich nicht als Antisemit, da er ja nicht von Juden gesprochen hat. Person b weiß das auch genau, aber Person b weiß auch, dass Antisemitismus nicht offen artikuliert werden kann und deshalb der indirekte Weg genommen wird. Diese Sichtweise wird auch von führenden Wissenschaftlern bestätigt.


    Ja diese Fälle gibt es, kein Zweifel.
    Aber es gibt doch auch die Fälle, wo wirklich nicht Juden gemeint sind. Wo Israelkritik nicht Code für versteckte Judenfeindlichkeit ist, sondern lediglich Israelkritik.
    Und es gibt auch die Fälle wo Person B das auch genau weiß, aber trotzdem eine Chance wittert seinen politischen Gegner zu diffamieren und das dann auch tut.




    Zitat

    Ps: Es gibt einen Unterschied zwischen Kritik an linken Positionen und Kritik an linken Gedankengut per se. Also wenn man den gleichen Wert der Menschen anzweifelt, dann kommt es ganz sicher zu einer Art von Chauvinismus und wenn man diesen gefunden hat sollte man es auch aussprechen. Das Problem ist, dass keiner wirklich Rassist/Antisemit/Frauenhasser genannt werden will, da es eben sehr negativ konnotierte Wörter sind.


    Das Problem ist dass man nicht in die Köpfe anderer reinschaun kann. Man kann ja gerne vermuten, dass jemand in Wahrheit Rassist, Antisemit oder Frauenhasser ist, aber letztendlich sind es nur Vermutungen. Und manchmal sind diese Vermutungen eben falsch.


  • Person A: Frauen werden in unsere Gesellschaft benachteiligt, deshalb sollte der Staat die Ressourcen so umverteilen, dass Frauen gleichberechtigt sind.
    Person B: Ich halte eine staatliche Umverteilung prinzipiell für nicht sinnvoll, weil sie ineffizient ist und persönliche Freiheiten einschränkt.
    Person A: Also ist dir egal, dass Frauen nicht gleichberechtigt sind?


    Ich sehe da noch keine Verurteilung, denn Person B hat jetzt die Chance die Aussage zu konkretisieren.
    Möglichkeit 1: Nein es ist mir nicht egal, aber ich denke wir sollten einen anderen Weg suchen.(Nicht frauenfeindlich)
    Möglichkeit 2: Ja eigentlich ist es mir egal, aber nur weil ich nicht davon betroffen bin.(Nicht wirklich frauenfeindlich aber angreifbar)
    Möglichkeit 3: Ich finde Männer haben von Natur aus mehr verdient.(frauenfeindlich)
    Es geht meist um eine Diskussion und nicht um gegenseitiges Eierlecken und da ist doch so eine Frage echt nicht zu krass.
    Das selbe gilt für das andere Beispiel. Nur weil man die Methoden wie z.B. Verbote kritisiert(was ich auch mache) sagt es nicht über die haltung zum Thema aus. Das ist wieder eher ein Missverständnis.



    Doch tun sie. Hab mal im Studium in einer Gruppenarbeit eine Social Media Plattform entwerfen sollen. Ich war der Meinung man bräuchte für so etwas Moderatoren und Admins. Das war für einen Ethnologiestundenten Grund genug mir rechtes, reaktionäres Gedankengut vorzuwerfen... weil is ja ne Hierarchie und so...


    Naja ziehen die einen Vorteil daraus dich so zu nennen? Ich war nicht dabei aber wenn es wirklich so war dann ist das natürlich etwas sehr behindert. Ich habe persönlich noch nie sowas mitbekommen.


    Ja diese Fälle gibt es, kein Zweifel.
    Aber es gibt doch auch die Fälle, wo wirklich nicht Juden gemeint sind. Wo Israelkritik nicht Code für versteckte Judenfeindlichkeit ist, sondern lediglich Israelkritik.
    Und es gibt auch die Fälle wo Person B das auch genau weiß, aber trotzdem eine Chance wittert seinen politischen Gegner zu diffamieren und das dann auch tut.


    Ich würde den Leuten da keine bösen Absichten unterstellen, denn gerade bei dem Thema beschimpfen sich auch Leute, die sonst auf einer Linie sind.


    Das Problem ist dass man nicht in die Köpfe anderer reinschaun kann. Man kann ja gerne vermuten, dass jemand in Wahrheit Rassist, Antisemit oder Frauenhasser ist, aber letztendlich sind es nur Vermutungen. Und manchmal sind diese Vermutungen eben falsch.


    Genau, aber deshalb sollte man auch bestimmte Chiffren weglassen. Außerdem gibt es Leute die sich Dinge selbst nicht eingestehen. Irgendein Naziarzt(hab den Namen vergessen) hat nach dem 2. WK bis zu seinem Tod versucht Beweise dafür zu finden, dass Juden keine Semiten sind und er somit auch kein Antisemit sein kann. Es geht also um eine Umdeutung von Wörtern, um damit das Selbstbild zu bewahren.

  • Ich sehe da noch keine Verurteilung, denn Person B hat jetzt die Chance die Aussage zu konkretisieren.
    Möglichkeit 1: Nein es ist mir nicht egal, aber ich denke wir sollten einen anderen Weg suchen.(Nicht frauenfeindlich)
    Möglichkeit 2: Ja eigentlich ist es mir egal, aber nur weil ich nicht davon betroffen bin.(Nicht wirklich frauenfeindlich aber angreifbar)
    Möglichkeit 3: Ich finde Männer haben von Natur aus mehr verdient.(frauenfeindlich)
    Es geht meist um eine Diskussion und nicht um gegenseitiges Eierlecken und da ist doch so eine Frage echt nicht zu krass.


    Naja, es verschiebt halt die Diskussion. Und selbst wenn jemand mit Möglichkeit 1 antwortet, kann ihm ja immernoch latente Frauenfeindlichkeit unterstellt werden. (Was in manchen Fällen ja auch stimmen mag).
    So kann man das Argument "Staatliche Umverteilung ist nicht effizient und schränkt persönliche Freiheit ein" einfach umschiffen und diskutiert stattdessen die Gesinnung der anderen Person.



    Zitat

    Naja ziehen die einen Vorteil daraus dich so zu nennen? Ich war nicht dabei aber wenn es wirklich so war dann ist das natürlich etwas sehr behindert. Ich habe persönlich noch nie sowas mitbekommen.


    Naja, gab eben eine Diskussion darüber ob eine Social Learning Plattform Admins und Mods braucht. Er meinte nein. Ich meinte ja. Er wollte die Diskussion halt gewinnen.


    Zitat

    Ich würde den Leuten da keine bösen Absichten unterstellen, denn gerade bei dem Thema beschimpfen sich auch Leute, die sonst auf einer Linie sind.


    Der Amerikanische Wahlkampf ist ein gutes Beispiel dafür dass teilweise ganz bewusst mit Antisemitismusvorwürfen gearbeitet wird, da in Florida(Swingstate) recht viele Juden leben und man natürlich den Eindruck erwecken will der politische Gegner wär Antisemit oder ein Feind Israels. Da würd ich sehr wohl böse Absichten unterstellen.



    Zitat

    Genau, aber deshalb sollte man auch bestimmte Chiffren weglassen. Außerdem gibt es Leute die sich Dinge selbst nicht eingestehen. Irgendein Naziarzt(hab den Namen vergessen) hat nach dem 2. WK bis zu seinem Tod versucht Beweise dafür zu finden, dass Juden keine Semiten sind und er somit auch kein Antisemit sein kann. Es geht also um eine Umdeutung von Wörtern, um damit das Selbstbild zu bewahren.


    Man sollte bestimmte Chiffren weglassen... also anders ausgedrückt: "Heutzutage muss man echt aufpassen was man sagt, sonst gilt man gleich als Antisemit" :)

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