Sexismus, Gender und Feministen

Ich finde die Verachtung von Feministinnen ganz lustig, da man relativ genau die Kränkung des eigenen Ichs anhand der "Kritik" am Feminismus sehen kann.
Und der auf das Objekt projizierte Eigenanteil springt einem schon sehr unangenehm in das Gesicht.

Zitat von Captoe

Ich finde die Verachtung von Feministinnen ganz lustig, da man relativ genau die Kränkung des eigenen Ichs anhand der "Kritik" am Feminismus sehen kann.
Und der auf das Objekt projizierte Eigenanteil springt einem schon sehr unangenehm in das Gesicht.

Hmm. Ist das so seltsam, dass Menschen auf Vorwürfe, die sie für unberechtigt halten gekränkt reagieren? Ist doch ne ziemlich normale Reaktion.

Zitat von Fiber

Natürlich vollkommen behinderte Argumentation. Aber is ok.

Liegt daran, dass der Typ weiß und Männlich ist.

Zitat von Uncle Sam

Liegt daran, dass der Typ weiß und Männlich ist.

Es kann gut sein, dass das der Hintergrund ist, weshalb er sich von antirassistischen Feministinnen bedroht fühlt, aber darüber kann und will ich nicht urteilen. Ich weiß nur, dass seine Pseudoargumente "Wir haben das beste System auf der Welt" und "In den nordischen Ländern leben mehr Weiße als sonst wo" unter Lassic-Niveau sind und dass reaktionäre AntifeministInnen das nicht erkennen, sondern sogar darüber lachen können, sagt einiges über sie aus.

Zitat von Fiber

Es kann gut sein, dass das der Hintergrund ist, weshalb er sich von antirassistischen Feministinnen bedroht fühlt, aber darüber kann und will ich nicht urteilen. Ich weiß nur, dass seine Pseudoargumente "Wir haben das beste System auf der Welt" und "In den nordischen Ländern leben mehr Weiße als sonst wo" unter Lassic-Niveau sind und dass reaktionäre AntifeministInnen das nicht erkennen, sondern sogar darüber lachen können, sagt einiges über sie aus.

Die Sprache war von mehr weißen als ihn den USA. Das mit dem besten System der Welt war eine Übertreibung um die Frau aus der Reserve zu locken und auf dieses Argument zu kommen. Nimms doch einfach mal mit Humor diggi. Deswegen kann niemand Feministen leiden, sie haben einen riesigen Stock im Arsch und nehmen alles als eine persönliche Beleidigung auf die in einem heiligen Kreuzzug bereinigt werden müssen. Du kannst an allem rumnörgeln, nur geht das den Leuten bekanntlich irgendwann ziemlich auf den Sack.

Zitat von Uncle Sam

Die Sprache war von mehr weißen als ihn den USA.

Es bleibt dabei, dass die Mitglieder einer Gesellschaft nichts über ihren Entwicklungsstand aussagen. Wenn Weiße es irgendwo geschafft haben, ein soziales und fortschrittliches System aufgebaut zu haben, gut, ist doch schön. Warum schaffen wir das nicht? Bestätigt doch nur, dass unsere Strukturen zurückgeblieben sind und eine Reform benötigen.

Zitat

Das mit dem besten System der Welt war eine Übertreibung um die Frau aus der Reserve zu locken und auf dieses Argument zu kommen.

Übertreibung hin oder her, es geht nicht um den Wahrheitsgehalt der Aussage, sondern welcher Schluss daraus gezogen wird. Relative, weil zeitlich einzuordnende Verhältnisse zum absoluten Maßstab zu erheben, erlaubt uns nicht zu erklären, weshalb progressive historische Entwicklungen ihre Rechtfertigung haben, da sich diese unter der Prämisse immer nur im Nachhinein legitimieren ließen. "Uns geht es doch besser als anderen" ist eine vollkommen platte, leere, provokante Aussage, die ignoriert, dass Gesellschaften und Geschichte nicht statisch sind und zudem nichts anderes ausdrückt, als dass man sich mit dem geringeren Übel zufrieden zu geben hat, mag es einem noch so scheiße gehen.

Zitat

Nimms doch einfach mal mit Humor diggi.

Abgesehen davon, dass der Moderator das offensichtlich todernst meint (sieht für mich so aus, ich kenne die Sendung? nicht) - das Video kann man meinetwegen auch lustig finden, macht es aber nicht immun gegen Kritik, weil seine Wirkung dieselbe bleibt. Natürlich, Menschen, die so erleuchtet sind wie Uncle Sam, werden schon eine Grenze ziehen können zwischen humorvolle Unterhaltung und seriöse Politik, das Traurige ist, dass die meisten der Reaktionen nur der Spiegel des falschen öffentlichen Meinungsbilds bezüglich Feminismus und Antirassismus sind.

Zitat

Deswegen kann niemand Feministen leiden, sie haben einen riesigen Stock im Arsch und nehmen alles als eine persönliche Beleidigung auf die in einem heiligen Kreuzzug bereinigt werden müssen. Du kannst an allem rumnörgeln, nur geht das den Leuten bekanntlich irgendwann ziemlich auf den Sack.

Die Tatsache, dass Gesellschaftskritik nicht ernst genommen wird, sondern scheinbar nur Unterhaltungszwecken dient oder einfach nur am Stammtisch zum guten Ton gehört und "irgendwann ziemlich auf den Sack geht", würde vielleicht erklären, weshalb FeministInnen "einen riesigen Stock im Arsch haben" und gefundenes Fressen für die Springer-Presse sind, die daraus propagandistische Hetze macht und den Feminismus in noch schlechteres Licht rückt.

Zitat von Lassic

was wäre denn wenn Gesellschatskritik dann ernst genommen wird wenn es auch einem Unterhaltungszweck dient? Siehe kabarett. Ich behaupte einfach mal, dass mehr leute aus Shows, Büchern oder Songs ziehen die sie auch unterhalten als wenn ihnen permanent jemand sagt wie sexistisch, rassitisch, faschistisch, ... sie sind bzw. diese extreme Meinung ständig öffentlich kund tun.

Kabarett findet nach meiner Erfahrung zum einen wenig Anklang und wird zum anderen nur halb ernst genommen, zumal es sehr oft auch recht platt ist. Volker Pispers ist zum Beispiel ganz lustig, aber er erzählt des Öfteren auch ziemlichen Unsinn. Trotzdem, ja... natürlich ist Gesellschaftskritik über Medien wichtig. In der zweiten Welle der Frauenbewegung wurde Musik dazu genutzt politische Grundpositionen zu vermitteln. Die Unterhaltung ist dann aber nicht der Zweck, sondern das Mittel. Mit "Unterhaltungszwecken dienen" meine ich wirklich, dass Leute sich darüber lustig machen ohne weiter darüber nachzudenken.

Zitat von WarrenBlitz

Hmm. Ist das so seltsam, dass Menschen auf Vorwürfe, die sie für unberechtigt halten gekränkt reagieren? Ist doch ne ziemlich normale Reaktion.

Ja natürlich, aber ich darf es doch trotzdem lustig finden oder? Wenn man unter Feminismus die Scheiße die Wermen gepostet hat versteht ist man entweder sehr doof/uninformiert oder man möchte sich ein Feindbild kreieren um irgendwas zu kompensieren wie z.B. die Ablehung von Frauen. Die Primitivität ist für mich schon amüsant.

Achja wenn wir Leute von Twitter und FB als Referenz nehmen um etwas zu bewerten, dann kann man auch Pazifismus und viele eher positiv konnotiert Dinge für schlecht befinden.

Zitat von Captoe

Ja natürlich, aber ich darf es doch trotzdem lustig finden oder? Wenn man unter Feminismus die Scheiße die Wermen gepostet hat versteht ist man entweder sehr doof/uninformiert oder man möchte sich ein Feindbild kreieren um irgendwas zu kompensieren wie z.B. die Ablehung von Frauen. Die Primitivität ist für mich schon amüsant.

Achja wenn wir Leute von Twitter und FB als Referenz nehmen um etwas zu bewerten, dann kann man auch Pazifismus und viele eher positiv konnotiert Dinge für schlecht befinden.

Hobbypsychologe also... "Feindbilder um etwas zu kompensieren"... naja.

Das Argument gibts anders rum ja auch. "Feministinnen sind nur Feministinnen, weil sie sauer sind, dass sie keinen abkriegen"... der gute alte Alice Schwarzer Diss.

Find sowas nie wirklich überzeugend. Informier doch lieber und gib paar gute Quellen zu Feminismus, statt irgendwelche Motive zu unterstellen.

Zitat von Captoe

Ja natürlich, aber ich darf es doch trotzdem lustig finden oder? Wenn man unter Feminismus die Scheiße die Wermen gepostet hat versteht ist man entweder sehr doof/uninformiert oder man möchte sich ein Feindbild kreieren um irgendwas zu kompensieren wie z.B. die Ablehung von Frauen. Die Primitivität ist für mich schon amüsant.

Achja wenn wir Leute von Twitter und FB als Referenz nehmen um etwas zu bewerten, dann kann man auch Pazifismus und viele eher positiv konnotiert Dinge für schlecht befinden.

ich finds amüsant

Zitat von WarrenBlitz

Hobbypsychologe also... "Feindbilder um etwas zu kompensieren"... naja.

Das Argument gibts anders rum ja auch. "Feministinnen sind nur Feministinnen, weil sie sauer sind, dass sie keinen abkriegen"... der gute alte Alice Schwarzer Diss.

Find sowas nie wirklich überzeugend. Informier doch lieber und gib paar gute Quellen zu Feminismus, statt irgendwelche Motive zu unterstellen.

"Feministinnen sind nur Feministinnen, weil sie sauer sind, dass sie keinen abkriegen"
Das trifft bei den Beispielen hier zu aber es geht darum, dass man sich extra irgendwelche Leute rauspickt, die wirklich nichts mit Feminismus zu tun haben.

Person a sagt er wäre Pazifist, aber ruft zum Krieg gegen andere auf. Jetzt kommt Person b und sagt " Pazifismus ist voll blöd schaut doch Person a an".
Kritik an Pazifismus wäre vielleicht sinnvoll, aber es wird ja nicht der Pazifismus, sondern die Position einer Person kritisiert, die nichts mit der eigentlichen Definition zu tun hat.

Zum Hobbypsychologe: Wenn jemand also einen Fehlschluss nicht aus Unwissenheit zieht, dann entweder auch Reflex oder (was ich vergessen habe) um gezielt einen Vorteil zu erhalten. Wodurch der Reflex genau kommt ist immer unterschiedlich, aber mein Beispiel konnte ich schon des Öfteren bestaunen.

Ps: Ich finde Wermen deutlich witziger als Kolu. No front, bitch.

Zitat von Captoe

"Feministinnen sind nur Feministinnen, weil sie sauer sind, dass sie keinen abkriegen"
Das trifft bei den Beispielen hier zu aber es geht darum, dass man sich extra irgendwelche Leute rauspickt, die wirklich nichts mit Feminismus zu tun haben.

Doch diese Leute haben etwas mit Feminismus zu tun. Zwar nicht mit dem philosopischen Feminismus, aber mit der politischen Bewegung. Eine Gruppierung ist letztendlich die Summe ihrer Mitglieder. Und wenn die Mitglieder zu einem großen Teil Vollidioten sind, dann wird die eigentliche Grundlage der Bewegung irrelevant.

Zitat

Person a sagt er wäre Pazifist, aber ruft zum Krieg gegen andere auf. Jetzt kommt Person b und sagt " Pazifismus ist voll blöd schaut doch Person a an".
Kritik an Pazifismus wäre vielleicht sinnvoll, aber es wird ja nicht der Pazifismus, sondern die Position einer Person kritisiert, die nichts mit der eigentlichen Definition zu tun hat.

Dann sollten sich aber richtige Pazifisten aber von Person a distanzieren.

Zitat

Zum Hobbypsychologe: Wenn jemand also einen Fehlschluss nicht aus Unwissenheit zieht, dann entweder auch Reflex oder (was ich vergessen habe) um gezielt einen Vorteil zu erhalten. Wodurch der Reflex genau kommt ist immer unterschiedlich, aber mein Beispiel konnte ich schon des Öfteren bestaunen.

Ich glaub dass das ein ganz normaler Verteidigungsreflex ist. Wenn man jemandem etwas zu unrecht(aus seiner Sicht) unterstellt, reagiert derjenige eben gereizt. Das kann sein "du hast ja deinen Job nur, weil du dich hochgeschlafen hast", "du hörst Rap, also bist du ein hängengebliebener Wannabegangsta" oder "du kriegst Hartz4... bist ja nur zu faul zum arbeiten". Vollkommen egal. Ist auf jeden Fall normal da gereizt drauf zu reagieren. Klar gibt's auch diejenigen, die einfach Frauen hassen, weil keine mit ihnen bumsen will, ist aber denk ich eher selten der Fall.

Zitat von WarrenBlitz

Dann sollten sich aber richtige Pazifisten aber von Person a distanzieren.

Ich habe sicherlich besseres zu tun, als nach Leuten zu suchen, die gezielt von anderen als Vorzeigebeispiel für den Kommunismus genommen werden und Positionen vertreten, die ich so nicht unterschreiben würde, um dann ausdrücklich auf meiner Facebook-Pinnwand klar zu stellen, dass ich mit ihnen nichts zu tun haben will.

Zitat von WarrenBlitz

Doch diese Leute haben etwas mit Feminismus zu tun. Zwar nicht mit dem philosopischen Feminismus, aber mit der politischen Bewegung. Eine Gruppierung ist letztendlich die Summe ihrer Mitglieder. Und wenn die Mitglieder zu einem großen Teil Vollidioten sind, dann wird die eigentliche Grundlage der Bewegung irrelevant.

Gruppen sind aber meist nicht homogen und wer einen kleinen Teil einer Gruppe, welcher nichts mit dem Grundgedanken der Gruppe zu tun hat, als Beweis für deren negative Absichten heranzieht, dem unterstelle ich ein Ressentiment/Dummheit. Wobei eine (sachliche) Kritik am Feminismus an bestimmten Stellen sicher nicht schaden kann.

Zitat von WarrenBlitz

Dann sollten sich aber richtige Pazifisten aber von Person a distanzieren.

Das ist ähnlich wie mit den Muslimen. Verbände distanzieren sich massenweise vom Terror, aber keine merkt es da es eben nicht auf Seite 1 sondern auf Seite 15 oder so steht. Jeder seriöse Feminist und jede seriöse Feministin würde sich davon distanzieren wenn er/sie sowas sieht, aber seriöse Feministen schreiben eher Bücher als Twitterposts(überspitzt gesagt). Die Linke stellt sich auch klar gegen Antisemitismus, aber es gibt dann halt doch den ein oder anderen Ausfall. Aber um Männerhasser, Terrorist oder Antisemit zu sein muss man zu keiner Gruppe gehören bzw. gibt es solche in fast jeder Gruppe und dafür die Gruppe zu hassen ist dumm. Anders ist es natürlich wenn eine Gruppe explizit gegen etwas ist dann kann man sie dafür verantwortlich machen.

Zitat von WarrenBlitz

Ich glaub dass das ein ganz normaler Verteidigungsreflex ist. Wenn man jemandem etwas zu unrecht(aus seiner Sicht) unterstellt, reagiert derjenige eben gereizt. Das kann sein "du hast ja deinen Job nur, weil du dich hochgeschlafen hast", "du hörst Rap, also bist du ein hängengebliebener Wannabegangsta" oder "du kriegst Hartz4... bist ja nur zu faul zum arbeiten". Vollkommen egal. Ist auf jeden Fall normal da gereizt drauf zu reagieren. Klar gibt's auch diejenigen, die einfach Frauen hassen, weil keine mit ihnen bumsen will, ist aber denk ich eher selten der Fall.

Der Feminismus greift aber die Männer nicht direkt an, sondern "Feministinnen". Wieso beschwert man sich dann über Feminismus und nicht über eine Untergruppe wie den "männerhassenden" Feminismus bzw wieso bezieht man sich nicht einfach auf Männerhass? Ich denke du weißt die Antwort.

Ps: Sorry für die schlechte Grammatik

Zitat von Captoe

Gruppen sind aber meist nicht homogen und wer einen kleinen Teil einer Gruppe, welcher nichts mit dem Grundgedanken der Gruppe zu tun hat, als Beweis für deren negative Absichten heranzieht, dem unterstelle ich ein Ressentiment/Dummheit. Wobei eine (sachliche) Kritik am Feminismus an bestimmten Stellen sicher nicht schaden kann.

Wie groß dieser Teil ist weiß halt niemand. Es ist auf jeden Fall der lauteste Teil, zumindest auf Tumblr, Youtube und Twitter.

Zitat

Das ist ähnlich wie mit den Muslimen. Verbände distanzieren sich massenweise vom Terror, aber keine merkt es da es eben nicht auf Seite 1 sondern auf Seite 15 oder so steht. Jeder seriöse Feminist und jede seriöse Feministin würde sich davon distanzieren wenn er/sie sowas sieht, aber seriöse Feministen schreiben eher Bücher als Twitterposts(überspitzt gesagt). Die Linke stellt sich auch klar gegen Antisemitismus, aber es gibt dann halt doch den ein oder anderen Ausfall. Aber um Männerhasser, Terrorist oder Antisemit zu sein muss man zu keiner Gruppe gehören bzw. gibt es solche in fast jeder Gruppe und dafür die Gruppe zu hassen ist dumm. Anders ist es natürlich wenn eine Gruppe explizit gegen etwas ist dann kann man sie dafür verantwortlich machen.

Hmm. Ich find das muss man jeweils einzeln beurteilen. Wenn die linke Basis voll mit Antisemiten und Spinnern wäre, dann würd ich sie nicht wählen, vollkommen egal welche Position die Parteispitze einnimmt.

Zitat

Der Feminismus greift aber die Männer nicht direkt an, sondern "Feministinnen". Wieso beschwert man sich dann über Feminismus und nicht über eine Untergruppe wie den "männerhassenden" Feminismus bzw wieso bezieht man sich nicht einfach auf Männerhass? Ich denke du weißt die Antwort.

Tut man doch. Die Untergruppe wird oft als "Feminazis" oder "Social Justice Warriors" bezeichnet.